Servus beinand,
ich habe es bereits im Pilzberaterbereich des BMG-Forums geschrieben, denke aber, dass diese Info möglichst weit gestreut werden sollte. Deshalb schreibe ich es hier ebenfalls:
Der Schwarzblauende Röhrling akkumuliert bis zu 1,3 Gramm pro kg Trockenmasse an Arsen! Das ist extrem... Hierbei gab es keine Korrelation zwischen dem Arsengehalt des Bodens und der Arsenmenge im Fruchtkörper. Er scheint das Arsen also spezifisch aufzunehmen.
Das Arsen liegt fast ausschließlich in Form der Dimethylarsensäure (dimethylarsinic acid) vor. Dieser Stoff ist zwar nicht direkt giftig (man hat also keine Arsenvergiftung), gilt aber als krebserrgend. Die Stoffmenge ist so hoch und der Wirkstoff offenbar so stark cancerogen, dass die Autoren der Studie empfehlen, den Schwarzblauenden Röhrling nicht mehr zu verzehren!
Die Quelle:
Simone Braeuer, Walter Goessler, Jan Kameník, Tereza Konvalinková, Anna Žigová, JanBorovička (2018): Arsenic hyperaccumulation and speciation in the edible ink stain bolete (Cyanoboletus pulverulentus). Food Chemistry 242: 225-231. doi.org/10.1016/j.foodchem.2017.09.038
Ich kann das Krebspotential des Schwarzblauenden Röhrlings nicht abschätzen, bin ja auch kein Arzt. Aber wissen sollte man das m.E. und wenn man schon weiß, dass ein Pilz krebserregend ist, dann muss man ihn auch nicht unbedingt essen - finde ich jedenfalls. Solange das Gegenteil nicht belegt ist: kein Speisepilz!
Man kann das abstract frei lesen: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/s0308814617314875
Liebe Grüße,
Christoph