Desarmillaria tabescens = Ringloser Hallimasch

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 13.215 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von beli 1.

  • Desarmillaria tabescens ( Scop ) R. A. Koch & Aime 2017


    Ringloser Hallimasch


    Sehr Selten Rote Liste RL 1 Deutschland



    Synonyme :


    Armillaria tabescens (Scop) Emel 1921

    Armillariela tabescens (Scop) Singer 1943

    Agaricus tabescens


    Abteilung : Basidiomyceta

    Klasse : Agaricomycetes

    Ordnung : Agaricales

    Familie : Physalacriacea

    Gattung : Desarmillaria


    Makroskopische Eingeschaften :


    Hut : bis 10 cm Durchmesser , hell olivgelbe bis olivbraun in Alter hell Dunkelbraun mit feine braun weißliche Schüppchen . Rand blasser - verbogen meist etwas gerieft


    Lamellen : Weißlich bis cremeweiß in Alter rotbräunlich fleckend , angewachsen mit Zahn , herablaufend , wellige Schneiden


    Stiel : bis 15 cm lang , Voll , zylindrisch mit feinen Rillen , etwas feine braune Schüppchen ohne Ring , sehr Zäh , weißlich bis bräunlich , Basis und spitze heller


    Fleisch : Weißlich - Cremeweiß , Fest


    Geruch : Leicht Angenehm - Pilzig , in Alter etwas Muffig


    Geschmack : Unbedeutend bis Mild - leicht Aromatisch aber nach lange Kauen etwas Kratzend



    Mikroskopische Eingeschaften :


    Sporenpulverfarbe : Weiß


    Sporengroße : 8 - 10 x 5 - 7 Mikromillimeter , elipsoidal , amyloid , glatt


    Verwechslungen : Alle Armillaria Arten besonderes Armillaria solidipes und mellea auch mit Pholiota Arten


    Besonderheit : Sehr Selten - Wachst auch in Höhenlage bis ca. 1300 m ü NHN , ideale Temperatur 28 bis 30 Grad . Pilz des Monats Januar 2014 . Vitalpilz - Heilpilz in der Naturheilkunde besonderes in Traditionellen Chinesischen und Japanischen Medizin.



    Bilder :


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    Hut


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    Lamellen


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    Stiel


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    Große


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    Schnittbild


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    An Substrat


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    Fruchtkörper Büschellig


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    Schimmelbefall


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    Mikroskopische Bilder

    Mit Erlaubnis von Mikrobilder Autor eingestellt


    Sporen 7,5 - 10 x 5 Mikrometer


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    Basidie 20 x 7,5 Mikrometer


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    Pseudozystidien in der Lamellen Trama , max 35 x 10 Mikrometer


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    Pseudozystidien an der Lamellenscheide


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    Hyphen in der HDS


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    LG beli !

  • Hallo !

    Wenn jemand möchte Desarmillaria tabescens Mikroskopieren , ich habe Beleg (2 ganze vertrocknete Fruchtkörper) aus Anfang November 2018 in Top zustand

    LG beli !

  • Servus beli,


    schöner und relativ seltener Fund. Christoph (Tricholomopsis) hat diese Art 2011 in Kärnten, St. Veit angetroffen und kartiert.


    Mikroskopieren werden sicher einige Fories wollen,


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Peter !

    Habe Pilzdatenbank Österreich angeschaut , alle Desarmillaria tabescens Fundmeldungen sind gleich neben Grenze mit Hungary - Slowenien - Italien (Warmliebende Pilz) . In DE gibt weniger Fundmeldungen als in AT

    LG beli !


    PS habe das Beleg verschicken

  • Hallo beli,


    das Exsikkat werde ich mir ansehen und die Mikro's dann dem Portrait anfügen.


    Die Fundorte liegen nicht immer gleich neben der Grenze,



    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Super Vorstellung!

    Ich wußte gar nicht, daß der SOOO selten ist. Ich habe ihn bisher aber auch nur EINmal gefunden. Ich weiß nur noch in welchem Gebiet aber nicht mehr exakt die Stelle. (es war da am Rande eines Gewässers, aber DA, wo ich ihn gefunden habe, gibt es viel Wasser). Aber das Gebiet ist nicht weit weg. Da treibe ich mich öfters herum.(Ist der Wald vom Sonntag des Nordtreffens in Grömitz) Sollte ich, falls ich ihn zufällig! wiederfinde , das besser dokumentieren und Exsikate herstellen? Zum Verschicken an Interessierte?

  • Servus Safran,


    in Norditalien ist er ein Massenpilz. Er ist halt so wärmeliebend, dass er in den Alpen oder nördlich der Alpen eben sehr selten ist. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Art ausbreitet - Klimawandel! Insofern kann das ein Bioindikator für Klimawandel sein, was die aktuelle Verbreitung besonders wichtig macht. Nur dann kann man Arealzuwächse nachweisen.


    Natürlich ist das nicht die einzige Art, die den Klimawandel anzeigt.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    (und ja, ein sehr schönes Portrait, danke beli und Beteiligte)

  • Hier noch ein paar Bilder von mir, damals bei der 3 Länder-Tagung nordöstlich von Graz gefunden:

    http://wp.markones.de/pilzgale…nail_id=8328&preview=true


    LG Rudi

    aktuell vor dem APR21: 8 Punkte... Eintritt: 8-5= 3 Punkte - inzwischen durch Stummmalus 3-5= -2 Punkte

    Platz12 : +4P, Segmentwette: +4P, Pltzierungswette: +10P= 16 Chips

    wp.markones.de

  • Servus Safran,


    in Norditalien ist er ein Massenpilz. Er ist halt so wärmeliebend, dass er in den Alpen oder nördlich der Alpen eben sehr selten ist. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Art ausbreitet - Klimawandel! Insofern kann das ein Bioindikator für Klimawandel sein, was die aktuelle Verbreitung besonders wichtig macht. Nur dann kann man Arealzuwächse nachweisen.


    Natürlich ist das nicht die einzige Art, die den Klimawandel anzeigt.

    Danke für diese Info. Die sollte man ggf. auch noch in das Portrait einfügen.

    Ich habe in den letzen Jahren hier vor Ort nicht wenige Arten gefunden, die als wärmeliebend gelten, z.B. schwarzhütiger Steinpilz, und Anhängselröhrling(

    BUTYRIBOLETUS APPENDICULATUs) . Ich warte noch auf den Ölbaumpilz.

  • Hallo beli,


    mit dem Exsikkat hab ich mir vom Start weg schwer getan. Der Pilz war platt wie ein Flunder, als wäre er in einem dicken Buch getrocknet worden. Rechts oben sieht man meine Abschnittsstelle, das dunkle Etwas darunter ist das entnommene und in KOH 3% eingeweichte Fragment.




    Über die Sterolupe kann ich nicht aufnehmen, die Canon mit dem EFS 60mm Objektiv zeigt aber auch recht gut Details,


    Hutoberseite, ein Schnitt mit zwei aneinander liegenden Rasierklingen für eine aussagekräftige Beurteilung der HDS ist mir nicht gelungen,




    Aufsicht auf die Lamellen, besser gesagt auf das, was von ihnen übrig geblieben ist,





    Eine Lamelle für eine Querschnittbetrachtung zu entnehmen war nicht möglich, mit der Pinzette habe einige Proben von der Lamellenschneide entnommen.


    Fazit:

    beli's Fund wurde bereits über seine Aufnahmen auf Desarmillaria tabascens durchgewunken. Die ist's und bleibt's, pasta.


    Bitte:

    hätte gerne den rezenten Schlüssel dazu, wenn möglich mit gezeichneten Mikromerkmalen.


    LG

    Peter

    Edit: die Mikroaufnahmen sind jetzt im Portrait. Die Pseuodozystiden könnten auch Hyphen einer Kontamination sein ...



    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    2 Mal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Ich versuchs nochmal mit dem Link von meinem Fund:

    Desarmillaria tabescens Armillaria tabescens | Pilzseite


    LG Rudi

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  • Hallo Rudi,


    manchmal findet man was in der mykobank direkt weiterführendes zu einem Pilz, eine Beschreibung + Zeichnungen der Mikrodetails. In diesem Fall leider nicht, ich möchte meine Mikros damit abgeglichen.


    Hast du dazu was im Köcher? Würde mich sehr freuen. Genauso wie über Antworten anderer Pfeilspitzen der Mykologie,


    LG

    Peter

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    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Peter,


    zu meinem Fund hab ich leider weder Mikromerkmale gemacht noch ein Exsikkat.

    E.Ludwig wundert sich in seinem Pilzkompendium, Band 1 über die sehr unterschiedlichen Sporenmasse..


    LG Rudi

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  • Hallo Rudi,


    darüber habe ich mich auch gewundert und die abweichenden als Fremdsporen eingestuft,




    Danke für deinen Hinweis auf E. Ludwig's Pilzkompendium Bd. 1, eine aktuellere Literatur dazu gibt es nicht. Was makroskopisch leicht bestimmbar ist landet leider nicht oft unter dem Mikro,


    LG

    Peter

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  • Hallo Beli,


    Danke fürs Einstellen des Portraits.


    Ein weiterer Fund dieses schönen Pilzes im Hinterland von Ceccina. War im Oktober 2017 ein "Massenpilz" in Toscanesien. Geruch, Mundgefühl (*adstringierend*) und Geschmack für mich nicht von anderen Hallimaschen zu unterscheiden. In der BRD hab ich den leider noch nie gefunden.


    Bemerkenswert finde ich das extrem büschelige Auftreten.








    Grüßle

    RudiS

  • Wie steht es mit der Essbarkeit von Desarmillaria tabescens? Ist er ein Speisepilz oder roh giftig wie der Hallimasch?
    Grüsse,

    Gabor

  • Wie steht es mit der Essbarkeit von Desarmillaria tabescens? Ist er ein Speisepilz oder roh giftig wie der Hallimasch?

    Hallo. Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. Es gibt massig Speisepilze, die roh giftig sind.


    Wie bei allen Hallimasch-Arten und insbesonde der A. mellea-Ecke sollte man ihn in kleinen Portionen auf Verträglichkeit testen. Bei uns in DE ist er eh relativ selten. Ich habe ihn bisher noch nicht finden können.

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
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  • Hallo Gabor


    Roh ist giftig aber nicht Tödlich , auch kann so große Probleme verursacht nicht , (leichte Fieber und Durchfall aber nur bei Menschen mit schwache Immunität) . Schmeckt viel besser als A. melea weil hat härtere Fleisch . In Kroatien in Spätherbst wachst später + - in Massen als viele andere Speisepilze und ab und zu ein von letzte Speisepilze . Darum ist als ein von letzte beliebt (je nach Geschmack) . Schmeckt gut an Ragu - Gulasch . An Punkttabelle von 0 bis 5 Schmeckt für mich etwas über 3 .


    LG beli !