Birnen Stäubling?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.701 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mischa.

  • Hallo werte Pilzfreunde und Experten,

    weil alle guten Dinge drei sind, hier noch ein dritter „Baumpilz“. Er wächst an meiner Chaga-Birke und hat dort jeweils rechts und links in dem Spalt, in der der Chaga nach unten wächst, je einen Fruchtkörper gebildet.

    An Totholz hätte ich ihn als Birnen Stäubling (Lycoperdon pyriforme) abgehakt und ihn sicher nicht näher angeschaut, aber an einem lebenden Baum . . .:gkopfkratz:

    Obwohl beide Fruchtkörper noch recht klein sind(1 und 2cm), waren beide bereits reif (notreif!??). Wie Ihr auf den Bildern sehen könnt, ist die typische wattige Struktur gut zu erkennen, allerdings sollte die Sporenfarbe doch bräunlich sein. Sie ist aber hier hellgrau.

    Meine Fragen lauten nun, kann das Habitat durch den Chaga bereits so aufgearbeitet sein, dass L. pyriforme dort wachsen kann und befindet sich die Sporenfarbe im Variationsbereich dieser Art oder liege ich mit meiner Bestimmung falsch?:gkopfwand:


    LG Mischa

  • Ahoj, Mischa,


    und warum kein Stäublings-Schleimpilz?


    LG

    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hi,


    hm, für mich sieht das eher nicht nach dem Birnenstäubling aus. Auf den Bildern kann man nicht wirklich die Öffnung an der Spitze erkennen, war da eine? Das Sporenpulver kenne ich bei den Birnenstäublingen auch eher mit deutlichen Olivtönen. Außerdem ist die Hülle beim Birnenstäubling meist deutlich stabiler als das Innenleben. Die leeren Hüllen halten schonmal ein paar Jahre, was ich hier nicht erwarten würde.


    Mein Tipp wäre eher etwas in Richtung Stäublings-Schleimpilz (Enteridium lycoperdon).

  • Hallo Malone, Nemrod und Uwe,

    ah, dann war meine Skepsis nicht unberechtigt. Ihr werdet wohl richtig liegen, wenn die Sporenfarbe auch hier nicht richtig passen will. Die Fruchtkörper sind schon bei der Entnahme etwas zerfallen. Die Haut war sehr dünn und brüchig.

    Die Bilder geben die hellgraue Farbe der Sporen und des filzigen „Netzes“ 1:1 wieder, merkwürdig . . .:girre:



    Habe nochmal ein Bild angehängt, aber zunächst mal herzlichen Dank für Eurer Urteil!:gbravo:



    LG Mischa

  • Hallo Mischa,

    meine Vorrednern muß ich leider widersprechen.

    Das ist kein Stäublingschleimpilz (Enteridium lycoperdon) sondern eine Blutmilchpilzart: Lycogala flavofuscum (Großer Laubholz-Milchstäubling).

    Der Stäublingsschleimpilz hat dunkelbraunes Sporenpulver, Dein Fund hat graues. Auch das Capillitium hätte braun sein müssen. Dein Fund hat graues. Das paßt also.

    Wenn Du den Fund mikroskopieren könntest, hätte das Capillitium auch eine ganz andere Struktur und die Sporen sind kleiner als beim Stäublingschleimpilz.

    Dein Fund ist aber viel besser als der Stäublingschleimpilz, denn die Art ist viel seltener. Sie ist eine Sommer-Art, kommt an verschiedenen Laubhölzern vor.

    Tolle Sache und sehr schöne Dokumentation!

    LG Ulla

  • Na, denn aber mal Glückwunsch zum seltenen Fund!

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  • Hallo Ulla,

    vielen Dank für Deine Berichtigung. :gbravo::gbravo::gbravo:Den Großen Laubholz-Milchstäubling hatte ich bei 1.2.3 Pilze auch gesehen, aber dann die Idee verworfen, weil dort von Totholz und rosa Sporenfarbe die Rede ist. Konnte das zwar nicht verstehen, da ein Bild dort deutlich graues Fleisch zeigt, aber ich als Laie muss die Angaben erst einmal so hinnehmen. Dann liegt da wohl eine Verwechselung vor?:gkopfkratz:


    Ja, dann vielen Dank für die freundlichen Glückwünsche, muss wohl mein Glückstag gewesen sein. Also nun wird mich die Birke bestimmt nicht mehr los.g:D



    LG Mischa


    P.S. Noch vergessen, ein Mikroskop habe ich leider nicht.

  • Hallo Mischa,

    Noch ein paar Bemerkungen: die Angabe in 1.2.3.Pilze zum rosa Sporenpulver bezieht sich auf noch unreife Fruchtkörper.

    Dann kommt die Art nicht nur auf Totholz vor sondern auch gern in Wundstellen lebender Stämme. Das würde bei Deinem Fund voll zutreffen.

    Also kannst Du ihn so abhaken. Falls Du zufällig aus Sachsen-Anhalt bist, wäre ich an den Fundangaben für unsere Landesdatenbank interessiert. Dann melde Dich bitte.


    LG Ulla