Hab ich da eine Spitzmorchel?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 4.908 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Leute,

    ich lese dieses Forum schon mehrere Monate mit und dies mit voller Begeisterung.


    Leider bin ich nicht annähernd wie alle hier, mit den Pilzen so vertraut. Einige wenige kenne ich und an denen halte ich mich fest und diese kommen auch auf den Tisch:)

    Ich bin eigentlich täglich im Wald unterwegs und schaue dann natürlich auch nach Pilzen. Leider sind diese, die gerade so wachsen, nicht diese die ich kenne:(


    Heute bin ich bei einem Freund vorbei gefahren und habe ca. 40 dieser Morcheln auf Mulch (Bild1-2) im Garten entdeckt.

    Ich denke, dass es sich hierbei um die Spitzmorchel handelt. Liege ich da richtig?


    Weiterhin habe ich auch gelesen, dass diese nicht so schmackhaft sind. Wären diese dann dennoch für ein Pilzgericht tauglich, oder lieber dort belassen, wo sie sich jetzt befinden? Habe noch nie Morcheln gegessen;(


    Heute früh habe ich dann noch diese (Bild 3-6) entdeckt und da vermute ich mal auf die Spechttintlinge.


    Und kurz darauf habe ich noch diesen (Bild7-8) Büschel am Wegrand umzingelt von massig Bärlauch entdeckt, da habe ich aber nicht die geringste Ahnung.


    Eventuell könnt ihr anhand der Bilder diese Pilze bestimmen, oder zumindest ungefähr die Richtung.


    Viele liebe Grüße und viel Spaß bei lösen…..

    Stefan

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3-6





    Bild 7-8


    • Offizieller Beitrag

    Hallo lieber Namensvetter,


    (welcome)


    1. Spitzmorchel im weiteren Sinne passt.


    2. Sieht mir sehr nach Spechttintling aus. Riecht er nach Naphathalin/Mottenkugeln?


    3. eine Psathyrella wahrscheinlich.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Danke Stefan!

    Eins ist sicher, bei dir wird mir kein Fehler beim Schreiben des Namens unterlaufen.


    Gerochen habe ich leider nicht daran, aber da fahre ich gleich nochmal mit dem Radel los (ist nicht weit) und schnuppere daran. Gebe dann Bescheid, was meine Nase so drauf hat.


    Dann werde ich die Spitzmorchel morgen mal einsammeln.

    Stefan

  • Gerochen habe ich leider nicht daran, aber da fahre ichgleich nochmal mit dem Radel los (ist nicht weit) und schnuppere daran. Gebe dannBescheid, was meine Nase so drauf hat.

    Hallo

    Das Radeln kannst du dir sparen. Das sind eindeutig Spechttintlinge.

  • Hallo Stefan, willkommen im Forum,


    bei den Morcheln kann das so genannte Morchella-Syndrom auftreten, gerade wenn du viele, du schreibst hier von 40, ißt. Lieber eine Teil trocknen, dadurch werden eh noch schmackhafter!


    Ich will dir da keineswegs dein Morchelmahl vermiesen, wissen solltes dus aber schon um richtig zu handeln! Morcheln sind eine Delikatesse nur eben nicht zu viele frische in eine Mahlzeit legen, als Beilage zubereiten und nicht als Hauptbestandteil!


    Grüße, Chris

    ...........................:snail:

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  • Uwe, war schon unterwegs und ja Stefan, der Geruch war schon Mottenkugeln ähnlich.


    Mausmann, ich kenne unsere Böden (Sandhausen BAWÜ) nicht wirklich, aber die Morcheln habe ich ja auf Mulch beim Freund vorm Haus entdeckt. Ob diese morgen Abend schmecken, werde ich dann berichten.

    Wie würdest du diese den zubereiten, hab ja noch nie Morcheln gegessen. Ein kurzer Tipp wär supi.


    Da ich ja grad unterwegs war, habe ich mal noch die Birkenreihe besucht und Bilder –denke Birkenporling vom letzten Jahr- gemacht. Mit einem Mitbewohner…

    Hab ja schon mal über diesen Pilz gelesen, dass man davon Tee oder Tinktur herstellen kann, was auf die eine oder andere Krankheit/en zur Linderung beitragen sollte.

    Ist das wirklich so bei dem Birkenporling? Hat da jemand schon Erfahrungen gemacht?


    So mal Schluss für heute…für den ersten Tag im Forum möchte ich ja nicht gleich unangenehm auffallen:cool:

    Dank euch allen!

    Stefan

  • Merci Chris,


    darüber habe ich schon mal (nur nicht mehr im Fokus, da ich nicht dachte mal auf Morcheln zu stoßen) was gelesen, nur nicht wieviele da zu einer Mahlzeit (1 Person) in etwa in Ordung sind. Hast du dazu einen Rat?


    Ja, den Rest werde ich dann in Trocknung geben. Vielen Dank nochmal für den Hinweis!


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    das kommt natürlich auf die Größe an, aber genaue Angaben kann ich da auch nicht machen, wie gesagt die Morcheln sollten als Beilage/Zusatz und nicht als Hauptbestandteil der Mahlzeit sein. Das wird dann schon passen! Wenn du's nicht übertreibst und deine Mahlzeiten die nächsten Tage nicht hauptsächlich aus Morcheln bestehen kannst du's eh vernachlässigen.


    LG, Chris

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  • Zum Birkenporling. Ja, der ist definitiv gut für die Gesundheit, insbesondere bei Magenproblemen. Auch aus eigener Erfahrung weiß ich das zu bestätigen.

    Edit: Chris weist zurecht darauf hin daß die gezeigten Exemplare schon übertot sind!


    Was die Morchelzubereitung betrifft.

    Am beliebtesten ist sie wohl in einer Sahnesauce. Für mich trifft das auch zu. Würzen ist so wichtig nicht dabei. Etwas Salz vielleicht und eine Prise Zucker (hebt viele Geschmäcker an).

    Auf etwas Schinken zu den Morcheln verzichte ich aber eher ungern. Das ist natürlich kein Muss.

    Kurzform:

    Pfanne erhitzen, Pilze rein, erst kurz anbraten, etwas Öl hinzu, dann etwas Butter und dann nicht mehr zu stark erhitzen. Nach 10-15 Minuten Schinken hinzu oder Speck. Würzen. Wenig später mit Sahne aufgießen und etwas eindicken lassen. Abschmecken.

    Das Ganze zu Nudeln schmeckt prima. Reis oder Kartoffeln gehen natürlich auch. Selbst Toast würde passen.

    Guten!


    Ach ja.

    Bitte alle Morcheln aufschneiden und reinigen. Morcheln sind ein beliebter Aufenthaltsplatz für Kleintiere und Schmutz!

  • Kurz noch die gezeigten Birkenporlinge sind aber allesamt hinüber braune Poren und die anderen sogar schwarz, da ist ein Schimmelpilz drauf!!!

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  • Pfanne erhitzen, Pilze rein, erst kurz anbraten, etwas Öl hinzu, dann etwas Butter und dann nicht mehr zu stark erhitzen. Nach 10-15 Minuten Schinken hinzu oder Speck. Würzen. Wenig später mit Sahne aufgießen und etwas eindicken lassen. Abschmecken.

    Das Ganze zu Nudeln schmeckt prima. Reis oder Kartoffeln gehen natürlich auch. Selbst Toast würde passen.

    Guten!

    Hi,


    und Du bist dir da sicher das man bei diesem Rezept noch irgendetwas von den Morcheln schmeckt? Bei diesen Zutaten glaube ich nicht daran. Da nehme ich doch lieber Dill^^.


    VG Jörg

  • Schmecke ich, ja. g:-)


    Er wollte ein Rezept, er bekam eins. In dieser Form ist es ja recht beliebt.

    Vielleicht mag er Morcheln mit Dill viiiiel lieber. Keine Ahnung. Ich würde es zunächst aber mal in der mehr gesicherten Variante ausprobieren. Wenn es geschmeckt hat kann er ja gerne den kulinarischen Morchelhorizont weiter erkunden. Bei Pilzen gibt es ja schönerweise sehr viel zu entdecken.

  • Servus beinand,


    wenn, dann die Morcheln in einer Weißwein-Bärlauch-Sauce zubereiten... keine Sahne, nicht nötig oder wenn, dann wenig davon. Auch nicht zu viel Bärlauch, denn er soll die Morchel nicht verdrängen. Das ganze mit Bandnudeln - ein Gedicht!

    Wobei ich das meist mit den Speisemorcheln mache, die sind bei mir um ein Vielfaches häufiger.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Herzlich willkommen bei "Kochen mit Christoph". ==Gnolm7 :daumen:

  • Ich liiiiiiieeeeebe Morchelsauce... da fällt mir gerade ein: es fehlt bei den Smileys ein Gnolm mit Kochmütze ==Gnolm19

  • Hallo Christoph,


    das mußt du aber näher ausführen, die Morcheln/Bärlauch im puren Wein köcheln/dünsten oder verdünnt? das ganze andicken etc.


    LG, Chris

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,


    das mußt du aber näher ausführen, die Morcheln/Bärlauch im puren Wein köcheln/dünsten oder verdünnt? das ganze andicken etc.


    LG, Chris

    Zunächst bereiten wir einen Sud aus Spechttintlingen zu. Das verleiht dem ganzen doch erst die rechte Würze. *Ironiemodus aus*

  • und dazu Birkenporling Tee <X

    ...........................:snail:

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  • Servus Chris,


    ich weiche die getrockneten Morcheln in lauwarmem Wasser ein, lasse sie, wenn aufgeweicht, etwas abtropfen und brate sie dann in etwas Butter an. Sind es frische Morcheln, dann brate ich sie natürlich ohne Einweichen an.

    Das Ganze lösche ich dann mit Weißwein ab. Also purer Weißwein. Normalerweise kommt da meist noch Gemüse- oder Hühnerbrühe dazu, was ich bei Morcheln aber weglasse. Ich verdünne den Wein nur etwas mit dem Einweichwasser (aber dekantiert, damit nicht doch Sandreste ins Essen kommen).

    Gewöhnlich werden ja noch Zwiebeln angedünstet, kommen Kräuter dazu, was man hier m.E. weglassen kann.


    Die mit Wein und Einweichwasser abgelöschten Pilze geben ihr Aroma in die Sauce ab, wenn man sie lange köcheln lässt. Das heißt, ich reduziere sie erst ein wenig, dann rühre ich vorsichtig mit einem Schneebesen etwas Mehl ein, um die Sauce dann deutlicher zu reduzieren. Ziel ist eine nicht zu dicke, sondern nur etwas sähmige Sauce.

    Geht zu viel Flüssigkeit verloren, dann gebe ich noch etwas vom Einweichwasser dazu.

    Der Bärlauch kommt dann am Ende dazu, um die Sauce abzurunden. Dafür nehme ich gewöhnlich halbierte bis höchstens geviertelte frische oder eingefrorene, ehemals frische Bärlauchblätter. Durch das in der Sauce Mitkochen verlieren sie ihre Schärfe, sehen aber noch schön aus und ergeben für sich schon einen tollen Geschmack mit den Bandnudeln.


    Hat es geklappt, hat die Sauce einen intensiven Morchelgeschmack (die Morchelstücke selber sind nicht so wichtig, da sie an Geschmack verlieren, aber das Aroma der Sauce ist einfach intensiv), der durch ein angenehmes Bärlauch-Weißwein-Geschmäckle abgerundet ist.


    Bei frischen Morcheln gebe ich immer ein paar getrocknete (eingeweicht) dazu, habe da also auch Morchelwasser zum Verdünnen des Weins.


    Man kann die Weißweinsauce auch als Weißwein-Sahne-Sauce zubereiten. Ich kann allerdings so langsam aber sicher den Sahne-Pilz-Einheitsbrei nicht mehr ab. Wenn Sahnesauce zu Bandnudeln, dann a la Emiliana - also mit Erbsen, Schinken und (ja, o.k.) kleinegeschnittenen Champignons, etwas Pfeffer und Salz und Muskatnuss.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Danke Christoph,


    das werde ich die Tage mal probieren!


    LG, Chris

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    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Die Böden um Sandhausen rum sind ziemlich variabel, was die Azidität betrifft. In sandigen Bereichen meist schwach basisch (mineralische Flugsande), vor allem in der Umgebung der bekannten Dünenlandhschaften. Im Schwetzinnger Hardt gibt es dann auch eher saure Bereiche, vor allem da, wo Nadelstreu die ursprünglich mindealisch - basischen Sande oberflächlich versäuert. Wo die Böden feuchter und nährstoffreicher sind ist es oft auch eher basisch - wobei das alles nicht wirklich Kalk ist, aber ein wirklich saures Grundgestein wie Buntsandstein (Odenwald) oder Granit (Schwarzwald) gibt es hier ja nicht.


    Den Spitzmorcheln auf Rindenmulch ist das eh egal, die können auf saurem wie auf basischem Untergrund. Der Mulch an sich ist in aller Regel sauer.


    Der Faserling im Starbeitrag sieht dem Büscheligen Faserling (Psathyrella multipedata) ziemlich ähnlich, finde ich.



    LG, Pablo.