Chaga futtert Pilz

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.929 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Mojnsen,


    diese Situation bot sich mir

    am 1.7. im Frankfurter Stadtwald.




    Ich hatte den Eindruck, daß hier ein Chaga einen anderen Pilz parasitiert hat.

    Das liegende Totholz ist auf keinen Fall Birke

    und beim Porling oder was auch immer bin ich mir auch alles Andere als sicher.

    Vermutlich werdet Ihr mich nochmal losschicken, um mehr Angaben zusammenzutragen.

    Ein Stück vom Schwarzbraunen habe ich jedenfalls noch zur Untersuchung hier.


    Bin gespannt, was Ihr sagt.


    LG

    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Ich sehe einen (Zottigen ?) Schillerporling der gegen einen vermeintlichen Chaga gewachsen ist, also ein junger Pilz der beim wachsen auf einen älteren Fruchtkörper getroffen ist.

    Der Chage könnte vielleicht auch ein anderer alter Schillerporling sein, evtl. der Vorgänger des nun frischen Schillerporlings.

  • Hallo zusammen,


    also ich sehe da einen Nadelholz-Braunporling-Opa von letztem Jahr und einen frischen, allerdings kein Baby mehr, dafür sind die Poren schon zu weit. ==Gnolm5


    Grüßle

    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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  • Ahoj,


    ich war nochmal los, um die Datenlage etwas zu verbessern.

    Hier die Ergebnisse:


    Die Gesamtsituation



    noch mehr Rinde



    für mich am Wahrscheinlichsten Eiche. Erle wäre auch möglich....


    Die beiden fraglichen FK





    Der junge en détail


    Der frische hatte 14 cm Durchmesser bei 5,5 cm Höhe.

    Bei Druck verfärben sich die Röhren braun.


    die Bruchstelle der ersten Probe


    Schnitt in situ...


    ...und "im Studio"


    Die alte Bruchstelle am alten FK.

    Länge 7 cm, Breite 6 cm, Höhe 6 cm.



    Neue Bruchstelle




    Die These von Mausmann halte ich für am Wahrscheinlichsten.

    Chaga sieht anders aus.

    Welcher Porling das ist, da bin ich allerdings überfragt.

    Den Nadelholz-Braunporling schließe ich aber aus.


    LG

    Malone

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    Einmal editiert, zuletzt von Malone ()

    • Offizieller Beitrag

    Buona Sera!


    Aus meiner Sicht ebenfalls ziemlich sicher: Das ist ein Eichenstamm.

    Die Pilze da drauf: Hm.

    Inonotus obliquus kann außer Birke auch noch andere Substrate besiedeln (zB Rotbuche, da hat Stefan mir mal eine Probe zukommen lassen). Allerdings bildet er dann normalerweise nicht die Nebenfruchtform ("Chaga") sondern erscheint direkt in der Hauptfruchtform, die ein ziemlcih unscheinbarer, resupinater Porling wäre und hier auf keinem Bild zu sehen ist.

    Ob aber auch andere Inonotus - Arten solche Nebenfruchtformen bilden, da bin ich erstmal überfragt.

    Also kann ich keine schlüssige spekuzlation zu den abgestorbenen, schwarz-krümeligen fruchtkörpern abgeben. Kann natürlich auch ein alter, überwachsener Vorjahresfruchtkörper sein, muss aber nicht. Muss noch nicht mal ein fruchtkörper der selben Art sein.

    Auch der frische Fruchtkörper daneben ist nicht so ganz einfach: Inonotus cuticularis (Flacher Schillerporling) wäre eine Option, aber die Art hat eine sehr deutliche Vorliebe für Rotbuche. Andere Inonotus - Arten (wie von Beli vorgeschlagen) sind hier eben auch möglich, dryophilus eben auch als klassischer Eichenbesiedeler, auch I. nodulosus (ebenfalls besvorzugt aber nicht nur an Rotbuche) könnte mit der Form hier in Frage kommen.

    Aber: Nur wegen dem Susbtrat kann man hier Phaeolus schweinitzii unmöglich ausschließen.

    An Eiche habe ich Phaeolus selbst schon gefunden, auch Funde an anderen Laubhölzern sind belegt.
    Das Farbspiel der Poren scheint mir eher zu einer Inonotus - Art zu passen, aber anhand der Bilder mag ich hier Phaeolus auch nicht ausschließen.



    LG; Pablo.

  • Interessante Situation, Peter!

    Ich sehe einen (Zottigen?) Schillerporling der gegen einen vermeintlichen Chaga gewachsen ist, also ein junger Pilz der beim wachsen auf einen älteren Fruchtkörper getroffen ist.

    Der Chaga könnte vielleicht auch ein anderer alter Schillerporling sein, evtl. der Vorgänger des nun frischen Schillerporlings.

    Ich bin da ganz beim Mausmann. Das Substrat muss nicht Eiche, sondern könnte auch Esche sein!

    Vergleiche auch mit den Bildern 3 - 5 des Portraits in unserem Forum.


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo


    Phaeolus spadiceus hab in Junge Stadium getestet , nach Schnitt ist gleich nach paar Sekunden total Braun und später Schwarzbraun , das ist bei Peters Fund nicht fall


    -


    -


    LG beli !

  • Hallo


    Ich meine stark das I. hispidus Zottiger Schillerporling kommt in frage nicht weil den hat so feine Poren besondere in junge Stadium (fast kaum zu sehen) aber unbekannte Fund von Peter hat in so junge Stadium sehr große Poren .

    Mein typ war I. cuticularis . Hab grad in Forum heutige neue Thema von Rudi nachgeschaut und sein Fund von junge I. cuticularis passt 1 zu 1 an Peters Fund .


    Siechen sie auch alle 3 Bilder von Rudis I. cuticularis

    index.php?action=dlattach;topic=1928.0;attach=21868;image


    Beitrag von Rudi mit andere Bilder

    Julipilze 19


    LG beli !

  • Ahoi Peter,


    I. hispidus ist es jedenfalls nicht. Ich würfle den Erlen-Schillerporling Xanthoporia radiata ein, der entspricht eher deinen Aufnahmen.


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Ob aber auch andere Inonotus - Arten solche Nebenfruchtformen bilden, da bin ich erstmal überfragt.

    Finde ich eine spannende Frage. Zumindest einzelne Arten außer I. obliquus scheinen dazu ebenfalls in der Lage zu sein. Zu I. rickii habe ich eine Publikation gefunden, wo ein ähnliches Durcheinanderwachsen von Anamorphe und Teleomorphe dokumentiert ist:

    2388802.pdf


    Der sieht allerdings auf den meisten anderen Abbildungen komplett anders aus, und wuchs im verlinkten Artikel auf Zürgelbaum.


    LG, Craterelle

  • Ahoj,


    den Erlen-Schillerporling können wir getrost ausschließen.

    Den haben wir ganz in der Nähe, aber mit gänzlich anderem Habitus.


    LG

    Peter

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  • Jo mei,


    war nur ein Vorschlag. Guckst du hier rein, leider waren damals keine jungen FK am Stamm, die mit deinem Fund vergleichbar wären. Weit weg davon sind's aber net.


    Spannende G'schicht, Kapitän, wenn das Substrat tatsächlich Erle ist wird's Chipsig,


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Inonotus radiatus (Erlen - Schillerporling) ist relativ streng auf Erlen als Substrat festgelegt. Das wäre hier allerdings auch eine Option für das Susbtrat, auch wenn dir Wuchsform des Stammes eher an Eiche erinnert (die Rinde ist ja recht ähnlich bei beiden).

    Ist allerdings meistens schon etwas heller in der Erscheinung, aber festlegen möchte ich mich da nicht.

    Auch Inonotus hispidus mag ich nicht kategotisch (feiner Vertipper, lass ich mal stehen) ausschließen, auch wenn ich den fetter, bunter und vor allem haariger kenne.


    Ich fürchte, man müsste halt mal reinlinsen. Phaeolus hätte man dann zumindest mal rasch bestimmt (bzw. endgültig ausgeschlossen), Inonotus cuticularis auch (ist die einzige Art mit so schicken Setae im Hutfilz).


    Inonotus rickii hatte ich noch nie, dürfte auch eher eine südwesteuropäische Art sein - aber die Anamorphe wären da doch auch eher solche rotbraunen, krümeligen Haare?
    So jedenfalls sah das in den Publikaationen zu I. rickii aus, die ich bisher gelesen hatte.



    LG; Pablo.

  • Ich fürchte, man müsste halt mal reinlinsen

    ...wenn ich wüsste, wonach ich linsen soll...

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    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Also für's Reinlinsen: Ich würde tatsächlich erstmal die Hutoberfläche angucken. Möglichst an dunkeln, schön filzigen Stellen.
    Inonotus cuticularis zeichnet sich durch das hier aus:

    Idealerweise in KOH 3% mikroskopieren oder in leitungswasser, die Dinger sind so auffällig, daß man sie kaum übersehen kann. Allerdings nicht immer konstant verteilt, wenn man Pech hat, fehlen sie stellenweise im Hutfilz, und dann hat man ein Präparat, wo die nicht zu finden sind. War bei mir aber insgesamt so etwa 1 von 10 Präparaten, wo keine solchen Setae zu sehen waren.
    Wenn diese Setae im Hutfil vorhanden (bzw. generell Setae im Hutfilz), dann ist die Bestimmung abgeschlossen: Inonotus cuticularis ist die einzige Art in Europa, die sowas kann.

    Wenn keine Setae im Hutfilz, dann muss man das Hymenium angucken.

    Wenn es Inonotus ist, dann würden sich im Hymenium Setae finden (auch bei cuticularis, der hat nur als einziger halt zusätzliche Setae im Hutfilz). Dann müsste man weiter gucken, wie man zwischen den in Frage kommenden Arten mikroskopisch trennen kann, das habe ich aber nicht im Kopf.
    Wenn sich auch im Hymenium (Röhrenwand, möglichst dünner Schnitt oder Faserchen von Röhrenwand mit Pinzette abzupfen) keine Setae finden, dann dürftest du statt dessen sowas entdecken:

    Und dannn wäre die Bestimmung ebendalls abgeschlossen, denn ein Pilz, der von außen wie ein Schillerporling aussieht, aber keine Setae sondern stattdessen im Hymenium (und Röhrentrama) solche "Gloeo"-zystiden gebildet hat, ist immer Phaeolus schweinitzii. Egal an welchem Substrat.



    LG, Pablo.