Bjerkandera fumosa ? auf Goldregen

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 8.150 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von magellan.

  • hallo!

    Weil es bei uns zur Zeit kaum noch Pilze gibt, hier mal wieder Bilder aus dem letzten Jahr. Auf dem Weg mit dem Fahrrad zum Beimoorwald bin ich oft an dem Baum mit dem Pilz in Nachbars Garten vorbeigefahren, habe aber erst in diesem Jahr feststellen können, daß er auf Goldregen - Laburnun anagyroides - wächst. Bjerkanra fumosa ohnehin schon relativ selten zu finden, auf Goldregen dann schon eine Rarität, wenn denn alles stimmt. mfg magellan







  • Hallo Magellan


    Meine das um etwas anderes als B. fumosa gehet . Obere Seite nicht erkennbar , untere + - ja .


    B. fumosa untere Seite zu vergleichen . Passt nicht perfekt an dein Fund


    -


    Hab an erste blick an Climacocystis borealis Mumie zuerst gedacht aber untere Seite auch passt nicht so perfekt ?


    C. borealis


    -



    LG beli !

  • Hallo


    Schwierig ,


    B. fumosa kann ungefähr so wie dein wachsen aber dein Fund ist so ungewöhnlich hat starke Trockenschaden aber wieder so ungewöhnlich


    B. fumosa aus verschiedene Stellen


    -


    -


    -


    -


    -


    Auch Tramete ochracea kann ähnlich wachsen aber zu viel für dein Fund ungewöhnlich


    T. ochracea


    -


    -


    -


    LG beli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Bjerkandera fumosa (Gelbgrauer rauchporing) könnte durchaus möglich sein. Der besiedelt alles mögliche Laubholz (Nadelholz ist theoretisch wohl auch möglich), warum also auch nicht an Goldregen?
    Allerdings zeichnet sich die Gattung Bjerkandera unter anderem dadurch aus, daß zwischen Röhren und Kontext eine (biswweilen sehr dünne) Schicht aus gelifizierten Hyhen liegt. Die ist aber meistens auch makroskopisch erkennbar als hauchfeine, dunklere Linie zwischen Röhren und Hutfleisch. In diesem Fall sehe ich davon nichts, was gerade bei so üpigen fruchtkörpern schon ungewöhnlich wäre. Darum müsste man so einen Fund wohl schon mikroskopisch auch untersuchen, da können auch noch Arten aus Gattungen wie Oxyporus, Oligoporus s.l., Tyromyces oder gar Spongipellis zu überprüfen sein.



    LG, Pablo.

  • Hallo


    Bild nr 4 von Magellan (Hab bearbeitet sieche rote Pfeil)


    -


    Diese Bild etwas erinnert mich an B. fumosa . Ein saftige dicke Fruchtkörper welche hab schon gesehen aber bei Magellans Fund irritiert so dicke und lange Röhren , das hab bei B. fumoa noch nicht gesehen ?

    So dicke und Lange Röhren , kann das bei B. fumosa sein ?

    Zu vergleichen ein dickes Fleischiges Frk. von B. fumosa . Keine dicke - lange Röhren --


    Ganze Frk.


    -


    Schnitt ( Winterfund - teilweise gefroren , darum ist Fleisch so gelblich) , hier sind gut zu sehen dünne kleine Poren


    -


    Auch zu viel für B. fumosa irritiert Oberfläche , ja hat Trockenschaden und schwer zu bestimmen


    LG beli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    Ich denke, die Länge der Röhren alleine würden B. fumosa nicht ausschließen.

    Skeptisch bin ich aber trotzdem.

    Auf deinem Schnittbild sieht man übrigens sehr schön die dünne, dunkle Schicht aus gelifizierten Hyphen zwischen Röhren und Hutfleisch.

    Das Fehlen dieser Schicht macht mir mehr Kopfzerbrechen als die Länge der Röhren.



    LG, Pablo.

  • Hallo Frank


    Hab mit Schwefelporling in alle Stadium vergleichen , Fleisch Farbe - Struktur und besonderes Poren Struktur - große - Form usw passen in keinen fall nicht .


    @ Magellan , ist Frk. noch immer an Standort , wenn ja , kannst du KOH , Melzer Test gemacht ? Wenn hast du keine Reagens , ist ein PSV oder Forumsmitglied in deine nähe ?


    @ Pablo , welche Test hilft (KOH - MELZER oder was) , für Gattung zuordnen ?


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    Ich fürchte, mit Chemie kommt man in diesem Fall nicht weiter. KOH (5% - 10%, nicht mehr) kann man immer auftröpfeln, sollte sich aber nicht zu sehr darauf verlassen, daß das Ergebnis (ob positiv oder negativ) unbedingt weiter hilft. Zumal Magellan schreibt, daß das "Bilder aus dem letzten Jahr" sind, darum gibt es vermutlich nur diese Bilder und keinen Beleg und auch frische Fruchtkörper sind wahrscheinlich nicht greifbar.

    Den Vorschlag von Frank kann man schon mal sehr ernst nehmen; von Frank's Formenkenntnis in dem Bereich bin ich zB meilenweit entfernt.

    Ich finde Schwefelporling hier als Idee sogar ziemlich gut, auch wenn ich selbst noch keine solchen fruchtkörper gesehen habe. Die Wuchsform passt sehr gut, die Röhren wären da eventuell auch etwas lang, aber noch in der Variationsbreite. Gerade bei starker Sonneneinstrahlung bleichen die Fruchtkörper stark aus, können aebr gleichzeitig auch wie hier komisch bräunen. Wenn man mal alte, abgestorbene Fruchtkörper durchschneidet: Die sind innen ja immer weiß (Röhren wie Kontext), die orangenen und gelblichen Farben verschwinden völlig beim Trocknen.

    Hätte ich jetzt wirklich gerne in der Hand, den Fund, denn alte Fruchtkörper von Laetiporus haben ja eine recht auffällige Konsistenz: Einerseits ziemlich fest, aber auch zunehmend bröckelig, irgendwie wie Türkischer Honig, und dabei relativ leicht (wenn trocken).



    LG, Pablo.

  • Hallo




    Obere Seiten von Magellans Fund etwas als gesamte Frk.(ganze Busch) erinnert an L. sulphureus aber als einzelne Frk, (ein Pilzblatt) nicht viel , bei Vergrößerung von Magellans Bild Pilzrand und ganze Oberflächestruktur sind viel ungewöhnlich für L. sulphureus


    Ein paar Bilder von L. sulphureus zu vergleichen (verschiedene Stadium , alt - Mumie)


    Obere Seite


    -


    -


    -


    -


    Untere Seiten ,


    -


    -


    -


    Nochmal Pilz von Magellan , dicke Poren (sieche rote Pfeil) , das ist bei L. sulphureus sehr ungewöhnlich , so dicke und mit so diese Porenform - Struktur passt nicht , oder ? L. sulphureus hat nur sehr dünne Porenfleisch , in trockene Stadium oder Mumie fast keine


    -


    LG beli !

  • hallo!

    Habe heute noch ein Stück von dem alten Pilz finden können, ist aber schon sehr zerbrechlich. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man damit noch was anfangen kann. Aber das wisst ihr ja besser. Das weiße Stück liegt bei mir, wird getrocknet und wenn ihn keiner haben will entsorgt.

    Man sollte sich wohl damit abfinden, daß der Pilz nicht eindeutig zu bestimmen ist. Ist eben nur irgendein Porling auf Goldregen.

    mfg magellan

  • Hallo Zusammen,


    der Schnitt durch die Röhren zeigt für mich einen vitalen Pilz. Bei dieser weißen Färbung im vitalen Zustand ist für mich Laetiporus komplett raus.

    Bei der Draufsicht sieht man auch die weiße Zuwachskante, keinerlei gelbeorangenen Farbtöne.


    Die Fruchtkörper sehen für mich ein wenig zungenförmig aus. (Der allererste Blick auf das Bild hatte mich an Riesenporling bzw. Bergporling erinnert).


    Grüßle

    RudiS

  • Hallo


    Ich meine auch wie Rudi das L. sulphureus kommt in frage nicht .


    Rudis Typ Riesen oder Berg Porling ?


    Riesenporling - Merupilus giganteus ist sofort weg wegen Poren , sieche Bild


    M. giganteus - Poren - Fleisch


    -


    -


    -


    Aber , Bergporling , B. montana , kann durch Poren mit Magellans Fund Ähnlichkeit


    B. montana Poren , kann gut passen , auch von oben bei junge Frk. kann so Form ung gelborangliche Farben passen (besonderes wenn um etwas leichte Falschverfärbung bei Fotografieren gehet , Blitz bei dunkel)


    B. montana , Poren - Fleisch


    -


    -


    -


    Nur eine frage ? Ist B. montana nur Nadelholzbewohner oder kann auch bei Laubholz wachsen ? Bis heute Rudis Bergporling passt durch Poren sehr gut , aber gibt noch viel andere Gattungen , vielleicht etwas seltenes ?


    LG beli !


    -

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Bergporling (Bondarzewia montana) kann man ausschließen: Der ist wohl relativ strikt an Weißtanne gebunden, vor allem aber recht streng wurzelbürtig: Erscheint also wie Riesenporlinge (Meripilus giganteus) oder Glänzender Lackporling (Ganoderma lucidum) neben dem Stamm oder Stumpf am Erdboden (bzw. an den Hauptwurzeln) oder maximal ganz unten am Stammfuß.

    Auch optisch passt das nicht wirklich, finde ich.


    Und Riesenporling: Nuja, selbes Argument (Wuchsweise) plus das Schwärzen von Meripilus, das dazu führt, daß so alte Exemplare jormalerweise rundum ziemlich schwarz oder schwarzbraun sind.

    Ich werde mal in Zukunft ein paar älterere Schwefelporlinge durchschneiden und auf die Röhrenlänge achten, denn das habe ich bisher nur sehr selten getan.


    Wenn an dem Stückchen das du eingesammelt hast, noch irgendwo Röhren dran sind, kann ich es gerne versuchen!

    Adresse hast du noch von mir, Magellan?



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rudi!


    Jeder Eindruck und jede Idee ist hilfreich. :thumbup:

    Die Bestimmung macht nachher eh der Finder, wir im Forum können nur möglichst breit gefächert Tips geben und diskutieren.

    Oder es kommt noch ein Stück Pilz bei mir an, wo noch genug intakte Mikrostrukturen für eine Bestimmung da sind, dann bekommen wir ja auch eine Lösung.



    LG; Pablo.

  • MoinMoin!


    Bergporling (Bondarzewia montana) kann man ausschließen: Der ist wohl relativ strikt an Weißtanne gebunden, vor allem aber recht streng wurzelbürtig: Erscheint also wie Riesenporlinge (Meripilus giganteus) oder Glänzender Lackporling (Ganoderma lucidum) neben dem Stamm oder Stumpf am Erdboden (bzw. an den Hauptwurzeln) oder maximal ganz unten am Stammfuß.


    Servus Pablo,


    meine Erfahrungen mit G. lucidum decken sich nicht ganz mit deinen. Fruchtkörper auf einem Baumstamm,




    und noch weiter oben, auf über 2 Meter,




    Die schwarzen Mycelstränge habe ich 2017-03-11 Armillaria spec. zugeordnet. Richtig?


    Zum angefragten Fund kann ich nix beiststeuern, außer dass das Exsikkat ist bei dir in guten Händen ist. Sollten die Mikrostrukturen kein Ergebnis liefern bliebe noch die DNA-Mühle als Option. Sollte der Fund was Besseres sein wäre das Ergebnis allerdings leidend, mangels Belegexemplaren.

    Ob sich die Hosentaschen-Sequenzierungsgeräte etablieren werden, ich denke es ist nur eine Frage der Zeit. Eine punktgenaue Bestimmung werden uns allerdings falsch bestimmte, in Herbarien hinterlegte Funde vermiesen, das machen sie jetzt schon,


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Oh, das ist echt ungewöhnlich.

    Vor allem der Fruchtkörper auf dem zweiten Bild, bei dem an dem völlig vermorschten Baumstamm könnte man noch spekulieren, daß da drunter auch verrottende Wurzeln sind und das Mycel beim Weg nach oben halt noch durch diesen baumstamm wanderte.
    Der zweite ist aber wirklich bemerkenswert.


    Das Stückchen Pilz sieht so dermaßen nach krümeligem altem Schwefelporling aus, Magellan...

    Ich gucks mir auf jeden Fall mal an, Ergebnis müssen wir dann halt mal sehen. Sequenzierung können wir uns hier wohl sparen, das würde aus meiner Sicht keinen Sinn machen. Wenn's jemand drauf anlegt, schicke ich aber gerne weiter.



    LG, Pablo.

  • Hallo


    Ja , letzte Bild Beitrag nr 19 von Magellan (kleine Vertrocknete Beleg) zeigen mit große Wahrscheinlichkeit (siecher) ein stück von Leatiporus sulphureus .


    Hab heute ein altes Fundort von L. sulphureus nachgeschaut , Reste habe an Boden gefunden .


    Pilz von Dezember 2018


    -


    Reste von diese Fund heute Fotografierte


    -


    -


    Fleisch ist nicht Hart - vertrocknet weil gestern war Regen , Fleisch ist weich , wie Paste , habe von ein stück kleine Kugel mit Finger Modellieren


    -


    Dank kleines vertrocknetes Stück von Magellans Pilz man kann Pilz als L. sulphureus bestimmen aber mir irritiert noch immer folgendes .



    Magellans Fund an Bild (Gesamte Frk.) schaut ganz Vertrocknet und alt


    -


    Diese Bild von Magellans zeigen ein Optisch sehr Frisches Pilz , Gesunde Frische Fleisch , Total junge Frische Poren , auch Oberfläche schaut Frisch , oder ?


    -


    Frage an Magellan ? Hast du diese Frk. aus Pilzbusch gepflückt oder irgendwo neben Vertrocknete Pilzbusch aber an gleiche Stamm ?

    Vielleicht an gleiche Stamm wachsen 2 verschiedene Arten , ein neben andern ?


    Noch immer mich irritiert diese dicke Poren , hab mehrere Junge und alte Porenschnittbilder in Internet nachgeschaut und niergendwo dicke Poren gefunden nur bis ca 3mm . Auch Porenstruktur schaut zu Komisch sieche Bild Pfeil an Porenstruktur


    Zu vergleichen Schnitt von heutige Mumie , auch keine dicke Poren , zu sehen ist Reste von Poren aber auch ca 3mm


    -


    -




    LG beli !

  • hallo!

    1. der Umschlag mit dem leider zerbröselten Pilz wurde heute Mittag zur Post gebracht

    2. es wuchs nur der auf dem Bild sichtbare Großpilz auf dem Baumstamm

    3. nach dem Fotografieren habe ich mich schon fast strafbar gemacht, mich über den Zaun gelehnt und ein Stück abgebrochen

    4. der Pilz machte auf der Oberfläche, es war der 7.9.2018, einen angetrockneten Eindruck

    5. auf Druck haben sich die Poren bräunlich verfärbt

    6. ich füge noch zwei Fotos bei, die aber auch nicht viel mehr zeigen

    7. was habe ich da schon wieder angerichtet ? - B. fumosa ist es ja leider nicht, und an den Schwefelporling glaubt man nicht so recht -

    aber vielleicht wächst er ja nochmal nach, ich fahre ohnehin mehrmals die Woche dran vorbei, oder die Untersuchung führt tatsächlich zu einem Ergebnis

    mfg magellan



  • Hallo


    An diese neues Bild in keinen Fall kann L. sulphureus sein


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Also zumindest das, was ich von Magellan bekommen habe, gehört eindeutig zu Laetiporus sulphureus.

    Auch wenn kein Hymenophor an den Krümeln auszumachen ist, sprechen die recht eigentümlichen Bindehyphen, die immerhin noch vereinzelt gut erkennbar sind (außer halt in KOH), stark für einen Schwefelporling. Die sind schon recht charakteristisch, dazu generative Hyphen ohne Schnallen und die Konsistenz des getrockneten Materials...

    ...bleibt halt die Frage, was die ungewöhnlichen langen Röhren bdeuten sollen und ob tatsächlich alle gezeigten fruchtkörper auch Schwefelporlinge sind.
    Ich würde aber davon momentan erstmal ausgehen, und die langen Röhren für zwar ungewöhnlich, aber durchaus möglich halten.



    LG; Pablo.