Schlauchpilzschlachten der letzten Wochen 2: Inoperculate Ascomyceten

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  • Hallo zusammen

    da ich noch nicht müde bin schreibe ich noch schnell den zweiten Teil der Schlacht.

    Nun bewegen wir uns im Bereich der inoperculaten Ascomyceten.


    Beginnen möchte ich wieder mit einen Pilz aussem Solling. Zotto hat uns bei der Bestimmung der Art geholfen da wir beide diese Vibrissea noch nicht hatten.

    Es handelt sich um einen semiaquatischen Ascomyceten.Also einen Ascomyceten der nur auf Holz wächst was längere Zeit feucht lag zb.in einen Bach wie in diesem Fall-.Das Substrat sollte Alnus glutinosa (Schwarzerle) sein.


    Ich präsentiere Vibrissea flavovirens. Typisch für diese Art ist das Zerfallen der Sporen bei Reife in mehrere Teile die jeweils 4-s haben.





    Kommen wir nun zu zweit Arten aus der Gattung Lachnellula. Hierbei handelt es sich um Haarbecherlinge mit oranger Scheibe und weißen oder braunen Haaren die im Winterhalbjahr auf Ästen von Koniferen wachsen.


    Den Anfang macht die wohl bekannteste Art der Gattung-Lachnellula occidentalis.

    Die Art besiedelt typischer Weise Äste der Europäischen Lärche (Larix decidua). Gefunden haben wir sie auf einer Kartierungsexkursion unserer Mykologischen AG Hannover für den Nabu im NSG Klärteich 3 bei Salzgitter -Herte.




    Die nächste Art aus der Gattung Lachnellua haben Gerhard und ich auf einer gemeinsamen Exkursion in unseren Hausgebirge Deister gefunden.

    Der deutsche Name der Art Weißtannenhaarbecherchen ist etwas irreführend da die Spezies nicht auf Äste der Weißtanne (Abies alba) beschränkt ist sondern auch gerne ,al auf Kiefer (Pinus) oder Rotfichte (Picea abies) erscheint,wie auch in diesem Fall. Man merkt schon im Feld das Lachnellula subtilisima deutlich größer daherkommt als die Lachnellula occidentalis die ich vorher vorgestellt habe.




    Zeitsprung zum 06.04. An diesem Datum lud unserer Landeskoordinator für Pilzkartierung nach Südniedersachsen ins Wesergebirge genauer gesagt zum Brevörder Bachtal bei Glesse ein.

    Es sind wiederum 2 Haarbecherchen jedoch aus verschiedenen Gattungen.


    Beginnen möchte ich hier wieder mit einem Pilz bei dessen Bestimmung uns Zotto wieder geholfen hat.


    Lachnum brevipilosum eigentlich eine typische Winterart - hier wohl etwas verspätet auf liegenden Eschenholz







    Der nächste Pilz stellte bei dem Fund hier einen Erstnachweis für Niedersachsen da. Mittlerweile haben wir ihn aber auch bei uns gefunden.

    Die Gattung Lasiobelonium sind Haarbecherchen mit bräunlicher Scheibe und dunklen oder hellen Haaren. Sie wachsen bevorzugt wohl auf Holz von Pappeln (Populus).Lasiobelonium variegatum scheint allerdings zumindest bei uns hier bevorzugt auf Esche (Fraxinus excelsior) zu wachsen-beide unsere Funde stammen von berindeten und unberindeten Eschenholz






    Den Abschluss für heute macht ein Erstfund über den ich mich sehr gefreut habe da ich die Art schon länger suche.

    Die Exkursion war eigentlich eine reine Morchelexkursion doch ich fand ein großes Gebüsch Stachelbeere mit viel Totholz-und prompt war er endlich da leider nur die Art die auf jeglichen Ribes wächst aber immerhin - Godronia ribis.








    So das waren die ersten beiden Teile ich hoffe sie bereiten euch Spass und gewinnen euer Interesse. In den nächsten Tagen (will mich noch nicht festlegen wann) geht es weiter mit den Pyrenomyceten


    Lg,Eike

  • Klasse Eike, und Glückwunsch zu der gelungenen Dokumentation! So machen auch Nerdpilze Spaß.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Schöne Doku, Eike, Danke fürs Zeigen!

    Wie ist das denn mit der Ökologie von Vibrissea flavovirens? Du schreibst "Holz das längere Zeit feucht lag" Muss das zur Fruchtkörperbildung im Anschluss wieder trocken fallen oder geht das auch submers wie bei Vibrissea truncorum?


    Viele Grüße

    Ralph

  • Hallo Ralph

    das ist genau wie bei truncorum auch. Denke auch das dass bei den anderen Vibrissea -Arten so ist. Ja Gerhard macht mittlerweile immer bessere Fotos und hält ein sehr hohes Niveau


    LG,Eike

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Eike!


    Von der Godronia hattest du ja schon erzählt.

    Umso schöner, die Bilder hier noch mal in voller Pracht auf einem großen Bildschirm bewundern zu dürfen. :thumbup:



    LG; Pablo.