Zusammenfassung einiger Kurz-Foto-Sessions

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.811 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo Pilzfreunde,
    heute gibt's wieder mal eine kurze Zusammenfassung von Zufallsfunden und kurzen Speisepilz-Touren.
    Viel Spaß dabei...

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    21.04.2017: Der erste Corti 2017
    Heute gab es den ersten Corti im Jahr zu sehen- zufällig im Garten von Oma Else...
    Den zeig ich Euch natürlich....

    Fundnummer: 2017-04-21-1358

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen bei Tanne und Liguster-Hecke
    Fundzeit: 21.04.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    konvex mit leichten Buckel
    Huthaut: braun, silberig glänzend, radialfaserig, feucht nicht klebrig oder schmierig
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: wellig verbogen, mit rotbräunlicher Cortina
    Lamellen: orangebraun, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten
    Lamellen-Stielübergang: ausgebuchtet angewachsen, etwas herablaufend
    Fleisch: braun, Stielzentrum beige, Stielbasis rosa
    Stiel: rosa, bräunlich befasert (fast wollig), bei Berührung violett, beim Antrocknen silbrig schillernd mit Violettönen, mit rosa Ringzone, innen voll
    Stielbasis: leicht knollig
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 2 cm; Stiellänge ca. 4,5 cm, Stieldurchmesser ca. 5 mm
    Sporenpulverfarbe: braun
    Geruch:
    vor Ort Lamellen fruchtig, Basis pilzig, zerrieben nur pilzig, im Schnitt pilzig, Basis nicht nach Jodoform wenn angetrocknet
    Geschmack: pilzig
    Exsikkat-Farben: Hut: dunkelgrau, Stiel: mittelgrau, Lamellen: rotbraun, Fleisch: hellgrau
    Makrochemische Reaktionen: mit KOH40%: Huthaut: sofort schwarz, Basalmyzel: sofort dunkel, Stielrinde: nach einigen Minuten bräunend

    Mikroskopische Daten:
    Sporen:
    dünnwandig, stark gewarzt, dacryoid (tränenförmig)
    (6.3) 7 - 8.5 (8.9) x (4.7) 5 - 5.8 (6.3) µm
    Q = (1.3) 1.34 - 1.56 (1.6) ; N = 71
    V = (80) 90 - 143 (183) µm³
    Me = 7.8 x 5.4 µm ; Qe = 1.4 ; Ve = 119 µm³
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    Das ist der Rosastielige Wasserkopf (Cortinarius vernus):
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    .05.2017: Nur mal eine Art

    Liebe Pilz-Freunde,
    Es war sehr heiß und trocken die letzte Zeit. Ich und Matthias versuchten unser Glück in einem Sumpf.
    Leider gab es außer Standards nichts Besonderes zu entdecken. Nur eine einzige Art hielten wir fotografisch fest - auch ein Standard bei uns, aber heute eben mal etwas ausführlicher...

    Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
    Wie immer: Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen , Matthias' Bilder sind mit einem grünengekennzeichnet.

    Fundnummer: 2017-05-28-1146
    Weißflockiger Sumpf-Häubling (Galerina paludosa):
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    HDS:

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    Cheilozystiden:
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    Spoern:
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    Sporen in KOH:
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    Stielflocken:
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    15.07.2017: Der Christbaum im Juli

    Liebe Pilz-Freunde,
    heute machte ich mich mit meiner Tochter auf den Weg - nur für einen kurzen Waldspaziergang. Natürlich fand sich auch ein interessanter Pilz den ich Euch gerne zeit und noch etwas... :-))))

    Fundnummer: 2017-07-15-1150

    Ein Täubling sprang uns vor die Füße, den ich zunächst nicht deuten konnte...

    Morphologische Daten:
    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei Fichte, Birke und einer Pappel
    Fundzeit: 15.07.2017
    Wuchsform: einige Exemplare am Standort
    Hutform:
    jung: konvex, alt ausgeflacht und etwas niedergedrückt
    Huthaut-Konsistenz: stark schleimig, schmierig, klebrig
    Huthaut-Farbe: braunviolett, Zentrum jung: dunkelviolett - alt: olivocker, alt: Zentrum ausgeblasst, nach außen hin olivegrün werdend
    Huthaut-Abziehbarkeit: 1/3 abziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut
    : cremeweiß, violett überhaucht
    Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine
    Hutrand: 1/4 gerieft bis kaum gerieft, stumpf
    Lamellen: IIId im direkten Vergleich mit der Marxmüller-Tafel, nicht fleckend, sehr wenige Y-Gabeln, gedrängt bis mittel entfernt stehend, keine Zwischenlamellen, bauchig, Queradern am Grund
    Lamellenschneiden: glatt
    Lamellensprödigkeit:
    sehr flexibel aber nicht verklebend
    Lamellen-Stielübergang:
    gerade angewachsen
    Stiel:
    weiß, fein-runzelig, zylindrisch bis leicht keulig, oben gerade oder erweitert, weich, zusammendrückbar, innen weiß, innen wattig ausgestopft, nicht verfärbend bei Berührung
    Stielbasis:
    rund, braunfleckig
    Fleisch: weiß, im Schnitt etwas gilbend
    Größe: Hutdurchmesser ca. 7-8 cm, Stiellänge 7-11 cm, Stieldurchmesser ca. 15-25 mm
    Sporenpulverfarbe: IVe im direkten Vergleich mit der Marxmüller-Tafel, IVe im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel
    Geruch: vor Ort: absolut neutral, zu hause: unzerrieben: neutral, zerrieben und im Schnitt neutral, Stielbasis nicht nach Jodoform riechend
    Geschmack: mild und so bleibend auch nach längerem Kauen
    Huthaut-Bittertest: nicht getestet

    Makrochemische Reaktionen:
    KOH 40% auf Stielrinde und im Hutfleisch: keine Reaktion
    Guajak auf Stielrinde und im Hutfleisch: in Sekunden dunkel-blaugrün
    Anilin pur auf Stielrinde und im Hutfleisch: keine Reaktion
    Eisensulfat FeSo4 im Hutfleisch: nach 1,5 Minuten rosa, auf Stielrinde: langsamer aber auch hellrosa
    Phenol auf Stielrinde und im Hutfleisch: nach 1,5 Minuten deutlich weinbraun
    Sulfovanillin auf Stielrinde und im Hutfleisch: keine Reaktion

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n = 62
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: nicht normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,7 × 0,4 µm; von Q: 0,06
    Median: von L × B: 8,7 × 7,6 µm; von Q: 1,15
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 8,7 × 7,6 µm; von Q: 1,15
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (7,5) 7,9 - 9,7 (10,6) × (6,7) 7,1 - 8,2 (8,8) µm; für Q: (1,02) 1,09 - 1,22 (1,35)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (7,5) 7,7 - 9,8 (10,6) × (6,7) 6,9 - 8,4 (8,8) µm; für Q: (1,02) 1,08 - 1,22 (1,35)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt

    Warzen:
    Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n = 69
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: normalverteilt
    Arithmetischer Mittelwert Me: 0,8 µm; Standardabweichung S. D.: 0,2 µm; Median: 0,8 µm
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: mit 80%-Konfidenzintervall: (0,3) 0,5 - 1 (1,2) µm; mit 90%-Konfidenzintervall: (0,3) 0,5 - 1,1 (1,2) µm

    Ornament:
    isoliert, Das ist Typ A3 nach Romagnesi/Woo.

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    Damit war klar - es ist der
    Braunrote Leder-Täubling (Russula integra):
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    Wir gingen des Weges, und glaubten unseren Augen nicht zu trauen - mitten im Wald - im Juli(!) fanden wir einen geschmückten Christbaum.
    Hier hat wohl das Christkind geübt :-)))
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    Fundnummer: 2017-07-13-1619
    Als kleine Zugabe noch eine Ergänzung von 2 Tage früher - an diesem Tag sammelte ich ordentlich Leckereien ein:
    Nämlich Frauentäublinge (Russula cyanoxantha):
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    22.07.2017: Der verzwickte Egerlingsschirmling

    Liebe Pilz-Freunde,
    heute machte ich einen Fund, der (für mich) gar nicht so einfach war. Ein Egerlingsschirmling. Und hier kommt er:

    Fundnummer: 2017-07-22-1007

    Morphologische Daten:
    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an einem Randstreifen auf unbestimmten, mit Blättern bedeckten Boden unter Hecke und Bäumen: Zierquitte (Chaenomeles), Thunberg-Berberitze (Berberis thunbergii), Eiche und Ahorn
    Fundzeit: 22.07.2017
    Wuchsform: ein Exemplar am Standort
    Hutform:
    flach
    Huthaut: creme, Zentrum dunkler, mehlig-samtig, weich, gummiartig, zentrifugal-rissig, geschuppt, Schuppen mit Safran-Stich
    Hutrand: scharfkantig
    Lamellen: creme-weiß, bauchig, Breite = ca. 4 mm an breitester Stelle, eng stehend, spröde und brüchig, viele Zwischenlamellen, mit Ammoniak-Dampf absolut keine Reaktion
    Lamellenschneiden: glatt, unter Lupe gesägt/beflockt, safran-braun verfärbend
    Lamellen-Stielübergang:
    frei, mit kleinem Kollar
    Stiel:
    weiß, matt, mit Ring, hohl, absolut nicht verfärbend bei Berührung (jedoch die Knolle)
    Ring:
    nach unten abziehbar, also aufsteigend, lappig, mit Ammoniak-Dampf keine Reaktion
    Stielbasis: knollig verdickt, bei Berührung stark safran-farben (orange) bräunend (FK verfärbt bei Berührung nur an der Knolle, sonst nirgends), Knolle weiche, zusammendrückbar
    Fleisch: weiß, im Schnitt langsam safran-farben (orange) bräunend
    Größe: Hutdurchmesser ca. 5,5 cm, Stiellänge 4,5 cm, Stieldurchmesser ca. 6 mm, Knolle Durchmesser ca. 1 cm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch: stark und gut pilzig
    Geschmack: nicht getestet
    Verfärbung beim Trocknen: Stiel graut, aber Basis wird dunkelbraun, Lamellen bekommen einen Rosa-Stich, Huthaut bleibt fast unverändert

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    glatt, Keimporus klein (aber sichtbar), ovoid
    Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 59
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: nicht normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,6 × 0,3 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 7,8 × 5,4 µm; von Q: 1,45
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 7,8 × 5,3 µm; von Q: 1,47
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (6,4) 7,1 - 8,5 (9,6) × (4,7) 5 - 5,7 (5,9) µm; für Q: (1,29) 1,38 - 1,57 (1,83)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (6,4) 6,9 - 8,7 (9,6) × (4,7) 4,9 - 5,8 (5,9) µm; für Q: (1,29) 1,34 - 1,59 (1,83)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt
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    Cheilozystiden:
    Form: irregulär (siehe Bilder), an breitester stelle ca. (5) 6.6 - 8.9 (11) µm breit
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    HDS-Endhyphen (ohne Bild):
    Entsprechen der Variante "a" in Flora Agaricina Neerlandica - 5 - Seite 89 - also lang-gestreckt.

    Bestimmt man nach dem Prinzip von Vellinga handelt es sich also um Leucoagaricus leucothites var. leucothites.
    Rosablättriger Egerlingsschirmling (Leucoagaricus leucothites var. leucothites):
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    Der oft als Bestimmungsmerkmal verwendete Ring (aufsteigend oder hängend) ist eben NICHT relevant:
    mush-14938.jpg

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    04.08.2017: Kurze Speisepilztour

    Liebe Pilz-Freunde,
    heute wollte ich mir nur schnell was für die Pfanne holen, nahm aber meinen Fotoapparat mit...
    Ein paar schöne Aufnehmen von Standards konnte ich machen die ich Euch gerne Zeige...

    Fundnummer: 2017-07-02-1445
    Den Weinroten Graustiel-Täubling (Russula vinosa) esse ich gern:
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    mush-15199.jpg

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    Fundnummer: 2017-07-02-1459
    Schön stand er da: Zitronenblättriger Täubling (Russula sardonia):
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    Fundnummer: 2017-07-02-1513
    Ein weiterer meinem Geschmack nach hervorragender Speisepilz:
    Kampfer-Milchling (Lactarius camphoratus)
    :
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    Fundnummer: 2017-07-02-1523
    Hier freute ich mich über die optisch schöne Kollektion.
    Rotschuppiger Raukopf (Cortinarius bolaris)
    :
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    Aber ich war ja wegen Speisepilzen unterwegs. In ca. einer Stunde habe konnte ich doch einiges finden...
    Hier die Ausbeute - heute mal ohne Beschriftung:
    mush-15211.jpg
    Geschmacklich war dieser Mix ganz vorzüglich.

    Das war's für heute....

    Ich hoffe dieser kleine Mix hat Euch gefallen unf freu mich über Eure Kommentare.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Servus Dieter,


    mal wieder eine wunderbare Bilderschau!


    Zu dem Cortinarius vernus... für C. vernus ist der Fund schon recht früh mit April. Und bei Rottönen am Stiel (eventuell auch am Hutrand) würde ich mal mit Cortinarius suberythrinus vergleichen. Cortinarius vernus s.str. fehlen die Rottöne am Stiel und er fruktifiziert später im Frühjahr (und bis in den Herbst).


    Falls man die beiden zusammenschmeißen will, hätte Cortinarius suberythrinus Priorität, da das der ältere Name ist.


    Ich finde die Wasserköpfe allerdings auch im Frühjahr schwierig zu bestimmen. Das Thema Cortinarius vernus vs. Cortinarius suberythrinus wurde hier mal ausführlich diskutiert (anhand eines Funds von mir bei einer Kartierungsexkursion des Münchner Pilzvereins): Cortinarius suberythrinus - ein Wasserkopf im Frühjahr


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Danke Christoph,

    das schau ich mir nächste Woche genauer an. Werde hier recherchieren und berichten.

    Muss sehen ob ich hierzu Details in der Literatur finde - evtl. schreibe ich Dir noch mal direkt.

    Beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Christoph,

    ich komme hier nicht weiter. Ich habe in meinem Archiv die Originalbeschreibung von Cortinarius suberythrinus in "Bulletin Trimestriel de la Fédération Mycologique Dauphiné-Savoie 28 (111): 24 (1988)" gefunden. --> Falls Du die nicht hast schick mir mal deine e-mail adresse dann schick ich Dir diese. Meine ist: info@nocrotec.com

    Die Beschreibung ist jedoch sehr ungenau - nicht einmal die Sporengröße ist dort angegeben. Auch nicht die Erscheinungszeit.

    Die lateinische Beschreibung weicht ein Bisschen von der französischen ab.

    Somit ist ein Vergleich mit meinem Fund vorerst nicht sinnvoll.

    Das andere Problem ist dass mein Fund bei Tanne und Liguster-Hecke war. Definitiv kein anderer Baum in der Nähe.

    Auch eine Sequenzierung wäre nicht hilfreich, was Cortinarius suberythrinus betrifft, da dafür keine Sequenz vom Holotyp vorhanden ist.

    Was ich auch nicht verstehe ist folgendes: Hias schrieb "...vernus ss. CFP, der keine Rottöne am Hut und weißliche Stiele hat...".

    Woher stammen diese Daten? Passt nicht ganz zu der Beschreibung FN.

    Kannst Du mir mal ein Scan oder Bild von Atlas des Cortinaires der betreffenden Seite(n) schicken?

    Beste Grüße

    Dieter

  • Servus Dieter,


    "CFP" meint die Cortinarius-Flora-Photographica. Die Funge Nordica ist ja nur ein reiner Schlüssel, die CFP ist nicht immer mit der FN deckungsgleich.


    Die Originalbeschreibung aus dem Bulletin Trimestriel de la Fédération Mycologique Dauphiné-Savoie von Cortinarius suberythrinus habe ich nicht - meine Mailadresse ist ch.j.hahn "ät" gmail.com ;)

    Ich hatte mich auf die Interpretation im "Atlas des Cortinaires" bezogen. Warum der Tyous nicht sequenziert wurde, weiß ich nicht, da ja andere "Franzosen" aus der Gruppe sequenziert wurden (wie Cortinarius petroselineus nom. inval.). Vielleicht war der Typus nicht ausleihbar / sequenzierbar, aber dann hätte ich zumindest erwartet, dass Suárez-Santiago et al. (2009) den Namen zumindest erwähnen / diskutieren.


    Tanne bei Ligusterhecke klingt als Habitat gar nicht passend, eigentlich zu keiner der Wasserköpfe aus der Gruppe?! Keine Pappel irgendwo in greifbarer Nähe?


    Ich schick dir heute noch ne Mail ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    mail ist da und mail an Dich ist raus - ist ne große Mail, sag bescheid falls nicht durchgeht.


    > Tanne bei Ligusterhecke klingt als Habitat gar nicht passend, eigentlich zu keiner der Wasserköpfe aus der Gruppe?! Keine Pappel irgendwo in greifbarer Nähe?


    Nein, da ist nichts anderes - ist direkt in unserem Garten bei Oma. Ich vermute vom Wachstum aber eher die Ligusterhecke als die Tanne... Die Cortis wachsen da jedes jahr vielzählig an der Hecke entlang... das knall-rosa Velum hat mich schon immer begeistert.


    Übrignens: Auch die schwache Warzigkeit der Sporen passt nicht wirklich zu vernum. Wir haben ja inzwischen viele vernums mikroskopiert und die habe alle richtig fette Warzen.

    Beste Grüße

    Dieter

  • Servus Dieter,


    die Mail kam bestens an, danke dir!


    Übrignens: Auch die schwache Warzigkeit der Sporen passt nicht wirklich zu vernum. Wir haben ja inzwischen viele vernums mikroskopiert und die habe alle richtig fette Warzen.

    Dein Fund hat doch starke Warzen, hast du ja selber geschrieben:


    Zitat

    dünnwandig, stark gewarzt, dacryoid (tränenförmig)


    Und man kann das ganz gut auf den Mikrofotos von dir sehen. Die Sporen von Cort. suberythrinus sind auch stark gewarzt (wenn man der Sporenzeichnung von Moenne-Loccoz da vertrauen kann, bei seiner var. geraniolens passt die Zeichnung ja nicht zur Beschreibung...).


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S. Liguster bildet, soweit ich weiß, keine Ektomykorrhiza (sondern eine arbuskuläre Mykorrhiza mit Glomeromycota), daher ist die Verbindung des Schleierlings zum Liguster wohl sehr unwahrscheinlich.

  • Hallo Christoph,

    Oh, ja - da fehlt im blauen Text ein "teilweise" -> einige Sporen sind tatsächlich stark gewarzt - einige nur schwach.

    Bei späteren Funden von vernum hatten alle sporen richtig fette Warzen.

    Aber ich sehe mir die Sporen erneut an (mit besserer Technik als 2017) wenn die Cortis wieder da sind...

    Danke für die Info mit Liguster - das wusste ich natürlich nicht. Naja, zumindest bei meinen Recherchen zu vernus habe ich gelesen (weiß jetzt nicht mehr wo) dass vernus auch selten im Nadelwald vorkommt... ob das jedoch suberythrinus auch kann...
    Beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter, ja das ist ein gelungener Beitrag. Der Rotschuppige Raukopf ist klasse portraitiert. Danke fürs Zeigen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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