Unbekannte an Tanne- und am Weg dorthin

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.759 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    heute mal kurz in einem anderen Gebiet unterwegs gewesen/ein forstlich genutztes Stückchen Wald mit eher geringem Totholzanteil.

    An zwei beieinanderliegenden Stämmen (einer sicher Tanne, der zweite u.U Fichte) habe ich folgende Pilze gefunden bei denen ich mir schwer tue.

    Mirkroskop wird sicher bei einigen wieder benötigt werden, vlt. habt ihr aber auch schon so Ideen.

    Auf jeden Fall hat`s mich gefreut was sich an zwei Stämmen alles finden lässt.


    sicher an einem Tannenast, wahrscheinlich etwas Trametiges...

    Hutgröße ca 4cm

    leicht filzige Oberfläche noch erkennbar

    Porenschicht löst sich komplett ab, leicht braun

    Geruch unbedeutend

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    am anderen Ende des Tannenastes

    geht für mich ja in Richtung Steccherinum ochraceum der nicht weiß dass er nur an laubholz wachsen sollte

    kaum hütchenbildung

    fotos leider um 90° im Uhrzeigersinn verdreht...

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    7 violetter Belag

    8 Lederporling und Blättling

    9 Lederporling mit vmtl Gallerttränen

    10 so sicherlich unbestimmbarer grauer Belag


    11 leichte Blautöne sind noch zu erkennen gewesen, hier gehe ich von einem alten blauenden Saftporling aus

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    14 unter der Rinde hervorlugende Winzlinge, Hut vlt. 2-3mm und elendig zu fotografieren...

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    16 Am Weg zu den beiden Stämmen, vmtl an liegender Esche oder Ahorn gab`s folgenden Schichtpilz

    in für mich ungewohnter Größe mit bis zu 8x5cm

    leichter Gelbfärbung nach einiger Zeit (war noch gefroren)

    wahrscheinlich der samtige Schichtpilz...

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    18 Nectria spp. Hauptfruchtform und Nebenfruchtform mal schön beisammen

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    20 könnte man die NFF hier als gestielt bezeichnen? Mreul`s Beitrag hierzu ist ja wirklich fein

    21 an Haselnuss ein kleiner zimtfarbener Weichporling

    an Nuß vmtl der fleischrote Zystidienrindenpilz

    Auch wenn`s nur eine knappe Stunden gedauert hat, mit der Ausbeute bin ich jedenfalls zufrieden!

    Vielleicht gibt`s von eurer Seite den ein oder anderen Tipp, danke für`s mitkommen.

    LG Joe

  • Hallo Joe

    Top Funde !

    Nr 1 schaut spannend . Climacodon pulcherimus ist siecher nicht , meine das in Deutschland - Österreich wachst nicht (erinnert , besonderes Stacheln aber es gehet um Laubbaum Pilz) Auch Climacodon septentrionalis ist nicht (auch erinnert) .

    Stark erinnert an Spongipellis pachyodon ,


    LG beli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joe!


    Wieder mal ein paar interessante Sachen dabei. :thumbup:
    Nr. 1 erinnert in der Tat makroskopisch am ehesten an Gloeoporus dichrous, aber das Vorkommen an Nadelholz wäre schon sehr ungewöhlnich. Darum vermutlich eher einer der Knorpelporlinge um Skeletocutis amorpha oder Skeletocutis carneogrisea.

    Pilz 2: Steccherinum bourdotii verirrt sich öfter mal an Nadelholz als Steccherinum ochraceum. Sollte man aber auf jeden Fall mikroskopieren, weil in der Gattung auch noch ein paar weitere, seltenere Arten in Frage kommen können.

    Pilz 3: Sieht nach einem Heterobasidiomyceten aus, so nach Bild. Wenn das auch Nadelholz ist, dann vielleicht irgendwas aus der Ecke um Exidiopsis grisea.

    Direkt im Anschluss: Blättling? Wo? Gallertträne passt und der Lederporling ist Trichaptum abietinum (Trichaptum hollii / fuscoviolaceum hat keine Poren, sondern ein irpicoides Hymenophor).

    10: Ist schon ziemlich gut makroskopisch eingegrenzt. :gzwinkern: Da kann in der Tat alles Mögliche rauskommen, kann durchaus auch ein Heterobasidiomycet sein, aber auch eine Peniophora zum Beispiel.

    16, also diese schicken Schichtpilze: Vom Substrat her und dem gilbenden Hymenium schon Stereum subtomentosum, aber die satten, rotbraunen Farben erinnern auch an Stereum insignitum. Kannst du ruhig dazu legen, wenn mal wieder Pilze auf Reisen gehen.

    Der schicke orangene zum Schluss: An Walnuss oder Haselnuss? Erle ist auszuschließen? Weil für Peniophora incarnata macht der doch einen extrem knubbeligen Eindruck. Es wäre schon möglich, aber eben extrem am Rande der Variationsbreite, da könnte man auch ruhig noch mal nachgucken.



    LG, Pablo.

  • hallo beli, anna und pablo!

    Danke für eure rückmeldungen!

    Den zweifarbigen knorpelporling kenn ich leider noch nicht, der fund hier ist eben auf tanne.

    Hi pablo, pilz drei ist auch vom gleichen fundort, der blättling ist zwischen den lederporlingen auf bild 8/eher mittig.

    Der 10er pilz ist halt zur abrundung mit dabei, hat micj gefreut was an den zwei stämmen alles wächst.

    Der orange am schluss: von einer "hausnuss" also kleinen walnuss. Erle kann man sehr sicher ausschließen.


    Danke fürs mitkommen!

    Lg joe

  • Hallo Joe,


    14 ist höchstwahrscheinlich eine Hemimycena, aber man bräuchte die Hutoberseite um kleine Vertreter von Mycena insbesondere die der Sektion Sacchariferae sicher auszuschließen, letztere hätte feine Körnchen auf der Oberfläche. Wenn es eine Hemimycena ist wäre mauretanica naheliegend, aber leider ist in der Gattung makroskopisch nahezu keine Sicherheit zu bekommen. Mikroskopisch sind die meisten zwar gut charakterisiert, sind aber oft recht aufwändig in der Untersuchung.


    Die Anamorphe der Nectria, Nr. 20, würde ich auch als gestielt bezeichnen. Bleiben also nur cinnabarina oder nigrescens, wobei ich gefühlt bei ersterer wäre.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.