09.09.2017:
Viele Erstfunde, schwer Bestimmbares und Leckereien - Teil
3
Hallo Pilz-Freunde,
dies ist Teil 3 des Berichtes vom 09.09.2017.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 2 findet Ihr hier
Und weiter geht's...
Fundnummer: 2017-09-09-1559
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im
feuchten Moos im Mischwald
Fundzeit: 09.09.2017
Wuchsform:
gesellig
Hutform: mit
zentralem Buckel
Huthaut:
grau-beige, matt
Hygrophanität:
ja
Hutrand:
kantig
Lamellen:
weiß mit Rosa-Stich, viele
Zwischenlamellen
Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
Lamellen-Stielübergang:
gerade angewachsen
Stiel:
glänzend grau-weiß, wattig ausgestopft
Stielbasis: ganz
leicht myzelfilzig, fast wurzelnd
Fleisch:
weiß
Größe:
Hutdurchmesser ca. 4
cm, Stiellänge ca. 8 cm, Stieldurchmesser ca. 8 mm an dickster Stelle
Sporenpulverfarbe:
rosabraun
Geruch:
unzerrieben: leicht
rettichartig, im Schnitt etwas mehlig
Geschmack:
nicht
bewertet
Als Entoloma-Fan ist das für mich natürlich ein absolut starker
Erstfund:
Niedergedrückter Rötling (Entoloma
rhodopolium):
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Sporen:
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Fundnummer: 2017-09-09-1619
Das ist natürlich etwas "kostbares" - in jeder Hinsicht - der
Ziegelgelbe Schleimkopf (Cortinarius varius).
Zum einen natürlich ein wunderbares Motiv - schaut Euch das an:
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Zum anderen aber ein wunderbarer Speisepilz... und auf geht's zum heutigen
Geschmackstest (nach der Tour):
Geputzt sehen die Pilze so aus. Sie sind knackig fest und sehen äußerst
appetitlich aus:
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In der Pfanne entwickeln sie einen sehr guten Duft der die ganze Küche erfüllt:
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Der Geschmackstest:
Wie immer bei meinen Tests wurden die Pilze nur in Margarine gebraten und etwas
gesalzen.
Optisch macht die Cortinarius varius
auf dem Teller einen sehr guten Eindruck und riecht hervorragend.
Der Biss ist mittel-fest. Das sieht so aus (schade, dass ihr nichts riechen
könnt):
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Cortinarius
varius bekam die Wertung 8,5 Punkte.
Ich würde
Cortinarius varius als vorzüglichen Speisepilz
bezeichnen. Er steht also ganz oben auf meiner Speisepilz-Liste.
Und hier wieder einmal ein Update der aktuellen
Geschmacks-Test-Bewertungs-Liste:
Fundnummer:
2017-09-09-1635
Weiter ging's mit dem Keulenfüßigen
Trichterling (Ampulloclitocybe clavipes):
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Fundnummer: 2017-09-09-1648
Wächst hier in einer in Reihen gepflanzten Fichtenplantage. Auch solche
Standorte, insbesondere dieser doch sehr finstere Waldabschnitt sind immer für
Überraschungen gut. Leucocortinarius habe ich vorher nie gesehen.
Ebenso für mich
ein Erstfund-Höhepunkt der Tour:
Knolliger Schleierritterling (Leucocortinarius
bulbiger):
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Fundnummer: 2017-09-09-1707
Und hier gleich die nächste Besonderheit dieses Gebiets. Ebenfalls ein Erstfund
für uns. Die Sporen sind wirklich sehr besonders.
Rautensporiger Rasling (Lyophyllum deliberatum):
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Sporen:
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Fundnummer: 2017-09-09-1700
Ein Filzi....
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei
Fichte,
im Nadelstreu
Fundzeit: 09.09.2017
Wuchsform:
einzeln
Hutform: konvex
Huthaut-Konsistenz:
feinsamtig matt
Huthaut-Farbe:
dunkelbraun
Hutrand: ohne Besonderheiten
Röhren:
gelb, aber dunkler als der Stiel,
sehr fein
Stiel:
gelb,
glatt, an der
Spitze ungewöhnlich runzelig, keulig
Stielbasis:
rund
Fleisch:
extrem fest,
gelblich, nicht verfärbend (weder
außen noch innen)
Größe: Hutdurchmesser ca. 3 cm,
Stiellänge 3 cm, Stieldurchmesser ca. 15 mm
Geruch:
pilzig
Ein unbestimmter
Filzröhrling (Xerocomus spec.) -
wahrscheinlich aus Sektion
Sektion Subtomentosi.
Wohl nicht ohne Weiteres zu knacken:
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Fundnummer:
2017-09-09-1722
Eine schwierige Telamonie kündigte sich auch noch an...
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im
Mischwald (Baumarten leider vergessen zu
notieren)
Fundzeit: 09.09.2018
Wuchsform: sehr gesellig
Hutform: schirmartig mit minimalem
Buckel, sehr
wellig
Huthaut:
braun,
radialfaserig,
matt
Hygrophanität:
ja
Hutrand:
ohne Besonderheiten
Lamellen:
braun, mit
Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
glatt, absolut ohne
Besonderheiten
Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen,
kaum herablaufend
Fleisch:
braun-weiß
Stiel:
braun-weiß schillernd
glänzend, braun befasert, keine Ringzone, hohl
Velum universale:
sehr weinig, Farbe orange-bräunlich
Stielbasis:
etwas verdickt und spitz
zulaufend
Größe: Hutdurchmesser
ca. 3 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 5-6 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 7526U =
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Geruch: im
Schnitt gut pilzig
Geschmack:
sehr stark pilzig mit einer
muffigen Komponente
Exsikkat-Farben:
Hut uns Lamellen: mittelbraun, Stiel: mittelbraun und silberig überfasert
Makrochemische Reaktionen:
KOH 40%
auf HH: sehr dunkel-braun
fast schwarz
Mikroskopische Daten:
Sporen:
isoliert warzig, honigbraun, ellipsoid bis amygdaloid
Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium:
Wasser; Messwertanzahl: n = 49
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,5 × 0,2 µm; von Q: 0,1
Median: von L × B: 8,3 × 5,1 µm; von Q: 1,6
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B:
8,3 × 5,1 µm; von Q: 1,6
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für
L × B: (7,2) 7,7 - 8,9 (9,3) × (4,7) 4,8 -
5,4 (5,7) µm; für Q: (1,4) 1,5 - 1,7 (1,8)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B:
(7,2) 7,6 - 9,1 (9,3) × (4,7) 4,7 - 5,5 (5,7) µm; für Q: (1,4) 1,5 - 1,8 (1,8)
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Lamellentramahyphen:
nicht inkrustiert (wichtiger Schlüsselpunkt!)
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Man landet beim Schlüsseln irgendwo in der Nähe von Cortinarius obtusus
s.l. Die fehlenden inkrustierien Lamellentramahyphen, abweichende Sporenmaße,
der ungestreifte Hut sind diskrepante Punkte. Diese Klade wurde schon vor
Längerem einmal von mir pyhlogenetisch beleuchtet, jedoch auch mit dem Ergebnis,
dass auch morphologisch noch genauere Untersuchungen nötig sind. Auch eine
phylogenetische Analyse wäre hier nicht sinnvoll. Es bleibt also bei
Jodwasserkopf im weiteren Sinn
(Cortinarius obtusus s.l.):
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Fundnummer: 2017-09-09-1727
Lepiota
castanea haben wir auf dem Weg zum Auto noch an bekannter Stelle mitgenommen.
Natürlich nur zum Mikroskopieren, nicht zu Essen.
Die braunen Elemente auf den Mikros sind die HDS-Zellen, die man makroskopisch
als Schüppchen oder Filz sieht.
Kastanienbrauner Schirmling (Lepiota castanea):
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Huthaut-Endhyphen (Die Stielschüppchen
sehen auch so aus, kann man per Mikrobild alleine nicht unterscheiden):
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Sporen:
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"Natürlich gibt's auch heute wieder einen Blick in den Korb" würde Snokri
sagen :-)))....
Gerne - hier die heutige Ausbeute:
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Das war's für heute....
Wir hoffen die Tour hat Euch gefallen und wir freuen uns wie immer auf Eure
Kommentare.
Beste Grüße
Dieter & Matthias