Simocybe centuncula var. filopes?

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  • Hallo in die Runde,


    schon wieder ich und schon wieder Simocybe:rolleyes:


    keine 200 m vom ersten Fundort entfernt standen am Freitag auf dem Waldweg, im Gras neben dem Trampelpfad noch einige Pilzchen mit samtigem, graubraunem Hut - und die konnte ich natürlich nicht stehen lassen!


    Fundort: Auf Erde zwischen Gräsern auf einem Waldweg im NSG Schloß Homburg nahe "Dicke Steine"

    MTB: 5011/341 u. 332 Funddatum: 26.07.2019


    Hut 10-15mm Durchmesser und ca. 8mm Huthöhe, trocken hell ocker bis beige, Rand unregelmäßig, eingebogen.

    Stiel 3,5-4 cm x 1-1,5mm, hellocker auf ganzer Länge silberig-weiß eingewachsen faserig. leicht gedreht,

    basal erweitert mich weißem Filz




    Sporen glatt, ellipsoid bis leicht zitronenförmig, hell ockerfarben; auffällig viele Sporen sind kantig

    verformt oder eingefallen. Nur intakt aussehende Sporen gemessen.

    7,0x5,3 - 6,9x4,9 - 7,8x5,2 - 8,3x5,5 - 8,3x5,4 - 8,5x4,7




    Cheilozystiden birnen- bis flaschenförmig

    24,4x14,0 - 23,0x8,2 - 21,0x10,8 - 44,4x10,3 - 33,3x8,9 - 32,0x9,2 - 37,5x11,6






    Zur HDS kann ich die Bilder nicht klar interpretieren;

    was ich sehe sind Pileozystiden vereinzelt birnenförmig oder zylindrisch und relativ breite Hyphen




    Trotz mehrerer Versuche konnten keine Basidien gefunden werden (offensichtlich von den Sporenmassen so über-

    zogen, daß sie nicht erkennbar waren.


    Ich würde mich freuen, wenn jemand aus diesen Informationen zu einer Bestimmung kommt. Ich hab´s mit dem Schlüssel von Hausknecht versucht und bin bei Simocybe centunculus var. filopes gelandet,

    Die Infos im Pilzkompendium Band 1 Nr. 80.2 paßten auch ganz gut, aber das alles ersetzt nicht den Blick der Fachleute.


    Herzliche Grüße


    Harald

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Harald!


    Die Sporen sehen in der Tat setsam aus für eine Art der Gattung...

    Bist du sicher, daß die komplett glatt sind? Bei dem Bild in Kongorot meine ich fast was zu erahnen - kann aber auch an den kollabierenden Sporenwänden liegen.

    Nicht, daß du es hier nachher mit einer Ar aus einer ganz anderen Gattung zu tun hast, zB mit einer angetrockneten (und darum stark verblassten) Galerina zum beispiel...



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    habe eben noch mal mikroskopiert - anderer Fruchtkörper erst in Wasser, dann mit Kongorot.

    In einzelnen Sporen sind Schatten einer granulierten Struktur zu erahnen, die sind aber eng begrenzt und bei verschiedenen Sporen an unterschiedlichen Stellen und mit unterschiedlicher Ausdehnung. Weder im Querschnitt noch in der darüberliegenden Aufsicht kann ich irgendwelche Hinweise auf Strukturen in der Sporenoberfläche finden.

    Ausgetrocknet sind die Exemplare, trotz Lagerung in der Box im Kühlschrank. Frisch waren die Hüte samtig-matt graubraun oder olivbraun, Auffallend ist noch der unregelmäßige Hutrand, der offenbar gerieft ist.


    LG Harald

  • ohne dass ich jetzt eine wirklich belastbare Einschätzung abgeben könnte, trotzdem ein wenig Senf von mir. Mir scheint der Gesamteindruck für eine Simocybe nicht zu passen, irgendwie zu schlank und langbeinig. Außerdem, sollten die nicht auf Holz wachsen?

    Hallo Harald,


    für Simocybe im Prinzip richtig - aber im Detail ist S. centunculus var. filopes die Ausnahme, die nicht auf Holz wächst.

    Zum Habitus hatte ich ähnliche Überlegungen, aber in der Arbeit von Hausknecht und im Pilzkompendium Bd. 1 gibt es Hinweise auf schlankere FK .


    LG Harald

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Auch so ein schwieriges Pilzchen. Aber dazu muss man auch sagen: Es kann schon eine Strafe sein, solche kleinen Gesellen gut zu präparieren, vor allem, wenn die Fruchtkörper nicht ganz frisch sind. Insofern ist die folgende Frage eigentlich dreist: Sind die Zystiden denn alle so breit? eben beim zweiten Angucken musste ich da beinahe an die zystiden von einigen Agrocybe - Arten denken... Aber die Sporen haben ja keinen Keimporus, oder? eventuell aber auch eine Psathyrella? Auch das würde ich so über den Daumen erstmal nicht ausschließen können.

    Resumee aus meinem Gewäsch: Ich kann den nach wie vor nicht einordnen, den Kerle. :)



    LG; pablo.

  • Auch so ein schwieriges Pilzchen. Aber dazu muss man auch sagen: Es kann schon eine Strafe sein, solche kleinen Gesellen gut zu präparieren, vor allem, wenn die Fruchtkörper nicht ganz frisch sind. Insofern ist die folgende Frage eigentlich dreist: Sind die Zystiden denn alle so breit? eben beim zweiten Angucken musste ich da beinahe an die zystiden von einigen Agrocybe - Arten denken... Aber die Sporen haben ja keinen Keimporus, oder? eventuell aber auch eine Psathyrella? Auch das würde ich so über den Daumen erstmal nicht ausschließen können.

    Resumee aus meinem Gewäsch: Ich kann den nach wie vor nicht einordnen, den Kerle. :)

    Hallo Pablo,


    bei dem kleinen Burschen scheiterten alle Bemühungen daran, dass alles voll mit verkrüppelten Sporen zugeklebt ist und Spülen und Waschen auch keine besseren Bilder brachten.

    Inwischen ist das Material auch zu Ende und das Präparieren gestern war schon "schwierig"

    Ich glaube, wir sollten die Angelegenheit als "so nicht bestimmbar" abhaken und uns positiveren Aspekten widmen.


    Herzlichen Dank und bis bald


    Harald