Sturmkieferannamorphe

**Felli** · 16. März 2019

Servus,

damit Thorben sich nicht so alleine mit unbekanntem Zeugs rumschlagen muß, hab ich auch noch was

Auf einer vom Sturm niedergestreckten Kiefer fand ich auf dünnen Zweigen (ca. 8mm Durchmesser) ein paar Hyphos bzw. Nebenfruchtformen oder unreifes Zeugs, vielleicht könnt ihr mir helfen diese zuzuordnen.

1. Diese schwarzen Erhebungen knapp unter der Rinde könnten meiner Meinung nach unreife

Therrya spec. sein, zumindest deuten die Schleimkappen an den Paraphysen darauf hin. Mal sehen, vielleicht reifen die ja noch.

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Querschnitt

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Paraphysen

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2. Die nächsten schwarzen Knubbel zwischen den Algen hielt ich erstmal für das Selbe, bis das Mikro mir diese teilweise septierten Konidien von 10 -15 x 2,5-3µ zeigte,

An was Diese gebildet werden konnte ich trotz Querschnitt und starkes quetschen nicht herausfinden.

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3. Dann fielen mir Stellen auf an denen dieser grüne Algenteppich stark ausgeblasst bzw. abgestorben war, und darauf wuchsen rosa-orange-rote Perithecien – dachte ich.

Im Endeffekt waren das nur angetrocknete Schleimballen aus 55-70(80)x2µ langen Konidien.

Septierungen waren vorhanden aber schlecht zu sehen.

Auch hier konnte ich keine Konidiophoren finden !

Die Konidien haben sehr große Ähnlichkeit mit der „Unbekannte Anamorphe Weißer Schleim“ von Thorben, möglicher Weise ist das die selbe Gattung ?

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x1000

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mit Lugol x400

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4. einmal den Zweig gedreht - waren dort eine Reihe schwarzer Hügel zu erkennen.

Das Mikro ergab braune Sporen von 30-50 x 15-18µ Länge.

Das sieht irgendwie nach Sphaeropsis aus- oder ?

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5.Auf dem Rückweg nahm ich noch einen liegenden Ast mit ( Laubholz verm. Traubenkirsche) auf dem noch Capronia nigerrima wuchs. Die sich darunter befindende Diatrype/Eutypa hab ich nicht bestimmt

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Die sich darunter befindende Diatrype/Eutypa hab ich nicht bestimmt.

Grüße

Felli

**Climbingfreak** · 16. März 2019

Hi,

deine Sphaeropsis ist auch eine. Sieht mir sehr nach Sphaeropsis sapinea aus; der Erreger des sog. Diplodia-Triebsterbens.

Diplodia-Triebsterben an Kiefer auf Arbofux - Diagnose-Datenbank für Gehölze

Zu deiner z.1 Kiefer sp. 8mm; von den Konidien passt Colletotrichum, bzw. Gloeosporium ganz gut. Es gibt bestimmt noch einige Gattungen, die ähnliche Konidien bilden. Eine Artbestimmung solcher Funde ist nicht trivial.

l.g.

Stefan

**Felli** · 16. März 2019

danke Stefan,

Ich dachte immer die Sphaeropsis fruktifiziert nur an den Nadeln-

aber scheinbar nicht.

Wie bring ich eigentlich diese blöden Doppelbilder im Beitrag zu stande?, + wegklicken klappt auch nicht

Grüße

Felli

**Climbingfreak** · 16. März 2019

Zitat von Felli

danke Stefan,

Ich dachte immer die Sphaeropsis fruktifiziert nur an den Nadeln-

aber scheinbar nicht.

Wie bring ich eigentlich diese blöden Doppelbilder im Beitrag zu stande?, + wegklicken klappt auch nicht

Grüße

Felli

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1. Ja ich hatte die Sphaeropsis auch immer nur an den Nadeln, aber da der Pilz im Holz zu wachsen scheint, wüsste ich keinen Grund der dagegen spricht, dass der nicht auch mal aus dem Holz hervorbrechen kann.

2. Schwierig; vielleicht alle Bilder nochmal löschen und neu einfügen. Ist zwar eine Radikalmethode; sollte aber helfen. Wenn nicht, könnte dir vielleicht Frank helfen.

**thorben96** · 17. März 2019

Hallo Felli,

das wieder tolle Rätsel mit vielen Anamorphen

Nr.2

Dein Coelomycet könnte ähnlich sein wie mein Fund auf dem Rhododendron (Siehe hier), aber nur könnte.

Man müsste gucken, wie die Konidien gebildet werden bzw. wie die Konidienträger aussehen.

Ansonsten kann man den Pilz schlecht von anderen abgrenzen.

Nr.3

Diese Anamorphen mit den langen-gebogenen Konidien sind mir nach wie vor ein Rätsel.

Vielleicht lässt sich das irgendwann lösen.

VG : Thorben

**Tricholomopsis** · 17. März 2019

Servus Felli, Stefan et al.

Sphaeropsis sapinea wächst auch sehr häufig an Kiefernzapfen, aber ebenso an Ästen / Holz und natürlich auch an Nadeln, aber eben nicht nur an Nadeln. An alten Kiefernzapfen ist sie wirklich sehr häufig.

Liebe Grüße,

Christoph

**Felli** · 18. März 2019

Servus,

hier ein früheres Zitat aus einem abnderen Thread in diesem Forum von B. Wergen

"die Anamorphe ist Diplodia pinea. Es handelt sich hierbei um eine Variante von Sphaeropsis sapinea, welcher häufig an Nadeln von Kiefern aufgefunden wird"

Ob diese Bezeichnung aber noch Bestand hat entzieht sich meiner Kenntnis.

Grüße

Felli

**Tricholomopsis** · 19. März 2019

Servus Felli,

bis auf den Begriff "Variante von" passt deas Zitat doch. Diplodia ist der Name der NFF. Als noch nicht galt "one fungus, one name", haben insbesondere die Fortleute von Diplodia gesprochen, da die NFF weitaus häufiger als die HFF ist. Sphaeropsis ist aber als Gattungname älter als Diplodia, weshalb der Pilz jetzt eben offiziell Sphaeropsis sapinea genannt wird, auch wenn er als NFF angetroffen wird.

Die Aussage, dass er an Nadeln häufig ist (b. wergen) ist ja auch richtig. Nur heißt das eben nicht, dass der Pilz nicht auch wonaders vorkommt und häufig ist. Ich habe z.B. in Rothschwaig regelmäßig die Kiefernzapfen, die da liegen, angesehen (du warst ja mal mit dabei) - und da finde ich Sphaeropsis sapniea eben regelmäßig an den Zapfen, weil ich die eben mit der Lupe absuche und dann die "schwarzen Dinger" per Mikroskop untersuche.

Man macht sich gerne ein unvollständiges Bild - diejenigen, die ständig Nadeln ansehen, gehen von einer (reinen) Nadelart aus. Die, die die Zapfen ansehen, gehen von einem Zapfenbewohner aus. Und die, die auch mal tote Kiefernzweige ansehen, schreiben, dass es eine Art an Totholz ist. Und alle haben recht - und die Art ist schon im lebenden Baum vorhanden und löst da eben potentiell Schadsymptome aus (Diplodia-Triebsterben mit Nadelschütte).

Liebe Grüße,

Christoph

Sturmkieferannamorphe

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