Hallo zusammen,
bei einem Besuch im südlichen Niedersachsen ist mir einiges vor die Linse gekommen. Zwar hat es auch hier nur wenig geregnet, aber durch gute Ortskenntnisse wurde ich in einige Gebiete geführt, die Aussicht auf Erfolg versprachen. Pilzarme Zeiten haben nicht nur Nachteile da man auch mal häufige Arten beachtet, etwas genauer hinschaut oder auch mal weniger fotogene Exemplare ablichtet. Den Anfang machte ein Täubling, den ich bei bedecktem Himmel im düsteren Buchenwald nicht gleich erkannt habe, zumal das zweite Exemplar einen fast völlig weißen Hut hatte. Weißes Sporenpulver, milder Geschmack und letztlich Criens in der Huthaut ließen keinen Zweifel übrig. Es wäre natürlich auch einfacher gegangen, aber den freiliegenden Hutrand habe ich erst später auf dem Bild gesehen.
Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca)
Ein weiterer Vertreter der Gattung war der Stink-Täubling (Russula foetens). Eine Verwechselung wäre mit Russula subfoetens möglich, aber dieser hat kein isoliertes Sporenornament sondern teilweise verbundene Elemente. Die in der Literatur oft angegebene Gelbfärbung des Fleisches mit KOH ist nicht konstant und als Trennmerkmal ungeeignet.
Es folgen zwei der angesprochenen häufigen Arten, von denen ich bisher kaum Bilder hatte
Tränender Saumpilz (Lacrymaria lacrymabunda)
Stinkmorchel (Phallus impudicus)
Von dieser Art habe ich zwar zahlreiche Bilder, aber an der Kollektion führte natürlich kein Weg vorbei, zumal man sie sehr selten mit dem Universalvelum auf dem Hut sieht.
Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva)
Ebenfalls keine Seltenheit aber dafür prächtig gefärbt
Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus)
Das war es mit den größeren Pilzen, aber noch längst nicht das Ende
Kugelsporiges Stummelfüßchen (Crepidotus cessatii)
Zeit genug auch mal ein charakteristisches Merkmal zu fotografieren
Halsband-Schwindling (Marasmius rotula )
Auf einem Ast, der wohl unter regelmäßiger Beobachtung steht, sehr zahlreich
Kleinsporiger Grünspan-Becherling (Chlorociboria aeruginascens)
An einer lehmigen Böschung fanden sich weitere interessante Pilze. Man kann sich kaum vorstellen, wie stark diese bis 15 mm großen Becherlinge nach faulen Eiern stanken
Stinkender Kohlenbecherling (Geopyxis foetida)
Die kleinen Seeigel mit weniger als 1 cm langen Stacheln sind noch nicht untersucht
Arbeitname: Borstenkoralle (Pterula cf. subulata)
Auch Pferdedung wurde unter die Lupe genommen. Ein kaum streichholzgroßer Tintling entpuppte sich als
Kleiner Dungtintling (Coprinopsis radiata)
Kurz vor dem Parkplatz wurde noch akribisch ein junge Erle untersucht und in ca. 2 m Höhe eine erfreuliche Entdeckung gemacht. Natürlich kam jetzt gerade Wind auf
Die Art war neu für meine Begleiterin und in dem Gebiet noch nicht kartiert. Abbrechen oder weiter beobachten? Nachdem wir weitere zum Teil noch jüngere Exemplare entdeckten war die Entscheidung klar.
Erlen-Narrentasche (Taphrina alni)
LG Karl