2 champis und ein goldröhrling (lerchenröhrling)

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 5.078 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzliesl.

  • hi zusammen


    Bin mal im Park mit Friedhof spazieren gewesen, das Ergebnis hab 3 Pilze mitgebracht. Die beiden weissen Pilze sollten stadt champis sein. Bei dem röhrling sieht es für mich nach goldröhrling aus. Der lerchenbaum war zumindest in der Nähe hab das überprüft. Was meint ihr so dazu?


    Gruß Tomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tomas!


    Lärchenröhrling (Suillus grevillei) passt.
    Die Champis sind keine Stadtegerlinge (Agaricus bitorquis s.l.). Nach den Bildern würde ich am ehesten Karbolchampis (Agaricus xanthoderma s.l.) vermuten, zumindest bei dem jüngeren Fruchtkörper. Der ältere könnte sich auch komplett einer Bestimmung entziehen (erzschwere Gattung).



    LG, Pablo.

  • Der ältere könnte sich auch komplett einer Bestimmung entziehen (erzschwere Gattung).

    Der Zahnradring ist demnach kein Alleinstellungsmerkmal für A. arvensis?

    Ich finde wenn sieht der ältere eher nach Karboli aus als der jüngere.

    Der jüngere eben nach A. arvensis.

    Bin aber bei Champignons weiterhin eher unbedarft.


    Edit: Kam eben noch ein Schnittbild dazu. Sieht finde ich immer noch nicht nach Karboli aus, auch wenn die ja mal nicht so arg chromgelb gilben dürfen.

    Kennst du den Karbolgeruch denn schon von früheren Funden?



    @Tomas:

    Wenn du deine Bilder in den Beitrag einfügst und nummerierst ist das für die Bestimmungswilligen etwas einfacher, weil nicht so durcheinander. ;)


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • hi Harald


    Ne der Baum hatte zwei Füsse und kam zu mir:P:PSpass bei Seite. Der satzbau war vielleicht unglücklich, hab halt nur Hauptschule besucht und nicht viel Spass an deutsch gehabt. Seht mir das bitte nach. Es war ein lerchenbaum da. Und der Pilz hat mir gut geschmeckt.


    LG Tomas

  • Hallo tomas,


    ich denke..........dass es keine Stadtchampignongs sind. Denn.......ich kenne sie als kurzstielig. Und Dein gezeigter hat einen recht langen Stiel.

    Dann........das Zahnradvelum...........und das Gilben an der Stielbasis. Für mich ein Karboli. Er dürfte dann nach Heftpflaster oder auch nach Krankenhaus riechen.


    Der Lärchenröhrling..........erkenne auch ich als solchen.





    Liebe Grüße




    Heidi

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    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Kleine Anmerkung zu den Resten vom Universalvelum, die bei einigen Champis an der Unterseite des Ringes als dicke Flocken haften bleiben (Zahnradstruktur):

    Die gibt es bei allen Arten aus der Ecke um den Schafchampignon (Agaricus arvensis), der übrigens von einigen nahestehenden Arten (Agaricus urinascens usw.) ohnehin nur mikroskopisch zu unterscheiden wäre.

    Zudem taucht dieses "Zahnrad" auch bei diversen Arten aus ganz anderen Sektionen auf, unter anderem auch bei Arten um den Karbolegerling sowie bei diesem selbst.

    Ein wichtiges Merkmal ist es trotzdem, da es arten gibt, die das überhaupt gar nicht machen. Eine davon wäre - wie Heidi oben schon schreibt - der Stadtchampi (Agaricus bitorquis). Bei dem findet man diese Velumbeflockung an der Unterseite des Ringes nie. Bzw. wenn man es fände, dann wäre es nicht Agaricus bitorquis.
    Das Merkmal kann man also hier und da als Ausschlusskriterium für einzelne Arten verwenden, aber es ist kein Alleinstellungsmerkmal für eine Art.

    Agaricus xanthoderma ist eine extrem variable Art und vielleicht sogar ein Artenaggregat.

    Es gibt Kollektionen, wo auch die jungen, frischen Fruchtkörper weder gilben noch nach Jod riechen. Es gilt also, sich da nie zu sehr auf einzelne Merkmale zu verlassen, sondern immer auch den Gesamteindruck im Blick zu behalten.
    Und gerade wenn man Champis auch für die Küche sammelt (was man eh nur sparsam tun sollte, siehe >hier<) sollte man vorsichtig sein und beim leichtesten Zweifel einen Fund lieber nicht verwerten.



    LG, Pablo.

  • Alles klar, Pablo. Danke für die Aufklärung. Bei Karbolis ist mir das noch nie begegnet, aber gut zu wissen, dass die das auch können.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Servus Schupfnudel,


    Agaricus xanthoderma s.str. hat sogar ein recht auffälliges Velum universale, das an der Ringunterseite eine sehr deutliche Struktur zeigt - sie ist nicht immer zahnradartig aufgerissen, sondern hat gerne eine gerade Abrisskante - siehe z.B. dieses Foto bei Wikipedia, da sieht man das gut: datei:agaricus_xanthoderma_ef.jpg


    Hier ist es wiederum mehr sternartig aufgerissen und bildet einen deutlichen Zahnradkranz: Aranzadi | Zientzia Elkartea · Society of Sciences · Sociedad de Ciencias · Societé de Sciences » Galería fotográfica (dort im Menü auf Agaricus xanthodermus klicken - die direkte Bildadresse habe ich nicht erklicken können.


    Wie Pablo richtig schrieb, ist die Ausprägung des Velum universale als Zahnrad kein Alleinstellungsmerkmal für eine bestimmte Sektion, da es in mehreren Sektionen auftaucht. Selbst bei den Wiesenegerlingen (A. campstris s.str. hat keien Zahnradkranz) gibt es das, so z.B. bei Agaricus pampeanus.


    Allerdings haben alle Zwergegerlinge (subgen. Minores, sect. Minores) keinen Zahnradkranz. Man kann also manche Arten und auch Artengruppen dadurch ausschließen. Mehr aber nicht. Man sollte immer auf das Velum universale am Ring achten. Auch, was dessen Farbe und Konsistenz betrifft (dann kann man z.B. auch Agaricus freirei von den Blutegerlingen unterscheiden - bei ihm ist das Velum universale an der Ringunterseite sehr flockig und am Rand dann braun).


    Jetzt bin ich ein bisserl abgeschweift... Jedenfalls kann ich den Egerling so am Foto auch nicht bestimmen. Auf alle Fälle muss man bei Egerlingen sehr genau beobachten können und wirklich auf jede Feinheit in Bezug auf die Vela, die Stieloberfläche an sich, die Hutoberfläche, Verfärbungen, Geruchsmerkmale (jung, nicht zu alt) usw. achten. Ich mag die Gattung, aber sie ist wirklich alles andere als einfach.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Danke auch an dich Christoph. Bei Agaricus freirei hatte ich hatte ich noch nix von der Abgrenzung gelesen. Auch gut zu wissen. Darf ich fragen womit du die Champignons schlüsselst? Gerade so detailierte Infos zu den Ringstrukturen finde ich bei mir nirgends. Online gibt's da wahrscheinlich nix, sondern wieder teure Spezialliteratur nehme ich an? Dafür finde ich aber zu selten Champignons, dass sich das lohnt, zumal dann auch wieder die Mikroskopbarriere greifen wird.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
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  • Servus Schupfnudel,


    früher hatte ich gerne mit den alten Bohus-Artikeln und seinem Schlüssel gearbeitet (ich habe 1988 angefangen, mich mit der Gattung Agaricus intensiv auseinanderzusetzen), um dann später zu pausieren (ich hatte aufgegeben). Dank der Artikel von Parra und der später publizierten Monographie habe ich mich dann wieder intensiver mit Egerlingen beschäftigt. Parra geht sehr detailliert auf die Vela ein und nimmt auch die Mikromerkmale der Ringober- (Velum partiale) und Rungunterseite (Velum universale) ein. Parra schmeißt einiges zusammen, aber ich finde, man kann sehr gut mit der Monographie arbeiten. Ansonsten sammle ich viel Spezialliteratur (Fachartikel in diversen Journals) über die Gattung Agaricus. Da tut sich auch aktuell noch viel. In Sachen Systematik der Gattung (Sektionen usw.) ist der Parra bereits veraltet, aber als Bestimmungsbuch finde ich, ist er ideal. Man muss nur damit leben, dass manche Arten nicht gut bestimmbar sind (da findet man dann ITS-Sequenzstücke als Schlüsselpunkte). Parra erklärt aber die Makromerkmale sehr ausführlich und logisch.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • hi zusammen


    Danke erst mal in die Runde hier. Ich hab den karbol verdächtigen Pilz gestern untersucht , aber lieber Beerdigt. Ich fand ihn zwar sehr interessant aber zu unsicher. Denoch war es sehr interessant das mal zu finden , und das mal in die Runde zu bringen. Der lärchenröhrling war sehr gut und ich würde den wieder sammeln. Das war ein erstfund weil diese Bäume die er braucht hier kaum wachsen.


    Danke und einen schönen Abend euch

  • Na dann, ein Grund mehr sich im Verein mal einen Sequenzierer zuzulegen. ;)


    Alle Klarheiten beseitigt für's erste. Danke nochmal, Christoph.


    Und Pilzfreund: Sicher ist sicher. Richtig gemacht.


    LG,

    Schupfnudel

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  • Hallo tomas,


    ja sicher ist sicher. Richtig gehandelt.


    Wenn bei Euch Lärchen sooo wenig da sind, dann kannst auch stolz auf den Erstfund sein. Glückwunsch.



    Liebe Grüße




    Heidi

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