Polymorphe lepideus?
- Angelika
- Erledigt
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Hallo Angelika,
aber die Struktur der Hutoberfläche und die sehr engen Poren sind schon sehr typisch. Lentinus substrictus heißt der wohl aktuell.
Viele Grüße,
Wilfried
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Hallo!
Aber wirklich zwei sehr ungewöhnlich verwachsene Fruchtkörper. Das dürfte schon nahe an einer Fehlbildung sein, da die Fruchtkörper dieser Art normalerweise schon ziemlich ebenmäßig daher kommen. Dennoch: Mit Farbverlauf, deutlich schuppiger Hutoberseite sowie Porenforrm und -größe kommt wohl nicht anderes in Frage.
Taxonomisch... Ja, schon richtig daß es sich genetisch belegen lässt, daß zumindest eine Gruppe aus Polyporus s.l. recht nahe mit zumindest einer gruppe aus Lentinus s.l. zusammen steht. Besonders praktikabel ist es nicht, weil morphologisch die Trennmerkmale halt weniger eindeutig sind (zur Rechtfertigung einer Trennung auf Gattungsebene). Den Gedanken, das einfach als "Polyporus s.l." stehen zu lassen, finde ich im grunde nicht so schlecht. Und wäre sicher auch im Sinne jener Pilzfreunde, die in dem Bereich nicht jede Neuveröffenlichung im Auge haben und den Pilz somit als "Polyporus ciliatus" oder als "Polyporus lepideus" kennen.LG; Pablo.
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Servus Pablo,
ehrlich gesagt sieht für mich ein "Polyporus" arcularius klassischen Lentinus-Arten ähnlicher, als er z.B. den schwarzfüßigen Polypori sieht. Dass "Polyporus" arcularius, "Polyporus" cilitaus/lepideus und "Polyporus" brumale zu Lentinus gehören, empfinde ich als gut nachvollziehbar. Der Unterschied zwischen Lamelle und Pore ist gering und man sieht alle Übergänge.
Im allgemeinen Sprachgebrauch bin ich auch noch bei "Polyporus lepideus", aber das ist zumindest bei mir reine Faulheit. Genauso sage ich auch noch Phellinus zu allen möglichen Arten dieser ehemals großen Gattung.
Für den "Hausgebrauch" ist es relativ egal, da sagt man auch noch "Boletus" zu allen dickeren Röhrlingen.
Taxonomisch... Ja, schon richtig daß es sich genetisch belegen lässt, daß zumindest eine Gruppe aus Polyporus s.l. recht nahe mit zumindest einer gruppe aus Lentinus s.l. zusammen steht. Besonders praktikabel ist es nicht, weil morphologisch die Trennmerkmale halt weniger eindeutig sind (zur Rechtfertigung einer Trennung auf Gattungsebene). Den Gedanken, das einfach als "Polyporus s.l." stehen zu lassen, finde ich im grunde nicht so schlecht.
Aber gerade hier finde ich es gut nachvollziehbar. Vergleiche mal Lentinus tigrinus und Lentinus arcularius von oben. Und dann dreh mal beide um - Lentinus arcularius hat ja fast Lamellen - die Poren sind langgezogen und schon rautenförmig. Nimmt man den Typ der Behaarung, die Hutrandbewinperung und die Ausprägung des Stiels, dann sind (für mich) die drei Porlinge (Weitlöchriger, Winter- und Maiporling) sogar ziemlich typische Lentinus-Arten.
Die Neuordnung war überfällig. Und hier wurde ja schon 1993 - damals noch mit RFLPs - diese Zuordnung entdeckt - Hibbet & Vilgalys (1993): Evolutionary Reletionsships of Lentinus to the Polyporaceae: Evidence from Restriction Analysis of Enzymatically Amplified Ribosomal DNA. Mycologa 83(4): 425-439.
Liebe Grüße,
Christoph
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Hallo, Christoph!
Hm. Das ist schon irgendwie ziemlich überzeugend beschrieben.
Fruchtkörperform, Hutbekleidung, Lebensweise, selbst Konsistenz und Mikroskopie hat so einige Parallelen. Wenn man sich zu sehr an einem einzelnen Merkmal aufhängt, wird's eben schwammig - und für den Alltagsgebraauch würde es mir dennoch arg schwer fallen, da von Polyporus auf Lentinus umzustellen.
LG; Pablo.