Tipps für Frühlingspilze

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Safran.

  • Liebes Forum,

    ich bin noch relativ neu in der Welt der Pilze, dafür aber umso begeisterter :)

    Dieses Jahr war mein Plan, Monat für Monat, die klassischen (Speise-) Pilze kennen zu lernen und so viel Wissen wie möglich anzusammeln.

    Aber bis auf eine Fülle von Fichtenzapfenrüblingen im März ist mein Plan nicht aufgegangen. Vor allem die Morcheln und Maipilze habe ich vermisst.

    Ich war eigentlich nach jedem Regen draußen und habe auf Wiesen, Ziegenweiden, Ahorn-Buchenwäldern, unter Kirschen und Eschen mein Glück probiert- leider vergebens.

    Nun hoffe ich von euch ein paar Tipps und Erfahrungen mit den köstlichen Frühlingspilzen zu bekommen.

    Wie geht ihr an die Sache ran? Nach was für Habitaten/ sonstigen Pflanzen sucht ihr als Indikatoren?


    Außerdem würde ich mich über ein paar Empfehlungen für den besten Pilzführer/ Bestimmungsbuch/ Bestimmungsschlüssel im Europäischen Raum freuen.


    Danke für die Hilfe!

    Gruß, Sepp

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    na dann


    (welcome)


    ansonsten bin ich für viele deiner Fragen der falsche Ansprechpartner, da ich mir selten gezielt Habitate raussuche und dann sammel, sondern ich gehe gezielt in unkartierte Gebiete und sammel alles das ein, was Pilz heißt und versuche das zu bestimmen. Anonsten schwierig. Wenn du schon in den entsprechenden, typischen Habitaten für die Pilze warst, dann fruktifizierten die halt aus irgendwelchen Gründen dort nicht oder aber die wachsen da halt einfach nicht. Aus meiner Sicht hilft nur weitersuchen, bis du entsprechende Habitate findest. Kann auch gut sein, dass du halt nicht in einer Morchel- und Maipilzgegend wohnst. Hier in Dresden ist das auch so. Hier gibts sehr wenig Kalkgebiete.


    Dann zu den Pilzbüchern: Für die Anfänger ist der Gerhardt (1200 Pilze), Laux und Pareys zu empfehlen. Bei letzterem sind auch Bestimmungsschlüssel mit dabei.


    Für den semiprofessionellen Bereich sind die Funga Nordica und der Gröger als absolute Standardwerke zu nennen. Allerdings brauchst du dafür Mikroerfahrung.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo und willkommen im Forum.


    So pauschal lässt sich das leider nicht beantworten, da verschiedene Pilze eben auch sehr unterschiedliche Ansprüche an das Habitat stellen. Insbesondere nach Morcheln sucht der ein oder andere jahrelang erfolglos. ;)


    Größtenteils sind die Morcheln mittlerweile auch schon durch in den meisten Gebieten, so dass ich deren typische Standorte wie Auwälder und Obstwiesen mittlerweile bei der Speisepilzsuche außen vorlassen würde (Rötlinge würde ich für Anfänger nicht empfehlen) und eher in Laubmischwäldern nach den ersten Röhrlingen Ausschau halten würde. Ich würde momentan auch noch gar nicht mal unbedingt in die Untiefen des Waldes vordringen sondern Waldwege/-ränder ablaufen, wo die Feuchtigkeit gut hinkommt. Gedüngte Wiesen sind Champignon- (Vorsicht vor giftigen Vertretern!), Bovist- und Riesenschirmlingsgebiete, da könnte sich auch schon was finden lassen, ebenso wie Schopftintlinge.


    Auch Stockschwämmchen tauchen jetzt schon auf, Laubwälder mit vielen Baumstubben sind da gute Hotspots. Es sind jedoch keine Anfängerpilze und man sollte da definitiv nach einem Fund sich vom PSV mal die Merkmale erklären lassen und im Idealfall die Verwechslungspartner schon mal gefunden haben. Gilt sowieso als Anfänger für viele Arten meiner Meinung nach , hier aber besonders.

    Die Maipilze sind noch unterwegs. Hier im Forum haben wir eine gewisse Affinität zu Fichten bei denen festgestellt, die aber in der Literatur selten erwähnt wird.


    Kurz gesagt: Pilzstellen muss man sich erlaufen und es dauert seine Zeit.


    Wo genau bist du denn auf der Suche? Vielleicht hast du ja Glück und jemand nimmt dich mal auf eine Tour mit. Ich mache das gelegentlich auch mit Freunden und war auch schon mit Forenmitgliedern unterwegs.


    LG,

    Schupfnudel

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
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  • Stefan,

    Vielen Dank für die Auskunft! Ich werde probieren mehr über meine Gegend herauszufinden. Ich streife auch sehr gerne relativ ziellos durch den Wald und bestaune was ich an Pilzen alles finden kann. Zur Bestimmung fehlt mir dann allerdings noch die Erfahrung :)

    Du sprichst von "unkartierten Gebieten", heißt das es gibt öffentliche Karten für Pilzwuchs?


    Gruß, Sepp

    • Offizieller Beitrag

    Du sprichst von "unkartierten Gebieten", heißt das es gibt öffentliche Karten für Pilzwuchs?

    Ja gibt es.


    Willkommen bei den Pilzen Deutschlands


    Ansonsten kommen auch immer wieder mal Pilzfloren in Buchform raus. Von der neuen Pilzflora von Sachsen ist gerade der erste Band im Druck. Im Rahmen dieser ehrenamtlichen Arbeit bekommen wir auch eine Liste von Gebieten, wo keine bis wenig Pilznachweise existieren. Diese Gebiete besuche ich dann. Das sind aber meist keine Wälder sondern, Ackerland, kleine abgelegene Ortschaften umgeben von Ackerland etc.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Schau mal in meine Signatur.


    Im Herbst treffen sich einige Pilzbekloppte in deiner Nähe.

    Vielleicht schaust du ja mal vorbei. Ist sicherlich lehrreich.


    Was Habitate zu dieser Jahreszeit angeht stimme ich Schupfnudel zu.

    Zuerst kommen die Pilze an den Waldrändern und offenen Gebieten, dann allmählich an den Wegrändern des Waldes.

    Momentan wären Flockenstielige Hexenröhrlinge, Champignons, Rotfüßchen, bald Sommersteinpilze und vielleicht Pfifferlinge zu finden.

    Frauentäublinge sind auch nicht mehr weit oder Bovisten. Dazu kannst ja mal ein bißchen lesen. Gute Tipps hat climbingfreak ja schon gegeben. Dazu etwas Internet und allmählich nähert man sich der Thematik.

    Mal durch die Natur streifen und alles mögliche an Pilzen anzusehen und das Umfeld wo sie stehen versuchen zu beurteilen (Pflanzen, Boden, Nachbarpilze, Bäume usw.) bleibt aber unerlässlich. Entdecken und begreifen lehrt noch am meisten. Und bei jedem Pilz nach Merkmalen suchen. Geruch, Verfärbung usw. Dazu solltest bestimmungsrelevantes in den Büchern nachlesen.

  • Hallo Schwammerlsepp,


    Tips gibt es ja oben schon jede Menge.


    Um ein Gefühl für Schwammerl zu bekommen, ist es unerlässlich mit erfahrenen Kollegen loszuziehen. Da lernst Du am schnellsten und hast immer die Möglichkeit zur Absicherung.


    Wo treibst Su Dich denn so rum?


    Grüßle

    RudiS

  • Vielen lieben Dank für die Antworten und Tipps!!! Habe mich gleich mal für eine Pilzwanderung mit PSV angemeldet :)

    Den Wandertag in Lörrach habe ich auch im Kalender.

    Dankeschön!

    Das Forum ist echt klasse!

    Ich wohne zum studieren in Freiburg. Also Süd- und Hochschwarzwald sind meine Gebiete.


    Gruß, Sepp

  • Hallo Schwammerlsepp . , willkommen im Forum.

    Zu Morcheln gibt es hier schon viele Standortbeschreibungen, kämpfe Dich dazu mal durchs Forum durch- nicht, daß ich! jetzt endlich Morcheln finden würde.X/, aber immerhin mal einzelne Funde- meist dann aber gerade überständig.


    Maipilze hingegen da suche ich mir die Waldstücke, Sammelorte schon vorher aus und werde da dann auch häufig fündig.

    Ich finde Maipilze fast nie im! Wald, sondern geradezu regelmäßig eher an Wegrändern, da dann an den Stellen, wo es BESONDERS grün ist. Leider sind die dann vor lauter Grünzeug oft erst zu erkennen, wenn sie schon ziemlich groß sind., teils schon vermadet und nicht mehr so fest.Die jüngeren sind besser! Standorte merken! Die sind ziemlich standorttreu.


    Bevorzugt finde ich sie auf eher basischen Untergründen, aber nicht zwingend. Damit sie schieben, scheinen sie aber echt irgendwie Licht zu brauchen, wenn kein Weg, dann wenigstens eine Schneise, z.B. Rüttegasse.. Mittem im Wald finde ich die NIE.


    Schlehenrötlinge , da kenne ich bei mir bisher erst einen einzigen Standort, den ich tatsächlich gezielt! aufgesucht habe , um da Schlehenrötlinge zu finden- gar kein Wald, sondern Schlehenbüsche mit anderem Gesträuch durchwachsen, Wegrand -auch hell, aber DIE wuchsen auch noch im Gestrüpp und die wuchsen bunt durcheinander mit? , na Maipilzen!


    Ich suche anderherum im Moment eher nach ergiebigen Stellen für Fichtenzapfenrüblinge, die finde ich nicht- Tipps würde ich gerne erhalten. Fichten sind hier schon relativ selten Fichtenzapfenrüblinge eine echte Rarität..


    Schuppige Porlinge, die solltest Du Dir auch vornehmen, obwohl die beste und eigentliche Zeit schon vorbei und dieses Jahr waren wir noch nicht erfolgreich, war aber auch die letzten 2 -3 Wochen nicht in dem dafür vielversprechensten Wald (Der April war wieder mal viel zu trocken):Viel Totholz, Einschlag etc, eher nicht dunkel , aber FEUCHT. Die stehenden Bäume sollten am Stammgrund bemoost sein Dort lassen sich dann auch im Frühjahr! Stockschwämmchen finden. natürlich LAUBwald!


    Sind die Maipilze aus, dann gehe ich auf Sommersteinpilze. Lichtere Wälder, damit überhaupt Wasser auf den Boden kommen kann. Und nur, wenn es überhaupt mal regnet. Der Mai ist bei uns! schon im Allgemeinen eher Trocken und der Juni oft noch schlimmer. Dafür nehme ich mir Eichenwälder /Eichenmischwälder vor- aber keine jungen Eichenwälder. Kann auch sein, daß die ganz ausbleiben.

    Das sind nur meine Erfahrungen, die nicht deutschlandweit gelten müssen - ich selbst bin ein Nordlicht.


    Im südlicheren Deutschland würde ich im Frühjahr auch dem großen Scheidling nachjagen. Im südlicheren Deutschland soll der auch ein Frühjahrspilz sein. Ich finde den , wenn überhaupt, nur im Herbst und soundso: Viel zu selten: die ganzen letzten Jahre: KEIN Fund.