Hier folgt nun der zweite Teil meiner Helgolandeindrücke.
Schön, dass Ihr alle wieder dabei seid.
Nachdem ich Euch soeben auf die Felseninsel entführt habe, möchte ich Euch nun zu einem Ausflug auf die der Insel vorgelagerten Düne mitnehmen.
Bis 1721 war Helgoland eine große Insel, bis eine Sturmflut sie in zwei Teile riss. Seit vielen Jahren erreicht man die Düne mit der Dünenfähre „Witte Kliff“, aktuell in sieben Minuten.
Blick vom Helgolander Oberland auf die Düne im Abendsonnenschein.
Gerade einmal 0,7 Quadratkilometer groß und doch wunderschön!
Ein Eldorado für Steinsammler.
Und dank der herrlichen Sandstrände im Sommer auch für Sonnenanbeter und Bademutige ein Muss.
Heute ist die Düne Lebens- und Ruheraum für eine der bedeutendsten Kegelrobben-Kolonien Deutschlands. Auch Seehunde kann man entdecken, diese sind aber deutlich in der Unterzahl.
Leuchtturm. Am Ufer sieht man schon die ruhenden Robben.
Tagsüber liegen die Robben meist träge am Strand, nur selten kann man sie baden sehen.
Gelegentlich wird schon mal dem Fotografen zugewinkt.
Um die Robben nicht zu stören, sollte man einen Mindestabstand von 30 Metern einhalten.
Dass Kegelrobben Raubtiere sind, und zwar mit knapp 2,5 Metern und bis 300 kg Lebendmasse die größten freilebenden Deutschlands, beweisen die nächsten beiden Bilder eindrucksvoll.
Faulsein ist wunderschön.
Während die Seehunde im Juni / Juli werfen, bringen die Kegelrobben bereits im Winter ihre Babys zur Welt. So kann man Ende April noch gelegentlich Jungtiere sehen.
Natürlich kann man auf der Düne nicht nur Robben, sondern auch Vögel beobachten. Mitunter können sogar seltene Durchzügler während des Vogelzuges entdeckt werden. Wegen des kühlen und feuchten Wetters auf dem Festland war mir das leider nicht vergönnt. Denn auch Vögel sind eher bei Sonnenschein als bei Regenwetter aktiv.
Charaktervögel der Düne sind die Eiderenten. Sie empfangen einen bereits im Hafenbecken und sind auch sonst überall auf der Düne unterwegs. Als Meerenten können sie übrigens bis zu 25 Meter tief tauchen.
Sind sie nicht wunderschön?
Ebenfalls sehr häufig und weder zu übersehen noch zu überhören sind die Austernfischer. Mit ihren langen, spitzen Schnäbeln suchen sie im feuchten Sandboden oft erfolgreich nach kleinen Muscheln, Schnecken oder auch Würmern. Im Binnenland sollen sie mit den Füßen trampeln, um den Hauptfeind der Regenwürmer, den Maulwurf, zu imitieren und sie aus dem sicheren Erdreich nach oben zu locken. Krass!
Auch die Heringsmöwen haben die Düne in Besitz genommen. Die können ebenfalls ganz schön laut sein…
…oder schweigend genießen.
Besonders gefreut habe ich mich, eine Kolonie Brand-Seeschwalben zu entdecken.
Nach einigen erlebnisreichen Tagen hieß es schließlich Abschied von dem kleinen Naturparadies zu nehmen. Er ist mir wahrlich nicht leicht gefallen.
Helgoland, ich komme wieder!
Noch etwas Ligurien (Cinque Terre) in Hamburg genießen und mit dem Zug zurück nach Dresden. 4 Stunden und 15 Minuten, kein Umsteigestress - bequemer geht kaum!
Ich hoffe, dass ich Euch etwas „angefixt“ habe für die Insel, wo es natürlich auch Pilze gibt.
Wie u.a. vom Till zu lesen, der hier jede Menge Ascomyceten (67 Arten!) vorstellt!.
Danke, dass ihr mitgekommen seid, auch wenn ich euch in diesem Thread keine Pilze zeigen konnte.
Liebe Grüße vom Nobi