Neuer Hirsch - neue Schwammerl

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 3.034 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Servus,

    am letzten sonnigen Tag in diesem Jahr :giggle: hab ich mich in die Berge gewagt.

    Und es war soo trocken - aber

    einem Bachzulauf im fliessenden Wasser erblickten meine Augen das hier:


    und auf einzelnen Kötteln waren dann verschiedene Apothecien zu finden mit denen ich aber nicht ganz so klar komme wie ichs gerne hätte

    Nr: 1

    Eine blasse Cheilymenia



    Haare 200-800 x18-32µ, braun, mit einfachen und bi-trifurcaten Wurzeln

    Paraphysen: ohne orange-farbenen Inhalt, fädig bis 5µ breit

    Asci: 180 x15µ, IKI -. Sporen glatt ,15 x8µ, ohne Schleimhülle, ohne Guttlen



    So gesehen würde ich ich hier auf Ch. coprinaria pledieren


    Allerdings kommt dann die Nr. 2 ins Spiel

    Nr: 2:

    Apothecien etwas größer und mit etwas mehr Farbe als Nr 1

    Paraphysen deutlich orange

    Ascus: 200 x10µ, IKI-. Paraphysen bis 7µ erweitert leicht orange

    Haare 200-400(600) x13-15(30)µ zugespitzt und abgerundet septiert oder auch nicht septiert


    1-multifurcat

    Sporen glatt bis ganz schwach punktiert warzig und mit deutlicher Schleimhülle 15 x8-9µ



    So, auch hier kommt ja Ch. coprinaria in Frage mit den kleinen Sporen.

    Unterschiede zu Nr.1 :

    1. Apothecienfarbe

    2.Haare etwas kürzer

    3. Sporen mit Schleimhülle und deutlich erkennbarem Kern

    4.Paraphysen mit orangem Inhalt

    5. Einzelne leicht warzige Sporen


    Also einer von beiden scheint nicht Ch. coprinaria zu sein

    Was aber dann?


    Nr.3

    habt ihr bestimmt schon alle erkannt

    Pseudombrophila equina


    Das wars mit den großen Ascos erstmal

    bin schon gespannt was noch so darauf wächst


    Grüße

    Felli

  • Servus,

    nun hier die

    Nr. 4 auf Hirschköttel

    Leider war es nur ein Fruchtkörper und den hab ich ein paar Tage zu früh untersucht.

    Er war noch nicht ganz reif, deshalb das CF am Ende.


    Apothecium 1,5mm, orange, stark behaart.

    Entwicklung innerhalb 3 Tagen




    Asci: 180 x15µ, IKI- , Haken +

    Sporen: 16-19 x8-9(10)µ, glatt, zylindrisch-ellipsoid,

    Paraphysen: fädig x 5, mit orangem Graunulat innen.


    Randhaare - 600 x10-25µ

    Kreuzhaare unregelmäßig, mit 2- 7 Seitenarmen.

    Sehr ähnlich der Haare von Ch. parvispora

    Auf Grund der kleineren Sporen schliesse ich Ch. stercorea f. stercorea aus.

    Leider muß ich das auch mit meinem Favoriten C. parvispora tun.

    Denn der hätte noch viel kleiner Sporen.


    Schließlich bleibt nur

    Cheilymenia stercorea forma alpina cf

    übrig.


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    die EINS würde ich gern mit Paratrichophaea, Trichophaea oder Trichophaeopsis vergleichen.

    Und bei Cheilymenia spec. bitte die reifen Sporen unbedingt in Baumwollblau untersuchen!

    Die feine Oberflächenstruktur kann man sonst höchstens erahnen.

    Die VIER schaut makroskopisch sehr nach Pseudombrophila theioleuca aus (Milchkaffeefarbe), die kleinen Sporen führen dann natürlich zur equina.

    Wusste gar nicht, dass die so hell sein darf!


    Zum Saccobolus äußere ich mich demnächst.


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Servus Nobi,

    die EINS würde ich gern mit Paratrichophaea, Trichophaea oder Trichophaeopsis vergleichen.

    Ich wüßte jetzt nicht welcher Pilz aus den genannten Gattungen solche Haarbasen aufweißt. Trichophaea hat außerdem guttulierte Sporen, und Paratrichophaea hat zusätzlich noch größere Sporen.

    Hier noch mal 2 Bilder der Haarbasen



    Und bei Cheilymenia spec. bitte die reifen Sporen unbedingt in Baumwollblau untersuchen!

    Die feine Oberflächenstruktur kann man sonst höchstens erahnen.

    Hab ich doch gemacht ( sogar erhitzt!), nur sieht man auf den Bildern halt so gut wie nichts;)



    Wie vorher schon erwähnt, sind hier die Sporen teilw. ganz ganz ganz fein warzig-runzelig rau.


    Inzwischen denke ich dass beides das Selbe ist und sich die Schleimhülle und die Paraphyseninhalte je nach Alter/Entwicklungsverhältnisse auflösen.


    Die VIER schaut makroskopisch sehr nach Pseudombrophila theioleuca aus (Milchkaffeefarbe)

    Die vier ist die Nr. 3 ;)und die Farbe täuscht etwas durch das Kunstlicht des Binos Hymenium war grau-rosa.



    Grüße

    Felli