Mein heutiger Fund

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 5.249 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Na Icke.

  • Hallo liebe Pilz-Freunde!


    War heute 5 Stunden unterwegs und zunächst war ich nicht sehr erfolgreich - fand zwar viele Riesenschirmlinge, aber die meisten vertrocknet und angefressen (Fotos davon folgen demnächst).
    Dann kam ich in einen Fichtenwald wo es besser aussah. Nun brauch ich teilweise jedoch eure Hilfe. Leider hab ich zur Zeit nur das Handy zum fotografieren, ich hoffe, man kann trotzdem was erkennen (nicht schimpfen :rolleyes:)


    Die gesamte Ausbeute auf einen Blick:
    Nr. 1 Parasol
    Nr. 2 Rotfußröhrling
    Nr. 3 weiß ich nicht so genau. Bei Fichten im Moos. Hut dunkelbraun, Röhren weiß, leicht gelblich, auf Druck bläuend - junge Maronen?
    Nr. 4 weiß ich auch nicht so genau. Auch im Fichtenwald. Röhren weiß. Steini oder Gallenröhrling?
    Nr. 5 dunkelbrauner Hut nach außen hin heller werdend. Röhren ebenfalls weiß.
    Nr. 6: Irgendein Täubling? violett, Fichtenwald


    Nun noch die Unbekannten genauer:




    Leider bekomme ich den Rotstich nicht weg!


    Ich freue mich schon auf eure antworten!
    LG

  • Danke für die raschen Antworten!


    Ich nehm grad noch von den vermeintlichen Steinpilzen Sporenabdrücke, aber ich glaub eh das es welche sind! Leider sind sie teilweise sehr zerfressen!
    Meine Parasole stehen noch bis morgen im Wasserglas damit sie schön aufgehen und morgen gibts dann a Variation von Pilzen. Parasolschnitzel und Pilzsoße mit Semmelknödeln.... *lecker* :)


    Naja... wie gesagt - Parasole hab ich mindestens 15 gefunden - aber die meisten schon zu alt X( und diese bösen Schnecken!


    Alles Fotos von meinen Ausflug (hab ja die meisten Pilze nicht mitgenommen) kommen noch rein!


    Euch noch viel Glück beim Pilze sammeln!

  • Hallo mauki,


    Deine Funde wurden von Anke und Sabine schon richtig bestimmt, ein schöner Fund :Alright: Hast du noch Detailbilder vom Täubling ?


    pilzige Grüße,
    Andreas

  • Hallo!
    Wie gesagt hab ich zur Zeit nur eine Handykamera zur Verfügung. Ich kann dir noch Fotos zeigen, die ich vor Ort von dem gleichen Pilz, nur älteren Exemplar gemacht habe. Wenn du mir sagst, was du noch genauer sehen willst, kann ich den anderen noch ausn Mist rausholen und fotografieren, aber wie gesagt, die Fotos werden wahrscheinlich auch wieder verschwommen sein :(



    Farbe wie gesagt dunkelviolett, Stiel weiß, Lamellen weiß, im Fichtenwald.


    LG

  • Hab mal gehört es gibt "keine giftigen violette" Pilze! Kann das sein? Wenn ich an die unterschiedlichen Farben vom Speitäubling denke vergesse ich diese Aussage lieber wieder.
    Vielleicht müßte es so heißen: "Keine giftigen violette Pilze ausgenommen Täublinge"?????


  • Hab mal gehört es gibt "keine giftigen violette" Pilze! Kann das sein? Wenn ich an die unterschiedlichen Farben vom Speitäubling denke vergesse ich diese Aussage lieber wieder.
    Vielleicht müßte es so heißen: "Keine giftigen violette Pilze ausgenommen Täublinge"?????



    Täublinge sind aber nie giftig, höchstens ungenießbar, beim Täubling kann ohne Bedenken eine "Kostprobe" gemacht werden.


    SCHARF = ungenießbar
    mild = essbar


    In diesem Sinne
    Tommi

  • Hallo,


    Vergiss diese Aussage ganz schnell wieder. Es gibt viele lila-violettfarbene Pilze die recht ernsthafte Vergiftungen hervorrufen können.
    Zum Beispiel dieser hier macht unangenehme Muskarinvergiftungen:


    lilacina.jpg
    Lilaseidiger Risspilz Inocybe geophylla var. lilacina


    Viele Grüsse
    Sepp

  • Da gebe ich dir vollkommen Recht, aber in diesem Fall wurde eindeutig von Täublingen gesprochen, und da gibt es keine giftigen.


    Ich bin davon ausgegangen, dass die markanten Merkmale der Täublinge ausreichend bekannt sind.


    Natürlich gibt es sehr viele violettfarbige ungenießbare bzw. giftige Pilze, die aber außer der violetten Farbe nichts mit Täublingen gemeinsam haben.


    Gruß
    Tommi


  • Danke-sehr hilfreiche Formel
    Welche Merkmale muß denn ein Pilz haben um ihn eindeutig als Täubling zu identifizieren?


    Gattungszuordnung


    - Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
    - Ordnung der Sprödblätterpilzverwandten (Russulales)
    - Familie der Täublings- und Milchlingsartigen (Russulaceae)
    - Gattung der Täublinge (Russula)


    daraus folgt:
    -Familienzusammengehörigkeit nur mit den Milchlingen
    -alle Pilzarten dieser Familie haben sehr brüchiges Fleisch in Hut, Stiel und Lamellen aufzuweisen, während alle anderen Großpilzarten mit Lamellen, mehr oder weniger deutlich, fasriges Fleisch haben, was man besonders gut sehen kann, wenn man den Stiel durchbricht. Dabei reißen bei fast allen Blätterpilzen (Pilze mit Lamellen = Blätter) sowohl Stielfleisch als auch Stielrinde längsfasrig auf, während die Stiele der Täublinge und Milchlinge mit einem deutlichen ploppenden Geräusch in jede gewünschte Richtung auseinander brechen..
    -Streicht man auch nur sanft über die Lamellen zersplittern diese sofort und die Bruchstücke fliegen in alle Himmelsrichtungen. Sieht man sich nun die Bruchstellen genauer (Lupe!) an, erkennt man, dass sie aussehen wie die Bruchkanten einer Styroporplatte. Wir haben es also mit einem typischen Styroporbruch zu tun.
    -Hat man ein Mikroskop zur Verfügung, kann man auch erkennen, warum das so ist. In unterschiedlich langen Abständen wurden beim Wachstum der Milchlinge und Täublinge zwischen die an sich längsfasrigen Hyphenzellen (die Zellen, aus denen die Pilze aufgebaut sind) richtige Nester von Kugelzellen angelegt, so genannte Sphärozysten. Diese Kugelzellen geben den Pilzen die styroporähnlich spröden Eigenschaften und bewirken den charakteristischen Bruch, der in der Pilzwelt einmalig ist und nur in der Familie Russula mit den beiden Gattungen, den Täublingen und den Milchlingen vorkommt. Wenn wir also anhand des Bruchtests festgestellt haben, dass es sich um einen Täubling oder einen Milchling handeln könnte, ist die Zuordnung zur jeweiligen Gattung verhältnismäßig leicht.



    also im Konsens:


    -brüchiges Fleisch in Hut, Stiel und Lamellen
    -Stiele der Täublinge und Milchlinge brechen mit einem deutlichen ploppenden Geräusch in jede gewünschte Richtung auseinander
    -Streicht man auch nur sanft über die Lamellen zersplittern diese sofort und die Bruchstücke fliegen in alle Himmelsrichtungen.


    Unterschied zu Milchlingen
    -Alle Täublinge haben keine Milchgefäße, bleiben also im Bruch trocken, während alle Milchlinge durch die im Pilzfleisch vorhandenen flüssigkeitsgefüllten Zellen, den so genannten Milchgefäßen, bei jeder Art von Verletzung sofort eine Flüssigkeit (in den Farben von weiß über gelblich bis weinrot und violett) absondern.


    Ich hoffe ich konnte mit diesen Ausführungen einiges zu dem Wissen und erkennen drn markanten Merkmalen der Täublinge beitragen.



    Also viel Spaß beim Täublinge sammeln und erkennen;)


    Gruß
    Tommi

  • Hallo, Mauki!
    Im BLV-Pilzführer habe ich ähnliche Hutfarben bei den Arten Violetter Reiftäubling, Jodoformtäubling, Stachelbeertäubling und wechselfarbiger Speitäubling gefunden, die alle auch unter Fichten stehen können, aber ich kann keinen davon eindeutig zuordnen. Nebenbei: Geschlossene Parasolhüte mit gewürztem Hackfleisch gefüllt schmecken ganz lecker!
    Schöne Grüße
    Gerhard

  • Danke für die tolle Definition von Täublingen! Seit ich denken kann seh ich immer wieder Pilze, die ich für Täublinge halte, hab mich aber bis jetzt noch nie getraut sie mitzunehmen!


    Wie bereitet ihr die zu?


    Apfelschimmel: Danke für den Rezeptvorschlag -so hab ich sie noch nie gegessen! Hab auch schon gehört, dass sie gut in nem Omlette schmecken - vl. hab ich ja dieses Jahr noch die Chance die Rezepte zu testen, vorausgesetzt es kommt noch mal ein Parasolschub!


    Ich tippe trotzdem auf Frauentäubling, da er auch teilweise etwas grünlich aussah. Naja, da ich jetzt so viel zu Täublingen gelernt habe, werde ich mich mit dem nächsten, den ich finde genauer beschäftigen!


    LG,
    Anna