Ist das Flammulaster carpophilus - Buchenwald Flockenschüppling?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.417 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo Zusammen,


    diesen kleinen Pilz hatte ich im Frühjahr - als es noch Pilze gab - mikroskopiert und erst mal als Helmling zur Seite gelegt.

    Jetzt, in der "pilzfreien" Saison :sun:, sind mir die Bilder wieder in die Hände gefallen.

    Bei genauerem Hinsehen waren mir die Lamellen zu dunkel für einen Helmling und der Stiel zu flockig. Sporenpulver hatte ich leider nicht genommen.

    Ich bin jetzt bei Flammulaster carpophilus hängengeblieben. Kann das stimmen?


    Hut: 0,7 cm, weißflockig - wie gezuckert, trocken; Hutrand: schwach durchscheinend gerieft

    Stiel: 3 x 0,1 cm, im unteren Teil mit braunen Fasern fast wie genattert/flockig, oben weißflockig

    Lamellen: angeheftet, beige

    Geruch: unbedeutend; Geschmack nicht probiert

    Fundort: Mischwald; Wachstum: büchelig bis gesellig





    Sporen: 7.6 × 4.5 µm ; Q = 1.7; N = 30; (6.9) 7.1 - 8 (8.3) × (3.9) 4.1 - 4.9 (5.4) µm; Q = (1.4) 1.5 - 1.9 (2) (Kongorot NH3)


    Basidien: 4 sporig, wahrscheinlich mit Basalschnalle

    22.4 × 6.9 µm; N = 3; (21.7) 21.71 - 23.6 × 6.2 - 7.4 µm


    Cheilozystiden: schmal länglich schlauchförmig, teilweise septiert; Pleurozystiden: keine gefunden (Kongorot NH3)


    HDS mit blasigen Zellen (Kongorot NH3)


    Kaulozystiden ähnlich den Cheilozystiden (falls es welche sind) (Kongorot NH3)


    Was meint ihr?


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Servus beinand,


    Flammulaster granulosus müsste mehr rötlichbraun gefärbt sein und die Sporen müssten imMikroskop relativ dunkel sein. Nosozia - Sporen bitte immer auch in Wasser zeigen. Die Sporenfarbe im Mikroskop ist ein Schlüsselmerkmal, z.B. hier: oestzpilz_22_0031-0048.pdf (Hausknecht & Krisai-Greilhuber 2013).


    Die Cheilocystiden passen auf Fl. carpophilus. Fl. subincarnatus ist sehr ähnlich, hätte aber anders geformte (nicht nach oben hin schmaler werdende) Cheilocystiden.


    Ich finde die Sporenform durchaus passend für Fl. carpophilus. Sie sehen m.E. auch so aus, wie sie Vellinga (1986) gezeichnet hat: persoonia v13n1.pdf - auf S. 11 ist eine schöne Tafel mit den Merkmalen zu finden (das pdf ist die ganze Persoonia, aber der relevante Artikel ist der allererste). Die bei Vellinga (1986) angegebenen Varietäten werden mittlerweile auf Artebene unterschieden - siehe z.B. Hausknecht & Krisai-Greilhuber (2013).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Karl, Christoph,


    ja, leider habe ich die Sporen nicht in Wasser mikroskopiert. Ich dachte ja zuerst an Helmling und die hellen Sporen sind da manchmal schwer zu sehen. Werde ich mir aber merken und mehr auch in Wasser machen. Von der Pilzfarbe her gefällt mir Fl. carpophilus besser. Die Pilze waren schon sehr hell. Bisher hatte ich aber noch nicht das Vergnügen mit dieser Gattung.

    Ich werde mir die Merkamle noch mal genau anschauen, die in dem PDF beschrieben sind. Da sind zu mindest mehr Arten aufgelistet als ich dachte.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Ich finde die Sporenform durchaus passend für Fl. carpophilus. Sie sehen m.E. auch so aus, wie sie Vellinga (1986) gezeichnet hat: persoonia v13n1.pdf - auf S. 11 ist eine schöne Tafel mit den Merkmalen zu finden

    Hallo Christoph,

    ich hatte mich an Ludwig orientiert Sporen amygdaliform, ellipsoid bis ovoid; nur sehr selten mit apikaler Papille. Manchmal vergeisst man, das Band 1 immerhin schon 2001 erschienen ist. ;).

    LG Karl