Rißpilz - aber dann???

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.706 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,

    gestern fand ich in einem alten Steinbruch im Altmühltal diese Pilze. Die Fundstelle fängt an zu verbuschen mit den für solche Standorte typischen Gewächsen. Einen speziellen/besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen. Leider hatte ich gestern mein Messer zu Hause vergessen.
    Kann man vielleicht trotzdem etwas zu diesen Pilzen sagen?

    Vielen Dank schon einmal.


    Liebe Grüße


    Maria


    .





    Ein Foto der Fundstelle von vor zwei/drei Wochen. Die gestrige Fundstelle war ungefähr im mittleren Teil des kleinen "Tales".

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    also die von Enno bei FB gebrachte Mallocybe schließe ich aus, denn die haben immer deutlich ockerliche Lamellen, die ich auf den Fotos nicht sehe. Was es aber ansonsten sein kann? Das können nur richtige Experten beantworten, denn ich "befürchte" hier keine einfache Trivialart. Was schon mal klar ist. Dein Fund hat Velum, das schließt die Arten mit vollbereiften Stielen, bzw. Arten mit Stielbereifung über die Stielmitte aus. Wieviel Fruchtkörper waren es? Nur die beiden? Wie weit wuchen die voneinander weg? Ich kann mir hier gut vorstellen, dass das 2 Arten sind. Wenn ja, wird der einzelne geschlossene Fruchtkörper zur Bestimmung wahrscheinlich noch zu jung sein. Als nächstes muss festgestellt werden, ob das Glatt- oder Höckersporer sind. Macht aber auch für mich zunindest keinen Unterschied, denn ich hege die Befürchtung, dass ich den nicht rausbekommen werde, bzw. in jedem Fall meinen Bestimmungsversuch absichern lassen muss. Das ist ein Fall für Ditte, Helmut oder Andreas Vesper. Hast du die Fruchtkörper mitgenommen? Wenn ja, dann trockne die bitte und lager die seperat zur Sicherheit.


    Wichtig wäre an der Stelle aber wirklich eine gute, recht genaue ökologische Beschreibung des Fundortes sowie eine Aufzählung aller mykorrhizafähigen Sträucher und Bäume in der Nähe des Fundortes. Dazu zählen auch Weiden, Pappeln und Haseln.


    Wenn sich ein Experte/Expertin des Fundes annehmen sollte, dann wäre das gut. Kann gut sein, dass das ein wichtiger Fund für die Kartierung des Atlmühltales ist.


    Ich mache mal Ditte auf deine Anfrage aufmerksam.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan,

    also ...
    Wieviel Fruchtkörper waren es? Ich erinnere mich an drei oder vier.
    Wie weit wuchen die voneinander weg? Nebeneinander und nur wenige Zentimeter Abstand.

    Hast du die Fruchtkörper mitgenommen? Nein, da lagen noch 6 Stunden Wanderung vor mir und ich war überhaupt nicht auf Pilze "eingerichtet", hatte ja nicht einmal ein Messer dabei.

    Sträucher und Bäume in der Nähe des Fundortes: Ich erinnere mich vor allem an Birken aber natürlich gab es da auch anderes.

    Ich bin dort wegen der äußerst interessanten Vegetation und den vielen Schmetterlingen so ca. alle zwei bis drei Wochen. Und ich könnte diese Woche auch noch einmal "ausserplanmäßig" dort hin gehen - dies würde ich machen, ist schon ein kleiner zeitlicher Aufwand, wenn sich der Verdacht auf einen etwas außergewöhnlichen Fund erhärtet, denn ich bin jetzt total neugierig was dies wieder sein könnte.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hi, nö, nicht dulcamara - ganz bestimmt nicht. Keine Mallocybe. Es könnte sich um I. pisciodora handeln: Schaut euch die rote Stelle rechts auf dem Hut an. Auch die Unterseite, die grobe Pruina, spricht dafür. Die riechen keineswegs immer deutlich nach Fisch. - Aber wenn die Fruchtkörper noch vorhanden sind, bitte mal einen zerschneiden und dran riechen ... intensiv süßlich? Unangenehm?

    Herzliche Mittagspausengrüße, Ditte

    • Offizieller Beitrag

    Herzlichen Dank für deine Einschätzung Ditte. Das wäre wirklich mal was und btw. eine kleine Überraschung für mich, denn einen Vertreter der Cervicolores hatte ich da nicht auf dem Schirm.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Zum Vergleich mal Inocybe pisciodora aus der Viernheimer Heide:





    Die haben es auch abgelehnt, irgendwie fischig zu riechen. Erst beim Antrocknen kam ein wenig sowas im Geruch raus, aber undeutlich.

    Darum hätte ich die auch nicht erkannt, zugeordnet hat die letztlich Ditte.

    Übrigens auch an einem ziemlcih trockenen, sonnigen Standort mit sandigem Boden bei Kiefern (wobei die beim Baumpartner wohl flexibel sind).



    LG; Pablo.

  • Vielen lieben Dank an Euch alle.

    Sobald es möglich ist, werde ich dorthin fahren bzw. gehen und wenn irgendwie möglich Fruchtkörper mitnehmen und natürlich fotografisch festhalten.

    Liebe Grüße

    Maria