Gestern, am 10. Mai 2019, hat Heinrich "Heinz" Holzer den langjährigen Kampf gegen seine Krankheit verloren.
Den norddeutschen Foristen ist Heinz vielleicht nicht unbedingt bekannt. In Bayern hingegen ist und war Heinz eine Persönlichkeit aus dem Bereich der Pilzkunde. Heinz hat z.B. das einzigartige Buch "Fadenwesen" geschrieben, in dem er seiner Liebe zu den Pilzen Ausdruck gegeben hat. Heinz war Gründungsmitglied der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft, als Beauftragter für Naturschutzfragen und Jugendarbeit aktiv im allerersten Präsidium und war bis zu seinem Tod als Beirat für den Bayerischen Wald tätig. Heinz hatte sich für den aktiven Naturschutz eingesetzt und hatte mit dem Bayerischen Wald seine Wahlheimat gefunden. Er setzte sich im Nationalpark Bayerischer Wald zumeist ehrenamtlich für die Pilzforschung ein, stellte seine Zeit und sein Wissen zur Verfügung, half bei der Jugendarbeit im Wildniscamp des Nationalparks mit, hielt Vorträge, führte Wanderungen und war ein Multiplikator in Sachen Mykologie für die Öffentlichkeit.
Als Heinz die Diagnose seiner Erkrankung erhielt, war es buchstäblich so, wie man es manchmal hört - man geht gesund mit nur einem Wehwehchen zum Arzt und erfährt dann, dass man todkrank ist. Heinz kämpfte mehrere Jahre gegen die Krankheit - neben der Schulmedizin versuchte er auch, mit heilenden Pilzen zuzuarbeiten - es half nichts. Langsam aber stetig zehrte ihn die Krankheit auf.
Noch im letzten Sommer hatte er eine Pilzausstellung auf dem Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald organsisiert, die er dann aber nicht mehr leiten konnte - zu sehr war er bereits geschwächt. Zusammen mit Grünerts (aus München) und noch von Heinz organisierten Helfern habe ich dann diese Ausstellung übernommen. Heinz kam zu Besuch, war noch auf den Beinen, aber schon sehr gezeichnet.
Ich hatte sehr gehofft, dass er heuer noch eine Pilzsaison packen wird und noch einmal seinen geliebten Woid (=Bayerischer Wald) erleben darf. Leider kam es nicht mehr dazu. Gekämpft hat er aber bis zuletzt. Selbst Tage vor seinem Tod hatte er gehofft, noch einmal auf die Beine zu kommen und noch einmal die Natur erleben zu dürfen. Leider kam es auch dazu nicht mehr.
Ich selber verliere mit Heinz einen engen Freund, mit dem ich buchstäblich Jahre gemeinsam bei jedem Wetter im Wald verbracht habe (Heinz half mir ehrenamtlich bei meinen Forschungsprojekten im Nationalpark).
Heinz, ruhe in Frieden!
Dein Christoph