Butyriboletus ! fuccoroseus ? oder was anderes ...

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 8.923 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von beli 1.

  • Hallo zusammen,

    auch ich habe die Diskussion mit Interesse verfolgt. In dem Zusammenhang bin ich auf eine neuere Arbeit gestoßen, in deren zweiten Teil sehr intensiv auf B. fechtneri eingegangen wird. Butyriboletus regius and Butyriboletus fechtneri.pdf

    @ Beli: Du schriebst ja, dass Du keine Beschreibung von B. roseogriseus hast. Hier ist die Originalbeschreibung Boletus roseogriseus sp. nov. and CM66101.pdf
    Ergänzend ist zu sagen, das es zwischenzeitlich auch Mischwald und Laubwaldfunde gibt.

    LG Karl

  • Hallo

    Danke an alle !

    @ Christoph , hab Brief mit Beleg verschicken .

    @ Karl , top Link ! Zum wunder , per Online Dolmetscherin auf Englisch an Kroatisch funktioniert perfekt , alles ist richtig übersetzt . Das ist nicht immer fall .

    LG beli !

  • Servus beli, servus beinand,


    das Packerl ist gut bei mir angekommen. Das Fruchtkörperstück war - wie zu erwarten - viel zu jung, um Sporen zu produzieren. Aber die Hutdeckschicht war problemlos zu präparieren.


    Die meisten Hyphen der HDS sind zwischen 4 und 6 µm dick, einzelne nur 2,75 µm, manche bis 6,75 µm. Die Endzellen sind relativ lang gestreckt - ich habe eine vermessen, die 80 µm lang war (es geht ja nur um den HDS-Typ an sich).





    Etwas weiter unten, aber noch nicht in der eigentlichen Huttrama, sind auch immer wieder wenige, kurzgliedrigere Hyphen eingestreut, die etwas breitet werden:


    (das war die dickste Zelle, die ich gefunden habe - sie misst 19 x 8,5 µm)


    Inkrustationen sind auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Man muss sehr genau hinsehen, um ab und zu sehr feine Inkrustationen in Form von Punkten / kleinen Knubbeln auf der Zellwand. Fokussiert man hin und her, dann kann man das ganz gut erkennen. Fotos per Handy durch's Okular sind da nur bedingt geeignet, aber es geht...:



    Damit ist Butyriboletus furscoroseus ausgeschlossen. Es bleiben nur B. fechtneri und B. roseogriseus übrig. Letzterer fällt aber m.E. makroskopisch raus (anatomisch sind sich die beiden sehr ähnlich - da traue ich mir keine Unterscheidung zu). Insofern kann ich in der Tat Jürgens Bestimmung als B. fechtneri bestätigen.


    Für mich ist diese extrem dunkle Hutfärbung wirklich neu. Die Subcutis kann bekanntlich rotbraune Töne haben, aber dass schon bei so jungen Exemplaren die HDS selbst so dunkel rotbraun sein kann, ist schon extrem. Kallenbach hat mit seiner Beobachtung daher (mal wieder) recht. In aktuellen Umschreibungen von B. fechtneri fehlt diese extreme Ausprägung. So auch bei Janda et al. (2019): Butyriboletus regius and Butyriboletus fechtneri: typification of two well-known species. Czech Mycology 71(1): 1–32.


    Wieder was gelernt ==Gnolm13 - so macht Mykologie Spaß.


    @beli - die Lycogala zeigt keinerleit pilzliche Strukturen, keine Hyphen, keine Zellen. Insofern passt Lycogala sehr gut (was aber eh schon klar war). Den Trichterling mache ich die Tage ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, zusammen!


    Bravo für's Aufklären! :thumbup:
    Die Diskussion hat nicht nur dich weiter gebracht, Christoph, sondern auch mich und sicher viele andere Leser.

    Daß Butyriboletus fechtneri so aussehen kann, hätte ich eingangs gar nicht gedacht.



    LG, Pablo.