Baumpilz oder Wucherung?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 5.438 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mischa.

  • Hallo liebe Experten und Pilzfreunde,

    ich hab da noch einen „Problemfall Baumpilz“. Das heißt, wenn es überhaupt ein Pilz ist und die Birke hier nicht nur eine krankhafte Wucherung hat.

    Leider ist die betreffende Stelle am Stamm in etwa 4m Höhe, so dass ich leider keine besseren Fotos habe. Ich habe die beiden Bilder mit verschiedener Belichtung gemacht, hoffentlich hilft es.

    LG Mischa

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    sieht mir sehr nach Chaga aus. :)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo zusammen,


    ich war mir neulich auch sicher, einen Chaga gefunden zu haben. ü

    Von der anderen Seite war schon einer mit der Axt dran und dadurch konnte man sehen, daß es doch was anderes sein muss

    Also irgendeine Form von Baumkrebs.

    Warum seid Ihr Euch sicher, daß Mischa einen Chaga gefunden hat?

    Wäre auch interessant, wo der gefunden wurde.


    Liebe Grüße

    Ralph

    2 Mal editiert, zuletzt von Hassi () aus folgendem Grund: versehentliches Bilderchaos

  • Servus Ralph,


    sicher ein Chaga, weil die Aufnahmen von Mischa einen Baumkrebs definitiv ausschließen. Kohle & Glut sind gut zu erkennen. Auf deiner Aufnahme, Baumkrebs, hat sich am FK Moos, Algen oder sonst was Grünes angesiedelt. Die schwarze Kruste von I. obliquus enthält keine Nährstoffe, die hat er sich einverleibt. Darauf kann nix mehr wachsen,


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    vielen Dank für Eure Expertisen, wäre ein Erstfund für mich. Hatte zwar ein wenig darauf gehofft, aber es nicht gewagt direkt zu fragen.

    Wenn ein alter Speisepilzsammler notgedrungen sein Hobby auf Baumpilze erweitert und dann nach relativ kurzer Zeit, den König der „Heilpilze“ in Deutschland findet, dann ist das Grund zur Freude. Ihr wisst ja, da gibt es so einen Spruch von einem nicht so schlauen Bauern und seinen großen Kartoffeln.:giggle:

    Deshalb hier meine Frage würdet Ihr empfehlen zur Sicherstellung Eurer Diagnose ein kleines Stück des vermeintlichen Chagas zu bergen?

    Da er in 4m Höhe wächst, brauche ich eine Leiter und ein Hackebeilchen, oder genügt ein „Speer“, um etwas Material abzutragen?

    LG Mischa

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    so selten ist die Chaga nun beileibe nicht. Es ist deine Entscheidung. Du findest bald ggf. eine andere.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Ahoj, Mischa,


    der Chaga ist sehr hart und hat schon so manches Messerlein zerbrochen.

    es braucht also starkes Gerät.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Servus Mischa,


    Not macht erfinderisch, ich halte einen dreieckigen Lackentferner für ein geeignetes Werkzeug. Den habe ich griffbereit, auch einen Hammer; den hat aber fast jeder, :giggle:




    Wackelige Ernte auf einer Leiter, ca. 3 kg habe ich wie ein Specht herausgehämmert. Das Bodenpersonal wurde zuvor bestochen, ein Eis war der Deal,




    Schnapp' dir eine Leiter, einen Hammer und ein scharfes Werkzeug, mein Tipp. Wenn es nur um die Sicherstellung einer Diagnose geht kann brauchst wenigstens keinen Korb heimschleppen, :gklimper:


    LG

    Peter

  • Hallo Peter,

    ja so ein Bodenpersonal ist schon was wert, auch gut geeignet als Bodenradar. Hatte davon auch mal zwei, wenn die sich eingesehen hatten, war Vater nur am flitzen.:rolleyes:

    Jetzt sind sie größer als ihr Erzeuger und taugen daher nicht mehr für diese anspruchsvolle Aufgabe.:):)

    Einen Lackentferner habe ich zwar nicht, aber verschiedene Meißel und Hämmer. Die werde ich zusammen mit einem kleinen Beilchen und der Leiter ins Auto schmeißen, sollte dann schon klappen. Freundlicherweise hat sich die Birke so hingestellt, dass ich fast neben ihr parken kann.

    Jaaa, bei uns denken die Bäume mit!:daumen:

    LG Mischa

    P.S. Wie lange leben denn die Chagas?

  • Hi Mischa,


    Inonotus obliquus, der Chaga wie wir ihn kennen, ist eine Nebenfruchtform. Die 'leben' im Baum bis sie alles aus ihm verdaut haben. Jahrzehnte kann das dauern. Sehr selten ist Hauptfruchtform anzutreffen. Wenn der Wirtsbaum am Absterben ist bildet er die Hauptfruchtform aus. Ein einziges Mal, deshalb gibt es sehr wenige Fundmeldungen dazu.


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Mischa!

    P.S. Wie lange leben denn die Chagas?

    Wie der Peter bereits richtig erklärt hat, kann die Nebenfruchtform (Anamorphe, der uns bekannte Chaga) mehrere Jahre alt werden und dabei ziemlich groß und schwer. Letzteres kann man gut bei Peters beeindruckenden Erntebildern sehen.

    Im Gegensatz dazu ist die Hauptfruchtform (Teleomorphe) einjährig. Von einem Fund bereits überwinterter Fruchtkörper berichteten Enno und ich vor gut vier Jahren. Bei Interesse kannst den Beitrag hier nochmals nachlesen.


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo liebe Pilzfreunde und Experten,

    war heute – entsprechend Eurer Empfehlung – stark bewerkzeugt nochmals an der Birke, um ein paar Proben zu entnehmen, damit Ihr hoffentlich definitiv den Chaga bestätigen bzw. verwerfen könnt.


    Bilder 1 und 2 zeigen die Stelle nach der Entnahme der zwei Proben.

    Bild 3 zeigt die Draufsicht der ersten Probe.

    Bilder 4 und 5 deren Unterseite aus zwei verschiedenen Perspektiven.

    Bild 6 zeigt eine seitliche Aufnahme der zweiten Probe.

    Bilder 7 und 8 dessen Unterseite wieder aus zwei Perspektiven.


    LG Mischa



  • Hallo,

    wäre sehr nett, wenn Ihr noch mal einen Blick auf meine "Beute" werfen würdet. Bin mir noch immer nicht sicher bei Chaga, weil ich da keine Röhren erkennen kann.:gkopfkratz:


    LG Mischa

  • Hallo Mischa,


    ich glaube, das sieht gut aus. Hier zum Vergleich ein Brocken, den mir der Lothar Krieglsteiner geschenkt hat:


    Ein wässriger Extrakt (5g/200ml) sieht aus wie sehr starker Kaffee. Schmeckt gar nicht mal schlecht...

    Liebe Grüße

    Ralph


    Edit: Röhren/Poren findest Du da nicht, die gibt es nur bei der Hauptfruchtform. Die NFF ist steril.

  • Gehe mit Ralph's Meinung d'accord,


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Ralph und Peter,

    vielen Dank für Eure Beurteilungen, dann mache ich mal einen Haken daran und lege die unter Chaga ab.


    Bitte entschuldigt, dass ich Euch nochmal nerven muss,==Gnolm2 aber als ich die Birke fand, habe ich sie mir nicht so gründlich angesehen, wie bei meinem zweiten Besuch. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Chaga in einem, nach unten schmaler werdenden Spalt, sich fortsetzte. Gegen Ende des Stammes ist der Spalt so schmal, dass man kaum noch etwas erkennen kann.

    Aber ganz unten, eigentlich schon beim Wurzelansatz, habe ich etwas entdeckt, was ich für einen Chaga im „Jugendstadium“ halte. Da ich schon mal gut „bewaffnet“ am Baum stand, habe ich auch von dieser Stelle zwei Proben mitgenommen.


    Hier die Fotos dazu und ich bin schon sehr gespannt, ob ich das richtig beurteile.==Gnolm23


    LG Mischa

  • Servus Mischa,


    mit Anfragen kannst du nicht nerven, dafür haben wir dieses Forum, :gklimper:


    Deine Aufnahmen zeigen eindeutig Chaga, sehr gut aufgenommen übrigens. Vorigen Samstag habe ich aus dem Augenwinkel etwas Schwarzes an einer Birke gemeint zu sehen, abgebremst und eingeparkt. I. obliquus in Bauchhöhe, sich Richtung Wurzelansatz fortsetzend,





    Eine kleine Probe für's Herbar habe ich entnommen und hoffe, das die Rasenmäherbrüder vom Stadtgartenamt das Gebilde für einen harmlosen Baumkrebs halten.


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Peter,

    erst mal herzlichen Dank, dass Du Dir meine Bilder nochmals angeschaut hast. Freue mich sehr über diesen Fund und kenne jetzt eine Birke die sich gerade einen Bodyguard zugelegt hat.==Gnolm7


    Eine kleine Probe für's Herbar habe ich entnommen und hoffe, das die Rasenmäherbrüder vom Stadtgartenamt das Gebilde für einen harmlosen Baumkrebs halten.


    LG

    Peter


    Ja, drücke Dir die Daumen, dass Dein Neufund lange unbeachtet bleibt und die Gärtner nicht etwa mit der Säge anrücken, also nicht so schnell.:daumen:



    LG Mischa