Pilzsammler und Neophyten

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.673 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Norbert.S.

  • Hallo guten Tag

    Schön wäre es wenn sich Pilzliebhaber auch Gedanken über Neophyten machen würden und sich auch ernsthaft mit dem Thema befassen.

    Wenn ich durch den Wald und Wiesen streife nach der Suche von Pilzen dann reisse ich auch alle Neophyten aus die ich kenne, dieses "Unkraut" überwuchert alles in kurzer Zeit und schadet unserer Flora und Fauna.

    Mit der Zeit/Jahren sieht man denn selber wie unsere einheimischen Pflanzen wieder an Boden gewinnen und kann sich daran erfreuen.

    freundliche Grüße anne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich für meinen Teil mache mir schon Gedanken über Neophyten und invasive Arten usw und reiße die auch mal raus. Aber was bringt das wirklich? Im Falle des Japenknöterich nix, weil du wirklich jede Pflanze großräumig ausgraben musst. Bei jungen Prunus serotina und Indischem Sprungkraut könnte es was bringen.


    Sonst fallen mir gerade keine "Neophyten" ein, die wirklich ein Herausreißen rechtfertigen würden.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,


    .Sonst fallen mir gerade keine "Neophyten" ein, die wirklich ein Herausreißen rechtfertigen würden.

    Doch, die Thuja-Hecken in Nachbars Garten:evil:


    Was ist denn eigentlich aus dem Riesen-Bärenklau geworden? Den habe ich schon einige Jahre nicht mehr gesehen. Ihr vielleicht? Ich hatte mal gehört, daß man dem mit Giftinjektionen den Garaus machen wollte..

  • Hallo anne,


    Neophyten sind erst mal weder gut oder schlecht. Sie sind einfach da. Und stellen uns vor die Frage, wie damit umgehen!


    Der Japanknöteritsch, Fallopia japonica schmeckt jung recht lekker. Ich hab nur immer Befürchtungen um meine Gesundheit, weil ich bei Funden nie sicher bin, ob nicht im Vorjahr schon Roundup (gehört, glaub ich, jetzt zu einer Deutschen Firma) eingesetzt wurde. Also: ich würde es gerne wegfuttern ohne mich zu vergiften. Ausserdem beflügelt er meine Phantasie: der nächste Tiger könnte sich darin verbergen...


    Auch bei der Bauernorchidee, Impatiens glandulifera muss man genauer hingucks:

    - Imker (und deren Bien) sind Fans dieser Pflanze, auch wenn keiner seinen Honig als solchen (neophytischen) vermarkten würde.

    - wenn ein Boden völlig überdüngt ist, dann baut das Springkraut diesen anthropogen gestörten Überschuss ab und "regerneriert" die Böden so, dass auch wieder normale Flanzen gedeihen. Ich kenne große Bestände, da sind in der Mitte die Nährstoffe soweit verbraucht, dass das Springkraut nicht mehr wächst, und Platz macht für anderes.

    - Samen schmecken saulekker


    Robinia pseudoacacia: Robinienblüten im Teigmantel sind ein Genuss, in sensiblen Parks, Wäldern, etc. sind Robinien natürlich eine Plage. Trotzdem werden Robinien vermehrt als Staßenbaum in Siedlungen gepflanzt, weil man hofft, dass sie heissere Sommer besser überstehen als heimische Arten.


    Ich könnte mit der Rosskastanie und bayrischen Biergärten weitermachen, etc. etc., ...


    Also ich denke eigentlich schon, dass da eine große Sensibilität bei den Mykophilen da ist. Ich glaube halt, dass die Probleme woanders liegen. Die Massenausbreitung (sog. "invasive Neophyten") von Pflanzen erfolgt oft erst dann, wenn eine Störung an Standorten bereits besteht.


    Und das Ausrupfen erscheint mir da nicht zielführend. Aber ich sammle dafür seit einigen Jahren jeden Tag Müll und entsorge ihn. Auch da sitzt Sisyphos auf der Schulter und lacht. Versteht auch keiner, und trotzdem mach ich weiter... ;)


    Grüßle

    RudiS

  • Hallo,

    Wenn man es recht betrachtet , sind in der letzten Eiszeit viele Pflanzenarten in Mitteleuropa verschwunden.

    Dir Rückkehr wurde ihnen schwer gemacht , da querliegende Gebirge (Alpen , Karpaten u.s.w.) dies verhinderten.

    Jetzt hilft der Mensch dahin , ob gut oder nicht..........

    Und ob der Klimawandel uns noch Überraschungen bringen wird ?

    Fragen über Fragen - Die Antworten werde ich wohl nicht mehr erleben.

    Schade - so oder so.

    Nachdenkliche Grüße

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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