Haltbar machen von Bärlauch

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 12.580 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pilzi1000.

  • Ich fahre mit Rapsöl und Bärlauch auch besser. ;)

  • klar, die Gläser sollte man sterilisieren aber bevor man sie füllt!


    Das Grundrezept für Paste ist denkbar einfach: soviel frisches Kraut in Gramm soviel Öl, reichlich Salz. Alles pürieren aber nur kleine Mengen damit sich die Masse nicht erhitzt. (Es verlieren sich sonst zu viele Inhaltsstoffe und manche Kräuter werden auch bitter). Die Masse in die sterilisierten Gläser abfüllen und mit einer dünnen Schicht Öl versiegeln. Mit dem Schraubdeckel verschließen und dort aufheben, wo man zum Beispiel ungeöffnete Marmeladengläser aufbewahrt.

    Genau so mache ich das auch! Ohne Pinienkerne, ohne Parmesan, nur Bärlauch+Öl+Salz. Die restlichen Zutaten kann man ja auch kurz vor der Verwednung zugeben wenn man möchte...


    Übrigens, meine Tochter schmiert sich diese Paste gerne einfach nur pur aufs Brot!


    So sieht mein Vorrat für 2019 aus (bzw. zwei Gläser wurden verschenkt):


    Hallo,

    ich wasche den Bärlauch und trockne ihn in der Salatschleuder. Dann hacke ich ihn klein, gieße ihn (mit Bio-Olivenöl vom Discounter) auf und püriere ihn.

    Dann kommt das Püree in Schraubdeckel-Gläser und ich gieße oben noch dünn Öl auf. Das Ganze kommt in den Kühlschrank.

    Kein Salz, kein Erhitzen, nur darauf achten, dass oben Öl ist.

    Den letzten Satz habe ich vor mindestens drei Jahren gemacht. Da ist nichts ranzig oder schlecht, noch immer hellgrün und angenehm riechend.

    Wow, bin total überrascht dass es auch ohne Salz geht. Muss ich nächstes Jahr mal probieren...

  • Hallo Alexander,


    dies funktioniert natürlich, allerdings bin ich mir nicht sicher für wie lange außerhalb des Kühlschrankes. Wenn es einem nichts ausmacht das der Kühlschrank mit so etwas blockiert wird ...
    Das Salz in der Paste dient der Konservierung und zusammen mit dem Öl ist dann die Paste auf jeden Fall problemlos außerhalb eines Kühlschrankes sehr lange haltbar. Ja selbst nach dem Öffnen muss das Glas dann nicht in den Kühlschrank - man sollte lediglich darauf achten, dass oben immer eine dünne Ölschicht ist aber dies sollte man ja auch dann tun, wenn das Glas im Kühlschrank aufbewahrt wird. Deswegen ziehe ich die Konservierung mit einem neutralen Öl und eben mit Salz vor. Wenn ich mir vorstelle ich müsste all meine Pasten mit den verschiedensten Kräutern im Kühlschrank aufbewahren ... oh je, da wäre kein Platz mehr für irgend etwas anderes.


    Liebe Grüße


    Maria


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    Vielleicht noch eine kurze Anmerkung zur Länge der Haltbarkeit

    Ich denke die wenigsten hier wissen, dass ich solche Produkte über meine Firma hergestellt und vertrieben habe. Dazu musste ich natürlich vorher prüfen welches MHD ich angeben kann, ob der Geschmack sich mit der Zeit verändert, ob es Öle gibt die sich nicht so gut eignen, usw..

    Die Pasten (mit Salz und Öl, außerhalb einer Kühlung, genaue Mengenangaben findet man in dem oben verlinkten Thread Wildkräuter beim Pilze sammeln) sind so lange problemlos haltbar wie das MHD des Öls ist!

    Bei den Inhaltsstoffen sieht es anders aus. Die nehmen ziemlich rasch ab. Und das wirklich exzellente, spektakuläre am Bärlauch ist nicht unbedingt der Geschmack sondern sind vor allem seine unglaublichen Inhaltsstoffe. Alleine deswegen ist es sinnvoll jedes Jahr eine neue Paste herzustellen.
    Auch der Geschmack verändert sich übrigens mit der Zeit - ich stellte fest beginnend ungefähr nach 1 bis 1 1/2 Jahren. Allerdings ist der Bärlauch derart intensiv das viele dies vielleicht gar nicht so richtig wahrnehmen, insbesondere wenn man ihn mit anderen Speisen/Lebensmitteln mischt.


    Und noch zum Öl - dies ist absolut eine persönliche Geschmackssache! Ich ganz persönlich fände jetzt ein wirklich gutes Olivenöl (egal wo gekauft) zu schade dazu, dieses geht beim Bärlauch unter, aber dies ist meine ganz persönliche Meinung. Für die Pasten die ich vertrieben habe hielt ich ein geschmacksneutrales Öl für die beste Lösung.
    Eines allerdings hatte ich mit Ölen festgestellt - wenn man Bärlauchöl herstellt, dann "kippt" dieses, unabhängig vom MHD des Öles, nach ungefähr 6 - 8 Monaten. Warum dies so ist weiß ich nicht und ob dies mit allen Ölen passiert weiß ich auch nicht. Ich stelle dieses Bärlauch-Öl nur für meinen privaten Gebrauch her (Grillgut) und verwende dafür deswegen Olivenöl. Und nachdem man ab dem Herbst ja sowieso nicht mehr grillt war es mir auch immer egal, aber jetzt fällt mir dies in diesem Zusammenhang wieder ein.

    Liebe Grüße


    Maria

  • dies funktioniert natürlich, allerdings bin ich mir nicht sicher für wie lange außerhalb des Kühlschrankes. Wenn es einem nichts ausmacht das der Kühlschrank mit so etwas blockiert wird

    Hallo Maria!


    Gut dass wir uns darüber austauschen... Ich habe sicherheitshalber meine Pasten immer im Kühlschrank aufbewahrt. Sie sind ja nicht erhitzt worden, nicht eingekocht. Und mein Kühlschrank ist momentan tatsächlich kurz vorm Platzen, vor allem wegen der Pilze...

    Gut zu wissen dass es auch ohne Kühlung geht. Danke für diese Info! :thumbup: Dann werde ich wohl ein paar Gläser herausnehmen!

  • dies funktioniert natürlich, allerdings bin ich mir nicht sicher für wie lange außerhalb des Kühlschrankes. Wenn es einem nichts ausmacht das der Kühlschrank mit so etwas blockiert wird

    Hallo Maria!


    Gut dass wir uns darüber austauschen... Ich habe sicherheitshalber meine Pasten immer im Kühlschrank aufbewahrt. Sie sind ja nicht erhitzt worden, nicht eingekocht. Und mein Kühlschrank ist momentan tatsächlich kurz vorm Platzen, vor allem wegen der Pilze...

    Gut zu wissen dass es auch ohne Kühlung geht. Danke für diese Info! :thumbup: Dann werde ich wohl ein paar Gläser herausnehmen!

    Hallo Alexander,

    schaue Dir aber vorsichtshalber die Menge des Salzes vorher an - diese mag manch einem als zu viel erscheinen, ist es aber nicht. Und für die Konservierung durchaus bedenkenswert.

    Liebe Grüße


    Maria

  • schaue Dir aber vorsichtshalber die Menge des Salzes vorher an - diese mag manch einem als zu viel erscheinen, ist es aber nicht. Und für die Konservierung durchaus bedenkenswert.

    Bei mir sind es 50g Salz pro 1kg Bärlauch und 500ml Öl. Ist das ausreichend?

  • schaue Dir aber vorsichtshalber die Menge des Salzes vorher an - diese mag manch einem als zu viel erscheinen, ist es aber nicht. Und für die Konservierung durchaus bedenkenswert.

    Bei mir sind es 50g Salz pro 1kg Bärlauch und 500ml Öl. Ist das ausreichend?

    Hallo Alexander,

    ich verwende auf 100 g frische Bärlauchblätter ohne Stiel 100 ml neutrales Öl und einen Esslöffel Meersalz. Wie viel Gramm dies sind kann ich dir gerade nicht sagen, auf jeden Fall verwende ich die doppelte Menge an Öl.

    Wie schon gesagt, ich musste bei der Produktion der Lebensmittel extrem aufpassen, dass da nichts passieren kann und hatte viele Rezepte ausprobiert - mit diesem Mischungsverhältnis klappte alles wunderbar und sowohl Geschmack, als auch Konsistenz als auch Haltbarkeit ohne Kühlung waren perfekt.

    Liebe Grüße


    Maria

    P.S.: Vorsichtshalber an alle die hier mitlesen - Bärlauch sammeln für gewerbliche Zwecke ist nicht erlaubt es sei denn man macht dies auf einem Privatgrundstück und hat die Genehmigung des Besitzer dafür. Ich glaube, behördliche Genehmigung sind teilweise auch möglich, aber ohne diese ist das Bärlauch sammeln nur für privaten Gebrauch in Kleinstmengen erlaubt!

  • Maria, sehr interessant, dass du das versucht hast kommerziell zu nutzen. Ich - ich bin ein Bitterstoff-Heini. Ich steh drauf und glaube dran. Und denke, eine Paste mit Olivenöl wird wird wohl am längsten halten, weil es eines der robustesten Öle ist - dazu kommt noch die hohe Qualität der Inhaltsstoffe. Soll jetzt niemanden beleidigen oder so, aber Rapsöl gehört Kfz-Tank - ich habe hier eine wilde Agrarindustrie um meine Hütte und wenn man sieht wie oft Raps gespritzt wird, dann rührt man das nicht mehr an. Da sind selbst konventionell angebaute Oliven weniger belastet - wenn sehr wohl auch. Ich habe ein Spezielles, über Beziehungen, handgepflückt vom Berg. Mein Körper sagt ja. Hast du wieder aufgehört damit? Lg

  • Maria, sehr interessant, dass du das versucht hast kommerziell zu nutzen. Ich - ich bin ein Bitterstoff-Heini. Ich steh drauf und glaube dran. Und denke, eine Paste mit Olivenöl wird wird wohl am längsten halten, weil es eines der robustesten Öle ist - dazu kommt noch die hohe Qualität der Inhaltsstoffe. Soll jetzt niemanden beleidigen oder so, aber Rapsöl gehört Kfz-Tank - ich habe hier eine wilde Agrarindustrie um meine Hütte und wenn man sieht wie oft Raps gespritzt wird, dann rührt man das nicht mehr an. Da sind selbst konventionell angebaute Oliven weniger belastet - wenn sehr wohl auch. Ich habe ein Spezielles, über Beziehungen, handgepflückt vom Berg. Mein Körper sagt ja. Hast du wieder aufgehört damit? Lg

    Hallo Joseph,


    ich habe es nicht nur versucht sondern rund 20 Jahre lang gemacht, die Bärlauch-Produkte habe ich lediglich zusätzlich aufgenommen, da "alle Welt" total darauf "abfährt" während andere Pflanzen(-Produkte) die meiner Meinung nach wesentlich besser schmecken erst einmal vorgestellt werden mussten ;)


    Und nein, ich produziere nun nicht mehr und habe auch nicht vor dieses wieder zu tun.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Zitat

    von Maria: da "alle Welt" total darauf "abfährt"

    ja, da sprichst du mir aus dem Herzen. Diese Bärlauchmania ist ja nicht zum Aushalten. Schinken mit Bärlauch, Käse mit Bärlauch. Bärlauch mit Bärlauch. Empfinde ich ähnlich lästig, wie dieses Steinpilz-Ding. Also Ravioli mit Steinpilz, Schinken mit Steinpilz (kürzlich gesehen) Es gibt ein paar so Modethema, aber die Frage nach Sinn stellt niemand. Und wie ich will mir gar nicht vorstellen, was hier für Steinpilze verwendet werden.

  • Zitat

    von Maria: da "alle Welt" total darauf "abfährt"

    ja, da sprichst du mir aus dem Herzen. Diese Bärlauchmania ist ja nicht zum Aushalten. Schinken mit Bärlauch, Käse mit Bärlauch. Bärlauch mit Bärlauch. Empfinde ich ähnlich lästig, wie dieses Steinpilz-Ding. Also Ravioli mit Steinpilz, Schinken mit Steinpilz (kürzlich gesehen) Es gibt ein paar so Modethema, aber die Frage nach Sinn stellt niemand. Und wie ich will mir gar nicht vorstellen, was hier für Steinpilze verwendet werden.

    Hoch konzentriertes bärlauchpesto mit Pasta ist nunmal das geilste, was es auf dieser Welt gibt! Viva Knoblauchschwefelgeruch!!!

  • Zitat

    von Maria: da "alle Welt" total darauf "abfährt"

    ja, da sprichst du mir aus dem Herzen. Diese Bärlauchmania ist ja nicht zum Aushalten. Schinken mit Bärlauch, Käse mit Bärlauch. Bärlauch mit Bärlauch. Empfinde ich ähnlich lästig, wie dieses Steinpilz-Ding. Also Ravioli mit Steinpilz, Schinken mit Steinpilz (kürzlich gesehen) Es gibt ein paar so Modethema, aber die Frage nach Sinn stellt niemand. Und wie ich will mir gar nicht vorstellen, was hier für Steinpilze verwendet werden.

    Hoch konzentriertes bärlauchpesto mit Pasta ist nunmal das geilste, was es auf dieser Welt gibt! Viva Knoblauchschwefelgeruch!!!

    Ja klar, Bärlauch schmeckt richtig gut, etwas anderes hat ja auch niemand gesagt.

    Allerdings kann ich den Hype der darum gemacht wird nicht immer so ganz verstehen und ich glaube, dass ist das, was auch Joseph meinte. Ich sehe dies auch so, dass es ähnlich ist wie bei den Steinpilzen. Auch die schmecken gut, ohne Zweifel, aber es gibt doch so viel mehr Pilze die mindestens genauso gut wenn nicht sogar einen Takt besser schmecken - oder? Und ähnlich ist es zumindest für mich halt beim Bärlauch auch.

    Liebe Grüße


    Maria

  • Im Frühjahr gibts doch kaum Alternativen zu Bärlauch?? Frisch, direkt vor Ort, gesund! Besser als Bioprodukte, die über See zu uns erst noch transportiert werden müssten. Und Bärlauch wächst en masse!

  • Bei uns gehört der Bärlauch zur Begrüßung des Frühjahrs. Wir sammeln dann meist eine große Tupperdose davon zum Rohverzehr und stellen ein Quantum Pesto her, das für etwa zwei Mahlzeiten reicht. Dann reicht es uns auch damit und wir freuen uns auf Morcheln, Holundersirup und andere saisonale Genüsse. Im Sommer gibt's dann Pesto alla Genovese.


    Liebe Grüße

    Ralph

  • Zitat

    Ralph: "der Bärlauch zur Begrüßung des Frühjahrs"

    Ich denke, das ist der Kern des nervigen Marketings. Es geht um Emotion. Bärlauch ist Frühling. Steinpilz ist Wald, Entspannung, Natur. "Schinken mit Natriumnitrit" als supertollen Haltbarmacher ist einfach nicht der Renner im Regal.

  • Im Frühjahr gibts doch kaum Alternativen zu Bärlauch?? Frisch, direkt vor Ort, gesund! Besser als Bioprodukte, die über See zu uns erst noch transportiert werden müssten. Und Bärlauch wächst en masse!

    Aber sicher gibt es weitere Pflanzen Wastl, die gibt es lange bevor der Bärlauch massenhaft wächst, sogar schon bevor der das Sprießen anfängt. Und da gibt es sogar zwei gut erkennbare die nach Knoblauch riechen und schmecken wenn es das ist was man unbedingt möchte. Eigentlich sammle ich 12 Monate im Jahr Wildpflanzen, außer es hat wirklichen Frost - nö, selbst bei Frost finde ich unter der Schneedecke noch etwas aber dann zugegebener Weise nicht viel.

    Alles weitere würde jetzt aber, so denke ich, zu weit weg führen vom eigentlich Thema hier.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Zitat

    Maria: "Aber sicher gibt es weitere Pflanzen Wastl,"

    Ja, Wastl, da ist eine Welt da draußen, das glaubt man gar nicht....😺

  • hmmm... knospen, junge buchenblätter, giersch, taubnessel, als Vegetarier greife ich trotzdem am liebsten zu Bärlauch... der ein oder andere Samtfußrübling... ne...Bärlauch weiterhin auf Platz 1. :D

  • Hallo,


    ich lasse auch alles weg, was das Pesto ranzig werden lässt. Sogar das Spülwasser. Wenn es am Tag zuvor geregnet hat, die Blätter also frisch, sauber und wieder trocken sind, dann ist die richtige Zeit zum Sammeln. Die Blätter mit Öl pürieren, unbehandeltes Meersalz gebe ich freihand dazu, etwas Öl für den Luftabschluss obendrauf. Deckel auf die (kleinen) Schraubgläser und ab in den Kühlschrank. Im März, wenn es Nachschub gibt, sind meine Bestände aufgebraucht. Bis dahin ist nie etwas ranzig oder fad geworden.


    Und morgen Abend gibt es Spaghetti mit Bärlauchpesto.


    Viele Grüße Wanderer