Tour zum See mit wenig Pilzen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.121 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo zusammen,

    Wenns auch pilzlich wenig interessant ist , möchte ich euch doch auf eine meiner Standardrunden mitnehmen.

    Erstmal raus aus der Siedlung , in den Wald und durch das Tor.

    Tor ? Ja , der Büdinger Wald ist eingezäunt , so ca. 80 Km². Böse Zungen sagen ja , Unser Dorf sei aus guten Gründen eingezäunt , aber wir kommen trotzdem raus==Gnolm7

    Dann erstmal den Weg hoch Richtung Wiese.


    Auf der Wiese dann eines der immerdortigen Damrudel , die Geweihe beginnen erst zu wachsen.

    Blödes Gewackel mit dem Tele , waren so 200 Meter , kommt man näher dann beginnt die Flucht.


    Weiterschnaufend die Wiese Bergwärts - die ist groß - bis an den Waldrand.

    Hier die ersten Pilze , aber halt nur total vertröcknete Ohrlappenpilze an lebender Buche.

    Sind alte Freunde , wachsen jeden Herbst neu.



    Dreht man sich da um , sieht man in weiter dunstiger Ferne ein Grüppchen Hochfinanzmorchel.

    Die gibt es in Deutschland gar nicht so häufig.


    Dann im Wald endlich Pilze mit Hut und Stiel . Zwar nur Breitblattrüblinge , aber besser als gar nichts.



    Und dann den Hang wieder runter zum See. Das Gestrüpp da an der flachen Seite enthält viele verschiedene halbhohe Baumarten - komplett von selbst ausgesät.

    Erle , Birke , Salweide , Pappel , Fichte , Kiefer , Lärche und sonstiges Gestrüpp. Ist also für viele Überraschungsfunde gut.

    Direkt am Seerand unter Erlen wachsen massenhaft Erlenschnitzlinge , meistens nur bis 5 Meter vom Wasser weg.

    Aber IM WASSER sah ich das erste Mal einen.


    Dann unter Blätter und Ästchen ein verdächtiges Hügelchen.

    Erstmal Äste und Blätter weg , dann erstes Foto :


    Ei , was mag das sein ?? die Neugier plagt , erstmal abgedeckt , dann umgedreht.

    Ach so , nur uralte Erlenkremplinge - schon im Mai ??

    Und ich dachte schon , was neues gefunden zu haben.

    Also , Foto eingepackt , die Uhr sagt : 2 Stunden rum , wieder Richtung Heimat.

    Und bergab tuns meine alten Beine doch leichter.

    Wieder über die Wiese - ach da stehen kleine Pilzchen.

    So direkt fällt mir da nichts Sicheres ein - Ackerling ? Krönchenträuschling ? Sonstwas ?

    Also noch ein paar Fotos , Pilze eingepackt und nach Hause.

    Liegen jetzt zum Aussporen , Morgen Mikro , dann werde ich es wissen (oder als Anfrage hier einstellen)

    Tschüss , das wars für heute

    Grüße

    Norbert

    Bilder

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Servus Norbert,


    der Krempling dürfte Paxillus adelphus sein, aber da wäre die genaue Sporenpulverfarbe des frischen Abwurfs hilfreich. Die kräftigen Fruchtkörper mir den deutlichen Huthautschuppen sprechen aber für Paxillus adelphus (der Erlenkrempling wurde mittlerweile in drei Arten aufgetrennt).


    Der letzte Pilz ist ein Ackerling. Möglicherweise aus dem A.-praecox-Formenkreis oder A. elatella. Ohne Mikroskop gar keine Chance...


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo,

    Habe eifrig mikroskopiert ( die letzten Kleinen).

    Nach dem Schlüssel in den GroPiBaWü komm ich eindeutig bei Agrocybe elatella raus.

    Das einzige noch Störende ist , dass die Wiese nicht sumpfig ist.....

    Auf jeden Fall für mich ein Erstfund.

    Grüße

    Norbert

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  • Servus Norbert,


    da du nicht auf de Krempling reagierst, gehe ich recht in der Annahme, dass du die Fruchtkörper nicht mitgenommen hast und keinen Sporenabdruck hast machen können?


    Agrocybe mit den den GPBW zu bestimmen, ist etwas schwierig. Es gibt auch schmächtige Agrocybe praecox s.l. - die Makrounterscheidung nach Stieldicke ist da etwas gewagt. Die Sporenquotienten sind leider auch nicht geeignet, um hier klar zu unterscheiden.


    Sicherer geht es z.B. mit der Form und Häufigkeit der Cheilocystiden


    A. elatella: Lamellenschneide völlig steril, nur mit Cheilocystiden besetzt; Cheilocystiden keulenförmig, flaschenförmige nur untermischt

    A. praecox s.l.: Cheilocystiden mehr zerstreut auftretend, Schneide nicht völlig steril; Cheilocystiden meist breit flaschenförmig, utriform, auch etwas fusiform bis zylindrisch, aber nicht keulig


    Der Ring ist bei A. praecox s.l. meist hängend, bei A. elatella aufsteigend.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    Nein , die Kremplinge nahm ich nicht mit , waren mir zu alt - und haben hässlich braun gefärbt.

    Agrocybe :

    Die Schneiden waren steril , die Cheilozystiden sahen hauptsächlich so aus :


    Der Ring war bei jungen Exemplaren eindeutig aufsteigend :


    Gruß

    Norbert

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  • Servus Norbert,


    wenn die Schneiden steril sind, dann bleibt nur A. elatella übrig. Dass der auch ohne Sumpf wächst, hätte ich nicht gedacht. Ich kenne die Art nur aus Kalkflachmooren (gestern habe ich zusammen mit Boris Zurinski eine Kollektion gesammelt und beim Münchner Vereinsabend vorgestellt).

    Schöner Fund!


    Liebe Grüße,

    Christoph