Haus-Tintling (Coprinellus domesticus)?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.299 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Joli.

  • Hallo zusammen,

    Heute im Au-Wald (mit Eschen, Pappeln und anderen Laubbäumen) auf einem morschen Zweig habe ich diesen Tintling gefunden.


    Der Tintling hat auffälliges gelbes Myzelgeflecht an der Stielbasis. Die Stielbasis ist leicht verdickt. Die Höhe des FK: ca. 8-9 cm.


    Handelt es sich hier um den Haus-Tintling (Coprinellus domesticus)? Oder haben dieses Merkmal auch andere Tintlingsarten?


    Am Standort war nur ein einziges Exemplar da. Es gab leider keine jüngere Fruchtkörper da.

    LG

    Joli

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    das ist definitiv ein Vertreter aus der Domestici-Gruppe mit gelbem Ozonium. Da gibts mehrere Arten, die das können; nicht nur C. domesticus. Eine sichere Artbestesstimmung geht hier nur mikroskopisch und das auch noch meist zusätzlich bei jungen Fruchtkörpern, weil bei denen die Zystiden noch da sind. ;)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,

    Danke für deine Antwort. Schade, ich dachte, ich kann diesen Tintling auch makroskopisch bestimmen.

    Auch folgender Merkmal vom Haustintling würden hier gut passen:

    "Fruchtkörper mehr verwelkend, weniger zerfließend."

    LG

    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Joli,


    das trifft auch auf C. ellisii auch zu. Ein aktuelles Bild von meinem heutigen Fund dieser Art habe vorhin in meinem letzten Thread hochgeladen. :)


    Climbingfreak im Frühling


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    Alles klar. Ich habe bei 123pilze gelesen, dass C.ellisii eher einzelne Fruchtkörper bildet. Das würde bei meinem Fund zutreffen...

    Weitere Beschreibungen über C. Ellisii habe ich leider nicht gefunden. Kann jmd.bestätigen, dass diese Art gerne nur die vereinzelte FK ausbildet?

    LG

    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Alles klar. Ich habe bei 123pilze gelesen, dass C.ellisii eher einzelne Fruchtkörper bildet. Das würde bei meinem Fund zutreffen...

    Weitere Beschreibungen über C. Ellisii habe ich leider nicht gefunden. Kann jmd.bestätigen, dass diese Art gerne nur die vereinzelte FK ausbildet?

    Hallo Joli

    Nach meiner Beobachtung kommt auch C. domesticus zu mindestens 50% als Einzelexemplar vor, nahezu immer an morschem Totholz und fast immer mit ausgeprägtem Ozonium. C. elisii finde ich hingegen eher auf dem Erdboden ohne Ozonium. C. domesticus ist darüber hinaus gewöhnlich deutlich größer und ich halte Deinen Fund daher ziemlich sicher für C. domesticus. Ohne Mikroskop gibt es jedoch keine sichere Bestimmung, da sich alle Merkrmale in beiden Richtungen überschneiden können
    LG Karl

    PS. Gute Beschreibungen gibt es hier coprinus.html

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    natürlich hat Karl Recht. :) Ich wollte nur mit meiner ersten Antwort darauf hinweisen, dass große Tintlingsfruchtkörper mit Ozonium nicht automatisch C. domesticus sein müssen. Für den allgemeinen Hausgebrauch ist das Wurscht, welche Art aus der Gruppe nun angefragt wird und wie die Art nun bestimmt wird, solange die Gruppe stimmt (im konkreten Fall zumindest).


    Da ich aber auch davon ausgehe, dass hier auch potentielle Kartierer, bzw. auch unerfahrenere Kartierer mitlesen, ist es schon wichtig auf unbekannte Verwechslungsarten hinzuweisen. Denn sonst werden diese Arten einfach weniger kartiert und gelten ggf. unberechtigt als selten oder so. Selbiges gilt auch für die Glimmertintlinge. Ohne Mikro sind die 3 Arten, die sich makroskopisch fast gleichen, nicht sicher bestimmbar.


    Seitdem Toffel, Hans-Jürgen Hardtke und ich vor 2-3 Jahren bei einer Sachsentagung auf Verwechslungsarten und mikroskopische Unterscheidungsmerkmale hinwiesen, sind die Nachweiszahlen auf unserer internen Artliste deutlich gewachsen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Karl,

    Danke schön für Deine Rückmeldung und für den Link!


    Hallo Stefan,

    Ich danke auch Dir noch mal auf den Hinweis bzgl. den verwandten Arten!


    Ich selbst zähle mich zu den potentiellen Kartierern, denn die Liste mit meinen Funden in NRW ist in Arbeit (wie ich Karl versprochen habe). Da ich selbst nicht mikroskopiere, beschränke ich mich nur auf die makroskopisch bestimmbaren Arten. Deshalb alles, was makroskopisch bestimmbar ist, versuche ich so gut wie möglich zu bestimmen und bin für jeden Hinweis dankbar, der bei der Bestimmung hilft. :)

    LG

    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -