welches Gartenjuwel verbirgt sich hier?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.065 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Hy ihr pilzigen Pioniere der Pilzbestimmung,


    wir haben in den weiten unseres Gartens ein paar schmucke Pilztrauben gefunden. Nun ist eure Kompetenz gefragt.

    Der Pilz ist hell-braun gefärbt. Die Lamellen sind schwarz. Der Geruch hat eine leicht erdige Note. Gewachsen ist der Pilz direkt nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage.

    Meine Mitbewohnerin hat bereits ein äußerst schmackhaftes Süppchen daraus gekocht, wir sind uns dennoch nicht

    sicher, ob der Pilz genießbar ist.


    PilzAhoy

  • Ahoj,


    Eure Pilze gehören zu den Tintlingen.

    Aufgrund des fortgeschrittenen Alters würde ich die schon mal nicht zum Verzehr freigeben;

    sowieso gibt es hier im Internet keine Freigabe, nur beim Pilzberater vor Ort!


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hallo.


    Es riecht ein wenig trollig hier, aber ich gehe mal vom besten aus. ;)


    Ihr habt das was aus der Tintlingsecke wahrscheinlich Coprinellus-Sektion, was häufig schwer auf die Art genau zu bestimmen ist.


    Da verbergen sich viele ungenießbare Arten und was noch schlimmer ist: Arten, bei denen sich der Konsum von Alkohol mehrere Tage vor und nach der Mahlzeit verbittet, da sie ansonsten unangenehme Giftwirkungen mit sich bringen.


    Ganz unabhängig von der genauen Art sind die Exemplare, die ihr hier zeigt, selbst wenn sie denn mal genießbar gewesen sein sollten, deutlich zu alt.


    Weil Pilze schwierig sind und Bilder verfälschen gibt hier im Forum auch niemand Freigaben zum Verzehr, selbst wenn ihr hier den schönsten Steinpilz vorgezeigt hättet.


    In diesem Sinne.


    Smoothe Grüße,

    Schupfnudel

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  • Meine Mitbewohnerin hat bereits ein äußerst schmackhaftes Süppchen daraus gekocht, wir sind uns dennoch nicht ob der Pilz genießbar ist.

    Pilz Ahoi!


    Also, wenn das Süppchen schmackhaft ist, dann ist der Pilz ja genießbar. Ob er bekömlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Und viele Giftpilze wirken nur sehr langsam.

    Ein Pilzfreund spricht in solchen Fällen gerne von natürlicher Auslese==Gnolm4

    Ein Krankenhausaufenthalt kostet einfach viel Geld und das sollte man tunlichst vermeiden.
    Und dann werden auch noch PSV im wohlverdienten Feierabend gestört, das muss einfach nicht sein.

    Wenn es nur in die Hose geht oder nochmals durch den Kopf, dann ist das immerhin ein Lerneffekt.

    Welche Tintlinge das sind, kann ich nicht erkennen. Glimmertintlinge habe ich schon mal probiert, aber gelten nicht als Speisepilz und ob das welche sind ist ja fraglich.

    Bitte zuerst informieren, dann probieren.


    Gruß Alis

  • Ihr haut uns vom Hocker. In dieser Geschwindigkeit blitzt nichtmal unsere Kamera.

    Vielen lieben Dank.


    Malone : Danke für die schnelle Antwort. Tintling passt.

    Schupfnudel : Wir haben halt Spaß an ausgefallenen Formulierungen und Namen. Du ja scheinbar auch :)

    Wir vergleichen gerade anhand von Bildern und tendieren bisher zum Coprinellus Saccharius.

    Alis : Keine Sorge, wir haben die Suppe noch nicht gegessen und deshalb ja auch erstmal hier nachgefragt.


    PilzAhoi

  • Ach ja, da die Fetzige PilzCrew noch in der Nähe ist:

    Wie viel wurde denn probiert bzw. gegessen?

    Der gute, alte Paracelsus wusste schon, dass die Dosis das Gift ausmacht...

    Gruß Alis

  • Na denn, alles fein.


    Tintlingsbestimmung als Anfänger würde mir die Pilze wahrscheinlich direkt vergrätzen. Die sind wirklich nicht so einfach und häufig braucht's dann noch ein Mikro dazu. Wir haben hier ein paar Leute im Board, die das hinkriegen. Ich gehöre da nicht dazu und bleibe daher lieber bei denen, die man durch intensives Anglotzen einigermaßen bestimmt bekommt.

    Coprinellus Saccharius habe ich übrigens noch nie gehört. Wie seid ihr auf den gekommen?


    Falls ihr überwiegend kulinarische Interessen habt, schaut doch mal hier vorbei ob da jemand in euer Nähe Beratungen anbietet. Dann speist es sich auch mit besserem Gewissen.

    Falls ihr die Arten kennenlernen wollt, lohnt es sich aber durchaus an Board zu bleiben, mitzulesen und vor Bestimmungsanfragen hier mal reinzulesen.


    Ave,

    Schupfnudel

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  • Coprinellus Saccharius habe ich übrigens noch nie gehört

    Wie wäre es mit Coprinellus saccharinus? Überzuckerter Tintling

    Google und Indexfungorum kennen den. Breitenbach und Kränzlin nicht, Gröger ja...

    Ist mir auch nicht geläufig. Aber ich habe auch noch nie probiert, die Glimmertintlinge auseinanderzuhalten.

    Inwieweit hier das Coprinus-Syndorm auftritt weiß ich nicht. Ich trinke ja seit fast 40 Jahren keinen Alkohol mehr.

    Und ich habe nur eine kleine Menge probiert.

    Also beim PSV bekommt man wohl keine Essensfreigabe für die Gruppe. Und wer die unterscheinden kann oder will?

    schönen Sonntag zusammen

    Alis

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Falls ihr den Quatsch tatsächlich in die Tat umgesetzt habt, und nicht einfach nur trolligen Blödsinn schreibt, würde ich immerhin darum bitten, die Behanddlungskosten aus eigener Tasche zu bezaheln und nicht über die Krankenkasse laufen zu lassen. Wäre ja schade, wenn andere für solchen Schwachsinn auch noch mitbezahlen müssten.


    So nebenbei, weil hier ja auch manche lesen, die das immerhin ansatzweise ernst nehmen: Coprinellus saccharinus (Überzuckerter Tintling) ist makroskopisch identisch zu Coprinellus truncorum (Weidentintling) und Coprinellus micaceus (Glimmertintling). Soll heißen: Ohne mikroskopische Untersuchung ist eine Unterscheidung dieser drei Arten nicht möglich. Auch einige weitere Arten der Sektion Micacei sind recht ähnlich, und einige Arten enthalten - wie Alis schon festgestellt hat - Coprin.

    Hätten die Pilzcrew - Honks hier also tatsächlich ein Süppchen gekocht, und dazu ein fröhliches Bierchen gegluckert, könnten die momentan eine aufregende Acetaldehyd - Vergiftung erleben. Kann freilich auch die kommenden Tage noch passieren, wenn sie eine der Coprinhaltigen Arten erwischt haben, so zB beim Feierabend - Schnaps übermorgen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    zu den Pilzen hat das ja Pablo schon perfekt auf den Punkt gebracht. Ergänzen möchte ich nur noch, dass Tintlinge für Mikroskopieeinsteiger dankbare Bestimmlinge sind, denn


    1. sind diese taxonomisch schon sehr gut überarbeitet, was nicht heißt, dass da an einigen Stellen noch unbekannte Arten schlummern.

    2. Sind die relevanten mikroskopischen Strukturen sehr gut auch ohne Färbereagenzien zu sehen und sind meist auch recht groß.


    l.g.

    Stefan

  • ...zu den Pilzen hat das ja Pablo schon perfekt auf den Punkt gebracht. Ergänzen möchte ich nur noch, dass Tintlinge für Mikroskopieeinsteiger dankbare Bestimmlinge sind, denn...

    Hallo Stefan,

    das kann ich so nicht bestätigen. Mag sein, dass es für die Glimmertintlinge und die größeren zutrifft.

    Ich versuche schon seit mehr als 10 Jahren zu mikroskopieren - mit mehr oder weniger Erfolg.

    Letzte Woche hatte ich die Hoffnung, statt des Gesäten Tintling mal Zwergfaserlinge gefunden zu haben. Eigentlich mikroskopisch leicht und eindeutig zu unterscheiden. Aber die Teile haben sich meinen Präparierversuchen erfolgreich widersetzt und so konnte ich nur anhand der Sporen C_disseminatus festmachen.

    Von noch kleineren Tintlingen reden wir erst gar nicht. Das ist nichts für gestandene Zimmerleute.

    Muss doch mal zur Erholung einen Glimmertintling mikroskopieren.

    viele Grüße

    Alis

    • Offizieller Beitrag

    Hi Alis


    ohne jetzt überheblich klingen zu wollen, aber die kleinen mag ich besonders. Es reicht zu bei den kleinen ein kleines Stück Hut mit einem Skalpell herauszuschneiden und dann zu quetschen. Du siehst alles wichtige in einem Präparat. Ich bin auch nicht besonders feinmotorisch begabt.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Tintlinge habe ich bisher kaum mikroskopisch angeguckt - und darum eben insgesamt kaum angeguckt.
    Bei den wenigen versuchen war es für mich aber das Schwerste, halbwegs intakte Pleurozystiden zu finden. Das geht tatsächlich anscheinend nur mit ganz jungen Fruchtkörpern, somit muss man wohl immer frisch mikroskopieren und immer auch möglichst junge, noch geschlossene Fruchtkörper dabei haben. Auch für die Beurteilung des Velums scheint mir das besser zu sein.

    Leicht fand ich's also in der Gattung auch nicht (Inocybe ist leichter zu mikroskpieren!), aber das ist sicher auch hier einfach mal wieder eine Erfahrungssache.



    Lg; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ja genau das ist das Problem/Crux. Junge, frische Exemplare, quasi noch Babys mitnehmen. Die Pleuros sind das 2. Problem, denn zuerst zerfließen die Cheilos. Recht oft sind die Pleuros auch nicht so zahlreich, wie die Cheilos, so dass du da länger suchen musst, bzw. bei einigen Arten fehlen die völlig. Aber klar, irgendwann sind die auch weg.


    Die Einschätzung des Velums geht bei alten Exemplaren noch sehr gut, wenn es denn nicht abgewaschen wurde oder so. Aber ja, meist wird es im Alter spärlicher und dann kann man es auch schlechter beurteilen.


    Ansonsten habe ich persönlich zumindest mit Tintlingen gerade am wenigsten Probleme. Ich komme meist auf schlüssige Ergebnisse, wenn denn die Fruchtkörper so lange durchhalten, bis ich sie mikroskopieren kann.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier