Bericht vom 27.08.2017: Im Mischwald gab es einiges...
Liebe Pilz-Freunde,
heute wollte ich mir eigentlich nur ein paar Speisepilz holen, nahm aber
glücklicher Weise meine Kamera mit und fand einige Schönheiten und
Interessantes.
Schaut es Euch an - viel Spaß.
Fundnummer:
2017-08-27-1024
Der
Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina)
in voller Pracht:
Fundnummer:
2017-08-27-1307
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf
Pappel- und Birkenlaub neben einer riesen Pappel, Birken und Fichten
Fundzeit: 27.08.2017
Wuchsform:
gesellig
Endoperidie:
12 mm,
braungrau, matt, körnig
Peristom:
grau, Vulkanförmig
Peristom-Hof:
deutlich
vorhanden
Sternlappen:
4-5 Stück, 2-geteilt in untere und obere Schicht
Sternlappen-Farbe:
Oberseite: beige mit leichtem rosa-Stich, Unterseite: Bräunlich weiß und rosa
überhaucht
Größe: Durchmesser ca. 4 cm,
Sporenpulverfarbe: nicht beurteilt
Geruch:
muffig
Geschmack: nicht probiert
Sehr hübsch auch und in Bestzustand:
Kleiner Nest-Erdstern (Geastrum quadrifidum):
Fundnummer:
2017-08-27-1328
Ein schwer bestimmbarer Zwerg-Dachpilz...
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
an
Birken- oder Pappelästchen
Fundzeit: 27.08.2017
Wuchsform:
einzeln
Hutform:
flach, in der Mitte ein ganz leichter kaum erhöhter Buckel
Huthaut:
Zentrum braun,
nach außen hin heller werdend,unter
Lupe matt, Zentrum ganz leicht adrig - "schwach adrig" ist genau der passende
Ausdruck, Reiben am Hut lässt überhaupt nichts passieren, das heißt
Schlüsselpunkt "beim Reiben an der Huthaut entstehen glänzende Flecken" trifft
nicht zu
Hygrophanität:
nicht getestet
Hutrand:
Lamellen durchscheinend, ausgefranst, an 2 Stellen stark eingerissen,
Schlüsselpunkt "Hutrand bewimpert" ist nicht der Fall
Lamellen:
mit
rosa-Stich, einige
Zwischenlamellen,
2 Y-Gabeln in Stielnähe, bauchig
Lamellenschneiden:
feinst weiß beflockt
Lamellen-Stielübergang:
frei
Fleisch:
weiß, "glasig"
Stiel:
weiß, nicht beflockt sondern einfach nur glänzend seidig weiß,
nur ein paar ganz leichte Fasern, wird nach unten hin zur Basis grau,
hohl
Stielbasis:
knollig
Größe: Hutdurchmesser ca. 1,6 cm; Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
Sporenpulverfarbe:
rosa
Geruch:
absolut neutral
Geschmack: nicht getestet
Mikroskopische Daten:
Sporen:
subglobos bis globos, hyalin
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 71
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: nicht normalverteilt;
Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,4 × 0,4 µm; von Q: 0,1
Median: von L × B: 6,3 × 5,5 µm; von Q: 1,2
Arithmetischer Mittelwert
Me: von L × B: 6,3 × 5,5 µm; von Q: 1,2
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für
L × B: (5,5) 5,9 - 6,7 (7,7) × (4,8) 5 - 5,9 (6,4) µm; für Q: (1,1) 1,1
- 1,2 (1,3)
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (5,5) 5,7
- 7,1 (7,7) × (4,8) 4,9 - 6 (6,4) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,2 (1,3)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht
normalverteilt
Pleurozystiden:
keulig bis angedeutet utriform, ca. (32) 37 - 57 (60) x (11,7) 11,8 - 19 (19,9)
µm
Cheilozystiden:
keulig bis angedeutet utriform, ca. (26) 27 - 44 (49) x (10) 12,5 - 15,9 (17,8)
µm
HDS:
globose bis blasenförmige, dicht gepackte Zellen, Pigment intrazellulär, Breite
ca. (13,7) 15,3 - 25,4 (27,7) µm
Schlüsselung:
Ich begann mit Gröger:
Gröger II S. 74 > A > B > C > D > Teilschlüssel d, S. 85 > 1 > 2 > 3 > 4 > 7 >
...
???
bis zu der kniffeligen Stelle mit den Zwergdachpilzen geht es gerade durch
Ab
??? ging es dann mit Pilzkompendium weiter - ich untersuchte alle in
Frage kommenden Alternativen:
Pluteus phlebophorus :
Chei & Pleu passen nicht, optisch nicht passend und weiteres --> ausgeschlossen
Pluteus cyanopus:
Chei & Pleu passen nicht, optisch nicht passend und weiteres --> ausgeschlossen
Pluteus nanus:
Huthaut glänzt nicht wenn gerieben, Chei & Pleu passen nicht und weiteres -->
ausgeschlossen
Pluteus cinereofuscus:
Chei & Pleu passen von der Form einwandfrei - aber Chei & Pleu zu schmal
Fruchtkörper zu klein
Sporen zu klein
Pluteus romellii:
Stiel chromgelb passt nicht
Stiel weiß übersponnen passt nicht
Chei & Pleu zu schmal, Mikrodaten sonst gut passend
Blassstieliger Dachpilz (Pluteus pallescens):
Hut etwas zu klein, sonst einwandfrei passend.
Chei & Pleu etwas zu schmal (könnte am Exsikkat liegen), Mikrodaten sonst sehr
gut passend
Nach weiteren Vergleichen in diverser Literatur sollte es wohl der
Blassstielige Dachpilz (Pluteus pallescens) sein:
Fundnummer:
2017-08-27-1336
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei
Birke (nur), in
Birkenlaub
Fundzeit: 27.08.2017
Wuchsform:
2 am Standort
Hutform:
konvex
Huthaut:
braun,
oben zwar trocken aber seitlich deutlich klebrig & schleimig
Hygrophanität:
nicht Untersucht
Hutrand:
braun, eingerollt, an der Unterseite der Einrollung stark gerippt, Hutrand
Lamellen:
creme(gelblich)weiß mit bräunlichen Flecken
Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen im Zahn herablaufend
Stiel:
gelblich ocker, rotbräunlich überfasert auf gelblichem Grund,
oben abgesetzte
Kahl-Zone, hohl, nach unten dicker werdend und wurzelnd
Stielbasis:
wurzelnd
Fleisch:
im Schnitt eindeutig gelblich, fast zitronengelb, im Stiel mit bräunlichen
Flecken an Wurmlöchern
Größe:
Hutdurchmesser ca. 3 cm; Stiellänge ca. 5 cm, Stieldurchmesser oben ca. 10 mm,
unten ca. 15 mm
Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
Geruch:
starker Geruch - aber schwer zu beschreiben - "harzig" evtl., im Schnitt stark
mehlig
Geschmack:
nicht Untersucht
Das ist der
Gelbblättrige Ritterling (Tricholoma fulvum):
Fundnummer:
2017-08-27-1342
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
im Mischwald auf zersetzten Laub-Resten
Fundzeit: 27.08.2017
Wuchsform:
fast büschelig
Hutform:
konvex, alt ausflachend und am Rand abgekantet nach unten geknickt
Huthaut:
neon-orange,
grüngelblich überfasert, vor allem am Rand nimmt die Befaserung noch zu
Hutrand:
teilweise mit grüngelben Fetzen behangen
Hygrophanität:
nicht getestet
Lamellen:
grün-gelb, einige
Zwischenlamellen
Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
Lamellen-Stielübergang:
nur schwach undeutlich ausgebuchtet, deutlich herablaufend
Fleisch:
nicht bewurteilt
Stiel:
stark grün-gelb schuppig befasert auf orangem Grund,
nach unten hin etwas bräunlich
Stielbasis:
etwas
verdickt
Größe: Hutdurchmesser ca. 2-4 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser
ca. 9 mm
Sporenpulverfarbe:
braun
Geruch:
absolut neutral
Geschmack: nicht getestet
Neon-Orange leuchtete der
Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritium)
EDIT:
Safranrote Schüppling (Pholiota astragalina):
Fundnummer:
2017-08-27-1409
Das
Eselsohr (Otidea onotica):
Fundnummer:
2017-08-27-1427
Sehr, sehr lecker ist der
Grüngefelderte Täubling (Russula virescens) - diese verblieben
aber am Standort:
Zum Schluss auch noch die
Speisepilz-Ausbeute:
Das war's für heute....
Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare.
Beste Grüße
Dieter
Im Mischwald gab es einiges...
- Schwammer-Dieter
- Erledigt
Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 6.167 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.
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-
Sind das Reifpilze auf deiner Schlemmerdecke?
Mir fällt da spontan zu ein daß im besonderen diese Art eine hohe Affinität zu Schwermetallen und auch noch zu Tschernobyl hätte. Diese Aussage ist mir jedenfalls mehrfach in der Vergangenheit begegnet. Ich glaube sogar, sie gelten/galten als die am stärksten belasteten Pilze in unseren Breiten. Auch wenn sie schmackhaft sind, habe ich nie testen können, würde ich sie dennoch meiden.
Das mal am Rande.
Ansonsten wieder ein wunderbarer Bericht mit tollen Bildern.
-
Hi,
sehr schön. Der Dachpilz ist wirklich spannend. Habe ich noch nicht gefunden, im Gegensatz zu einigen genannten Alternativen. Deinen Ziegelroten Schwefelkopf. Hast du da auch Pholiota astragalina in Betracht gezogen? Sieht ein bisschen komisch aus für einen Ziegelroten.
l.g.
Stefan
-
Hi,
Sind das Reifpilze auf deiner Schlemmerdecke?
Mir fällt da spontan zu ein daß im besonderen diese Art eine hohe Affinität zu Schwermetallen und auch noch zu Tschernobyl hätte. Diese Aussage ist mir jedenfalls mehrfach in der Vergangenheit begegnet. Ich glaube sogar, sie gelten/galten als die am stärksten belasteten Pilze in unseren Breiten. Auch wenn sie schmackhaft sind, habe ich nie testen können, würde ich sie dennoch meiden.
Das mal am Rande.
Ansonsten wieder ein wunderbarer Bericht mit tollen Bildern.
Hi,
ja sollten welche sein. Dass die Art Schwermetalle anreichern sollen, wäre mir neu, was nix heißen muss. die stärksten mir bekannten Caesium-Sammler sind immer noch Semmelstoppel s.l. und Maronen.
l.g.
Stefan
-
Deinen Ziegelroten Schwefelkopf. Hast du da auch Pholiota astragalina in Betracht gezogen? Sieht ein bisschen komisch aus für einen Ziegelroten.
Danke Stefan,
Oh! Nein das hab ich nicht ---> das wäre ein Erstfund für mich --> ich sehe gleich nach in meinen Archiv und Herabrium und melde mich... hoffentlich noch klärbar.
Beste Grüße
Dieter -
Hallo,
zu Fundnummer: 2017-08-27-1342:
Ich habe folgende morphologische Daten in meinem Archiv:
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Mischwald auf zersetzten Laub-Resten
Fundzeit: 27.08.2017
Wuchsform: fast büschelig
Hutform: konvex, alt ausflachend und am Rand abgekantet nach unten geknickt
Huthaut: neon-orange, grüngelblich überfasert, vor allem am Rand nimmt die Befaserung noch zu
Hutrand: teilweise mit grüngelben Fetzen behangen
Hygrophanität: nicht getestet
Lamellen: grün-gelb, einige Zwischenlamellen
Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
Lamellen-Stielübergang: nur schwach undeutlich ausgebuchtet, deutlich herablaufend
Fleisch: nicht bewurteilt
Stiel: stark grün-gelb schuppig befasert auf orangem Grund, nach unten hin etwas bräunlich
Stielbasis: etwas verdickt
Größe: Hutdurchmesser ca. 2-4 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 9 mm
Sporenpulverfarbe: braun
Geruch: absolut neutral
Geschmack: nicht getestet
Leider kein Exsikkat vorhanden.
Was meint ihr?
Hypholoma lateritium oder Pholiota astragalina?
Beste Grüße
Dieter
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Beim Ziegelroten kam ich ebenfalls sofort ins Stocken und fragte mich ob der wirklich so aussehen kann.
Ich habe da ein anderes Bild vor Augen aber die Erinnerung spielt einem ja auch gerne mal Streiche.
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Hi,
Sind das Reifpilze auf deiner Schlemmerdecke?
Mir fällt da spontan zu ein daß im besonderen diese Art eine hohe Affinität zu Schwermetallen und auch noch zu Tschernobyl hätte. Diese Aussage ist mir jedenfalls mehrfach in der Vergangenheit begegnet. Ich glaube sogar, sie gelten/galten als die am stärksten belasteten Pilze in unseren Breiten. Auch wenn sie schmackhaft sind, habe ich nie testen können, würde ich sie dennoch meiden.
Das mal am Rande.
Ansonsten wieder ein wunderbarer Bericht mit tollen Bildern.
Hi,
ja sollten welche sein. Dass die Art Schwermetalle anreichern sollen, wäre mir neu, was nix heißen muss. die stärksten mir bekannten Caesium-Sammler sind immer noch Semmelstoppel s.l. und Maronen.
l.g.
Stefan
Mal schnell ein bißchen gegoogled:
Bedeutung
Der Reifpilz ist ein guter und schmackhafter Speisepilz. Da er mit Haarschleierlingen verwechselt werden könnte, wird unerfahrenen Pilzsammlern vom Sammeln abgeraten.
Allerdings gilt er seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl als einer der am stärksten mit radioaktivem Cäsium (Cs 137) belasteten Pilze. Außerdem reichert er das giftige Schwermetall Cadmium bis zu 20 mg/ kg Frischmasse an. Darüber hinaus enthält der Reifpilz hitzelabile Lektine, die speziell die roten Blutkörperchen der Blutgruppe A verklumpen.
Die Verstrahlung von Pilzen durch radioaktive Stoffe, vor allem durch das Cäsium, ist von vielerlei Faktoren abhängig und war nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986 sehr unterschiedlich. Stark belastet mit Cäsium waren Reifpilz, Semmelstoppelpilz und Maronenröhrling, eine mittlere Belastung wiesen Eierschwammerl sowie Steinpilz auf und gering belastet war der Parasol. Heute ist die radioaktive Belastung so weit zurückgegangen, dass der Verzehr üblicher Mengen von Pilzen als unbedenklich angesehen werden kann.
Wie gesagt, öfters mal davon gelesen.
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Hallo Mausmann,
danke für die Zitate. Wieder was gelernt.
Hallo Dieter,
P. astragalina schwärzt bei Verletzung schon recht schnell; außerdem wächst die Art wohl nur an Nadelholz, wenn ich der Noordeloos-Monographie glauben kann. Die mikroskopischen Unterschiede sind gering. P. astragalina hat mehr (sub)zylindrische, schlanke Cheiloleptozystiden, während H. lateritium eher keulige Cheiloleptozystiden hat. Ein weiteres wesentliches Unterscheidungsmerkmal: P. astraglina hat raue Sporen, was allerdings nur im REM zu sehen ist. Hilft also nur bedingt weiter.
l.g.
Stefan
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War die Sporenpulverfarbe irgendwie violettbraun oder eher dunkel rotbraun?
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Danke Stefan,
tja - das wird schwierig... das Schwärzen habe ich leider nicht am Fund untersucht...
Da im Mischwald kann beides unter der Laubdecke gewesen sein also Nadel- oder Laubholz.Exsikkat hab ich nicht.
Beste Grüße
Dieter
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War die Sporenpulverfarbe irgendwie violettbraun oder eher dunkel rotbraun?
Leider nicht mehr nachvolliehbar - ich habe mir nur "braun" notiert...
Also auch das hilft hier nicht für die Bestimmung...
Beste Grüße
Dieter -
Hallo, Dieter!
Meine Funde von Pholiota astragalina schwärzten oft nur sehr langsam, so daß erst nach 10 Minuten da wirklcih was zu sehen war.So vom Bild her würde ich bei eurem Fund aber schon ganz klar zu astragalina tendieren, der halt sehr stark zersetztes, mitunter auch im Boden vergrabenes Holz mag. Und dann ist die Holzart wirklich oft kaum mehr bestimmbar.
Der Ritterling hat hat aber auch eine sehr ausgeprägte Pseudoringzone, oder zumindest mal eine farblich ganz scharf angesetzte Stielspitze.
Das Gelb in der Stielrinde von Tricholoma fulvum kommt ja auf Photos oft nicht wirklich raus, allerdings bei eurer Bildqualität hätte ich da schon mehr gelb erwartet, vor allem in den Fraßstellen. Mal so auf blauen Dunst spekuliert: Ungelbe braune Ritterlinge ohne ausgeprägten Mehlgeruch und mit Pseudoringzone könnten auch Tricholoma ustaloides sein (eine Art, die ich allerdings aus eigenen Funden nicht kenne). Der mag sehr gerne Eiche als Partner, aber andere aubbäume gehen wohl ausnahmsweise auch.
LG; Pablo.
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Servus Dieter,
für mich ist das auch Pholiota astragalina und sogar sehr typisch. Der Stiel ist für Hypholoma lateritium viel zu gelb. H. lateritium hätte einen basal rötlichen, sonst blass gelblichen Stiel, auf dem sich das Velum universale als farblich gelbere Bänder zeigt - hier siehst du ein kräftigeres, zottiges Velum universale auf dem Stiel, das gelb auf deutlich gelbem Grund (farblich kaum abgesetzt) ist. Und die Hutfarbe ist auch typisch.
Liebe Grüße,
Christoph
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Der Ritterling hat hat aber auch eine sehr ausgeprägte Pseudoringzone, oder zumindest mal eine farblich ganz scharf angesetzte Stielspitze.
Das Gelb in der Stielrinde von Tricholoma fulvum kommt ja auf Photos oft nicht wirklich raus, allerdings bei eurer Bildqualität hätte ich da schon mehr gelb erwartet, vor allem in den Fraßstellen. Mal so auf blauen Dunst spekuliert: Ungelbe braune Ritterlinge ohne ausgeprägten Mehlgeruch und mit Pseudoringzone könnten auch Tricholoma ustaloides sein (eine Art, die ich allerdings aus eigenen Funden nicht kenne). Der mag sehr gerne Eiche als Partner, aber andere aubbäume gehen wohl ausnahmsweise auch.
Danke Pablo,
OK, aber der Ritterling oben hatte beides: deutlich gelbes Fleisch und starken Mehlgeruch im Schnitt...für mich ist das auch Pholiota astragalina und sogar sehr typisch. Der Stiel ist für Hypholoma lateritium viel zu gelb. H. lateritium hätte einen basal rötlichen, sonst blass gelblichen Stiel, auf dem sich das Velum universale als farblich gelbere Bänder zeigt - hier siehst du ein kräftigeres, zottiges Velum universale auf dem Stiel, das gelb auf deutlich gelbem Grund (farblich kaum abgesetzt) ist. Und die Hutfarbe ist auch typisch.
Hallo Christoph,
das glaube ich gerne - bei beiden Gattungen kenne ich mich noch nicht gut aus - OK, ich hake diesen so ab.
Beste Grüße
Dieter -
Hallo, Dieter!
Alors, wenn Fleisch unter der Stielrinde gelb, dann gibt's wohl keine anderen Möglichkeiten.
Tricholoma fulvum s.l. (incl. pseudonictitans) riecht in meiner Nase aber kaum mehlartig, also jedenfalls im Vergleich zu den Nachbararten wie sämtlichen albobrunneae (oder gar Grünlingen!) jedenfalls nicht wirklich. Erst beim Zerreiben / Zerbröseln findet meine Nase da Spuren von Mykologenmehl drin, so ähnlich wie zB auch bei ustale und imbricatum.
Ist aber sicher auch von der individuellen Nasenveranlagung abhängig.
LG, Pablo.
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Hi,
na ja ich glaube bei Dieters Fund auch an pseudonictitans. Ustaloides will gute Böden mit Kalk bei Eichen, bzw. seltener auch Buchen in Stadtparks z.B. Ich hatte die Art schon 1-2 Mal. In einem sauren Gebirgsmischwald, wo Dieter und Matthias höchstwahrscheinlich unterwegs waren, würde ich die Art nicht erwarten...
l.g.
Stefan
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Danke Pablo und Stafan,
Tricholoma pseudonictitans habe ich ausgeschlossen, da er doch im Nadelwald (Silikat und Kalk) wächst (mein Fuud war bei ausschließlich Birke auf sauerem Boden).
Alle anderen Merkmale sind wohl wegen a) ber jungen Fruchtkörper und b) der Variabilität nicht so recht für eine Trennung geeignet.
Oder gibt es da neuere Erkenntnisse?
Beste Grüße
Dieter
-
Danke Pablo und Stafan,
Tricholoma pseudonictitans habe ich ausgeschlossen, da er doch im Nadelwald (Silikat und Kalk) wächst (mein Fuud war bei ausschließlich Birke auf sauerem Boden).
Alle anderen Merkmale sind wohl wegen a) ber jungen Fruchtkörper und b) der Variabilität nicht so recht für eine Trennung geeignet.
Oder gibt es da neuere Erkenntnisse?
Beste Grüße
Dieter
Hi,
nee dann passt Tr. fulvum. Das ist ein strikter Birkenbegleiter. Trotz allem passt die (vermeintliche?) Trennung von T. pseudonictitans und Tr. fulvum nicht so wirklich; zumindest bei meinen Funden. Die Unterschiede sind da fließend und auch ökologisch ist das kritisch. Immer wenn ich in einem Fichtenwald Tr. pseudonictitans meinte gefunden zu haben, stand auch immer eine Birke in unmittelbarer Nähe. Schade, ich hatte gehofft, dass du den in einem reinen Fichtenwald gefunden hast Dieter...
l.g.
Stefan
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Nein, das war ein Birkenabschnitt - zwar umgeben von Kiefern, die Kiefern waren aber doch von einem Abstand dass man annehmen kann, dass "nur Birke" in Betracht kommt.
Beste Grüße
Dieter
-
Servus Dieter und Stefan,
jetzt sind Ritterlinge nicht mein Spezialgebiet, aber ich sehe makroskopisch auch Tricholoma fulvum in den Fotos. "Mein" Tricholoma pseudonictitans wächst auch ohne Birke im reinen Fichtenwald und hat einen auffallend schlanken, langen Stiel ohne basale Verdickung. Eine Pseudoringzone kenne ich da auch nicht - der Stiel wird oben zwar jung blass, aber nicht so abrupt - wobei ich da eh vorsichtig wäre, wenn es keine große Kollektion ist. Das Velum universale ist halt sehr stark reduziert - bildet es noch eine Farbkante als letzten Existenznachweis, so ist das kein großer Schritt zu "keine Farbkante" mehr.
So kenne ich ihn typischerweise: Čirůvka lesklá - Tricholoma pseudonictitans Bon 1983 | Atlas hub - Houbaření
"Mein" Tr. pseudonicitans ist meist ungerippt am Hutrand (hier schon am jungen FK eine Rippung zu erkennen), alt kann sie mal auftreten, ist aber die Ausnahme und wenn, dann nur sehr kurz am Hutrand. Leider sieht man auf Dieters Fotos das Fleisch nicht... auch da meine ich , Unterschiede zwischen beiden erkennen zu können.
Es kann gut sein, Stefan, dass du deshalb Abgrenzungsprobleme hast, weil du bisher nur Tricholoma fulvum hattest (wenn immer ne Birke in der Nähe war). Oder es ist doch nur eine Art (die ITS ist ja zumindest gleich) - dann würde ich aber locker zwei Varietäten draus machen und nicht gleich komplett zamwerfen.
Es kann aber auch gut sein, dass ich zu sehr morphologische Kleinigkeiten gewichte und die beiden wirklich identisch sind.
Liebe Grüße,
Christoph
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Ahoi!
Joa, so geht's mir zumindest: Ich konnte die Trennung nie an eigenen Funden nachvollziehen, und vermute das deswegen, weil ich eben noch nie eine wirklich gut passende (morphologisch & ökologisch) pseudonictitans in der Hand hatte.So in der Richtung - ja, also morphologisch ziemlich eindeutige pseudonictitans (kaum gelbliche Pilze, im Aussehen eher wie schmächtige Tricholoma ustale) hatte ich, aber stets kilometerweit entfernt von der nächsten Fichte. Umgekehrt halt auch morphologisch ganz eindeutige fulvum bei Fichten und ohne Birke in der Nähe.
ist also auch nicht ganz einfach, es mögen durchaus zwei Arten sein, aber die trennung ist eventuell noch unklar.
Ob der Typus von pseudonictitans sequenziert ist, weiß ich so aus dem Kopf nicht, aber es kann auch sein, daß das nicht nur nach ITS, sondern auch noch nach anderen Sequenzen identisch zu fulvum ist. Aber auch das heiüt noch nicht, daß es nicht zwei Arten geben kann - nur daß man dann halt (falls man eine eigene, an Fichten gebudnene Art nachweisen kann) eine neue Beschreibung, Typisierung und einen neuen Namen benötigen würde.LG, Pablo.