Liebe Pilz- und Frühlingsfreunde!
Die Vorwoche bescherte uns einige traumhafte Frühlingstage.
Grund genug für uns, einen Kurzurlaub im Elbsandsteingebirge, also der „Schweiz der Sachsen“ zu buchen.
Alles richtig gemacht, wir ihr gleich sehen könnt.
Für drei Tage hatten wir uns im hintersten Winkel eingemietet, genau in Hinterhermsdorf.
Blick auf den Ort mit dem Weifberg, dem Ziel unserer ersten kleinen Kennenlernrunde.
Der Weifbergturm. Die Aussichtsplattform des 2000 errichteten Holzturmes befindet sich in 32 m Höhe,
die über 173 Stufen und 10 Etagen „erarbeitet“ werden will.
Der Aufstieg als Wissensquiz für Kinder (und sicher auch für manch Erwachsene).
Aktuell haben wir also 54 Stufen hinter uns, sind 9,6 m hoch und befinden uns auf Etage 3.
Die Aussicht ist unbeschreiblich.
Hier schauen wir über Hihedo ins Böhmische mit dem dominanten Rosenberg (12 km).
Schließlich konnten wir eine Stimmung einfangen, die an ein Gemälde Caspar David Friedrichs, dem großen Landschaftsmaler, denken lässt!
Auf dem Rückweg der erste Pilz, ein Schiefer Schillerporling (ja, genau - der Chaga!)
Der ist in der Region nicht selten, viele weitere Fruchtkörper konnte ich in den nächsten Tagen finden.
Der größte maß ca. einen halben Meter! Ohne Spezialwerkzeug leider unerntbar.
Die erste richtige Tour führte uns über ca. 14 km bergauf und bergab.
Es folgen einige Impressionen.
Hermannseck mit Schlegelhütte.
Hermannstiege, ein extrem enger und steiler Abstieg ins Kirnitzschtal.
Schneeebruch und Winterstürme hatten ihre Spuren hinterlassen. Dank fleißiger Forstarbeiter waren die meisten Wege dennoch begehbar.
Die Wolfsschlucht, ein imposanter Felsentunnel.
Nobi neben der größten Fichte Sachsens (ca. 380 Jahre alt, 1,6 m Durchmesser und mehr als 60 m hoch).
Das war Gänsehaut pur! „Was ist der Mensch, wieso, warum - Dideldum“.
Ja, da darf, da muss man schon mal „in sich gehen“.
Pilze gab es natürlich auch. Wie diese Winterhelmlinge (Mycena tintinnabulum).
Der letzte seiner Art.
Gemeiner Schmutzbecherling (Bulgaria inquinans), den ich in der Regel an Eiche finde.
Hier allerdings oft ganze Buchenstämme überziehend.
Eichenwirrling? Etwas verwirrt! Zurecht! Birkenblättling passt deutlich besser. Danke Pablo und Jan-Arne!
Schmetterlings-Trameten (Trametes versicolor) kurz vor dem Abflug.
Echte Schmetterlinge gab es natürlich auch.
Neben den omnipräsenten Zitronenfaltern und einigen Trauermänteln z.B. diesen C-Falter (Polygona c-album). Für mich ein „Erstfund“!
Vorbei an Felswänden voller Schwefelflechten mit bizarren Licht- und Schattenspielen
(ganz nah dran)
ging es es schließlich durch einen Felsentunnel (Tunnelholl)
zum Königsplatz mit 5***** Aussicht.
Der nächste Tag führte uns über eine uralte, in den Sandstein gehauene Treppe zum Lindigtblick.
Ein Ort, wie geschaffen zum „Seele baumeln lassen“. Entspannung pur!
Ein weiterer Höhepunkt. Die Brüdersteinaussicht mit Blick in die Wildkatzenschlüchte.
Da gab es auch wieder reichlich Pilze zu entdecken, wie an diesem Buchenstamm zu sehen.
Neben den allgegenwärtigen Zunderschwämmen z.B. den Gallertfleischigen Fältling (Phlebia tremellosa).
Oder den Glöckchen-Nabeling (Xeromphalina campanella), recht häufig an morschen Fichtenstümpfen.
Fichtenzapfen-Rüblinge (Strobilurus esculentus)
waren zu Tausenden am Start. Da lohnte es sich schon, ein paar für ein ganz besonderes Omelett zu sammeln.
FiZaRü-Bärlauch-Omelett - einfach lecker!
Noch gab es auch Winter-Porlinge (Lentinus brumalis), zu erkennen an den großen Poren.
Ich hoffe ja, dass die Mai-Porlinge sie bald verdrängen werden.
Wechsel - einige Elbkilometer abwärts nach Wehlen.
Bärensteinrunde mit Schneiderloch (Kleiner Bärenstein).
Blick vom Kleinen Bärenstein zum Lilienstein.
Himmelsleiter mit Elbblick.
Und mit Zurückblick.
Das Scharbockskraut ist bereits am Start. Meine kleinen Sonnen!
Weibliche Haselblüten - immer wieder faszinierend.
Große Überraschung und große Freude dann zu Hause.
Hat doch wahrlich während unserer Abwesentheit eine Amsel unseren Balkon als Nistplatz angenommen.
Wir hatten sie natürlich auch brav gefüttert im Winter.
Nun darf sie und ihre Familie uns gern mit ihren Liedern verzaubern.
Ich hoffe, ich habe all die, welche unsere schöne „Sächsische Schweiz“ noch nicht kennen, ein wenig neugierig auf diese einmalige Gegend gemacht.
Und alle anderen zu einem Wiedersehen ermuntert.
Danke fürs Mitgehen und wie immer liebe Grüße vom Nobi