MAB-Exkursion Grube 7 24.02.2019

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 6.358 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    ursprünglich wollte der MAB ja schon am 3.2.2019 in die Grube 7, einen ehemaligen Kalksteinbruch in Haan-Gruite bei Wuppertal, der mittlerweile zu einem Naturschutzgebiet wurde. Leider machte uns damals der Schnee einen Strich durch die Rechnung. Als Ersatztermin ging es am vergangenen Sonntag relativ kurzfristig bei frühlingshaftem Wetter in die Grube. Das Gebiet mit zahlreichen Magerrasen ist wohl eher was für den Spätherbst, aber auch jetzt fand sich der ein oder andere Pilz.


    1. Sarcoscypha austriaca sprang einem schon beim Aussteigen am Parkplatz entgegen


    2. Ein kleiner weißer Helmling


    3. Ein Porling, den Mario mitgenommen hat.


    4. Ein Schleimer, ebenfalls von Mario einkassiert.


    5. Der hier wurde von Mario mikroskopisch als Schiizopora radula bestimmt.


    6. Mollisia sp.


    7. Hier dachten wir vor Ort an Hymenochaete tabacina. Das paßt aber wohl mikroskopisch nicht, wie Mario mittlerweile festgestellt hat. Er wird seine Befunde aber auch noch mal hier im Forum zur Diskussion stellen.


    8. Noch ein Schleimpilz, liegt jetzt bei mir zu Hause.


    9. Scytinostroma hemidichophyticum


    10. Eine Trechispora?

    Schnallen vorhanden

    Basidiolen und Basidie

    Das würde ich als ampullate Septen interpretieren

    Zystide mit knubbeligen Kopf?


    11. Phellinus conchatus


    12. Puccinia lapsanae auf Lapsana communis


    13. Und dann gab es noch diese sehr kleinen, ursprünglich mal gelben Becherchen, die sich bei mir zu Hause in der Dose dann aber entfärbt haben.

    Sporen (18.6+-1.7)µm x (3.6+-0.3) µm

    Ascus

    Ascusbasis. Hier schlecht auf dem Foto erkennbar, optisch war aber ein Haken vorhanden

    Reaktion mit Lugol: Blau


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hi Björn,


    schicke Tour. Da hab ich echt was verpasst. :)

    Bei den Schleimern würde ich Hemitrichia clavata und Perichaena corticalis vermuten und warte gespannt auf Mikro-Bilder.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Von der Trechispora (so es denn eine ist) wird man Sporen brauchen. Solche ampullat angeschwollenen Hyphen an den Speten kommen auch zB bei Sistotrema gelegentlich vor, aber die Basidienform ist für mich von den Bildern her schwer zu beurteilen. Auffällig aber, daß offenbar nur 2-sporige (und auch einsporige?) Basidien zu sehen sind.

    Da könnte man auch noch mal genauer gucken, wie konstant das ist.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    fürs Erste gibt es mal die Mikrobilder von der vermuteten Perichaena corticalis. Soweit ich als Laie das beurteilen kann, paßt das recht gut. Was sagt der Fachmann?



    In die vermeintliche Trechispora schaue ich dann morgen rein. Jetzt werden erstmal Objektträger und Deckgläschen geputzt.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi,


    so aus der Ferne sehe ich nichts, was dagegen spräche.


    LG, Jan-Arne

  • Servus Björn,

    zur Nr. 13 sind da Haare am Rand? Kann man auf den Bildern schlecht erkennen

    dann könnte es in die Richtung Cistella gehen, wichtig wer das

    Substrat, Ascuslänge, Paraphyseninhalte und natürlich die Randhaare


    Grüße

    Felli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Deckgläschen putzen?
    Ui, da solltest du wirklich höllisch aufpassen! Das Verletzungsrisiko ist bei der Tätigkeit noch um ein Vielfaches höher als zB beim Bigwave - Surfing oder Crocodile - Hugging.
    Ich dachte auch lange Zeit, man könne die Dinger mehrmals verwenden, aber anfang des Jahres hatte ich die ersten Splitter in den Fingerkuppen stecken. Seitdem - Wegwerfartikel.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    hier erstmal ein genauerer Blick auf die ehemals gelben Becherchen. Haare sind dort beim besten Willen nicht zu erkennen. Das Substrat hier ist übrigens Laubholz, wobei es aber auch gut sein kann, daß da zwischen Holz und meinen Becherchen noch ein alter, ausgelutschter Pyrenomycet liegt.



    Daß das mit den Deckgläschen gefährlich ist, ist mir schon bewußt. Da zerbricht auch hin und wieder mal eins beim Abtrocknen. Aber verletzt habe ich mich bisher nur beim Trocknen von Objektträgern. Die haben ganz fiese scharfe Kanten, die auch entsprechend gut einschneiden.


    Björn

  • Hallo zum Zweiten,


    jetzt war auch die Nr. 10 noch mal unterm Mikroskop.


    Zuerst noch mal die ampullaten Hyphen:

    Dann zu den Basidien. Die sind eigentlich durchgängig 4-sporig. Das war wohl beim letzten Mal einfach der Perspektive geschuldet, daß es eher 2-sporig aussah. Urnenförmig sehen sie nicht aus, von daher würde ich tatsächlich bei Trechispora bleiben wollen.

    Noch mal eine Septe, weil es so schön ist.

    Und dann haben wir auch ein paar Sporen mit den Maßen (5.4+-0.4) µm x (2.9+-0.1) µm


    Für T. byssinella sind die Sporen zu groß. T. amianthina würde da schon besser passen. In FE12 werden die Sporen als elliptisch bis allantoid beschrieben, das paßt. In Franks Schlüssel steht aber subglobos bis tropfenförmig.


    Björn

  • Die Mikrobilder von den Schleimer Nr. 4 sind hier, Jan-Arne falls du rein schauen willst.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Die Basidien sind bei Sistotrema leider nicht immer ideal urnenförmig ausgeprägt.
    Vgl. zB. die namenlos bleibende Sistotrema >hier<, wo die Basidien auch alle möglichen Formen annehmen, aber nicht urnenförmig. Nur die flaschenförmigen bis Birnenförmigen Basidiolen und die Hyphen mit Öltröpfchen verraten da die Gattung (und das Glück, daß halt Basidien mit mehr als 4 sterigmen dabei sind, aber es gibt eben auch Sistotrema - Arten mit maximal 4-sporigen Basidien).

    Auch den kann ich so noch nicht wirklich einordnen.



    LG; Pablo.