Markanter Blätterpilz, an Bambus gewachsen?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.235 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen!


    Gerade habe ich mit meiner Frau einen Gartenrundgang gemacht und drei markante Blätterpilze gefunden, die - scheinbar - an Bambusholz wuchsen. Scheinbar, weil es ein sich um ein Stück Bambusholz handelt, welches dort nicht wächst, sondern vielmehr zur Zierde platziert wurde:


    Fundort war die Bildmitte, direkt am Übergang Bambus-Erde:



    In unmittelbarer Nachbarschaft wachsen ein Trompetenbaum und Kirschlorbeer, der Wuchsort des Pilzes ist - bedingt durch die unablässigen Wasserspritzer vom Brunnen - sehr feucht. Der Schlitzahorn rechts im ersten Bild dürfte als Mykorrhiza-Partner ausscheiden, weil er in einem Topf wächst.


    So sehen die drei Exemplare von unten aus. Sehr markant, wie ich finde. Die sehr stark ausgeprägte und verdrehte Längsrillung der Stiele zusammen mit der markanten Struktur der Lamellenschneiden finde ich bemerkenswert.


    Von oben sieht das eher unspektakulär aus:



    Der Hutdurchmesser des größten Exemplares beträgt etwa 8 cm. Geruch schwach ausgeprägt, angenehm, etwas mehlartig (nicht so wie beim Maipilz). Geschmacksprobe habe ich mir verkniffen. Schnittbilder oder Sporenabwurf kann ich bei Bedarf anfertigen, die drei Exemplare habe ich eingetütet in den Kühlschrank verfrachtet.


    Wie üblich habe ich keine Ahnung ...


    Gruß,


    Frank

  • Hallo Frank


    Interessantes Fund - schöne Bilder . Meine das um Gymnopus sp gehet . Bambus (tot - als Zierde stehen) kann aber auch nicht muss Substrat sein . Gymnopus wachsen an tot und auch an lebendige Substrat . Ob an Bambus oder lebendige Wurzeln von andere Baum oder auch an andere vergrabene stück holz diese Pilz wachst ist unmöglich zu sagen . Ich weis nicht um welche genaue Art gehet , bei diese Gattung oft hilft nur Mikroskop . Vielleicht jemand hat Lust diese Interessante Pilz Mikroskopieren

    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ja ich sehe das wie Beli. Entweder Gymnopus oder ein Marasmius, wobei es bei der beschriebenen Umgebung auch durchaus was nicht einheimisches sein. Zur mikroskopischen Bestimmung muss der Pilz beschrieben sein, was hier nicht unbedingt so sein muss.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo und Danke für die ersten Ideen. Beigefügt ein paar Schnittbilder, der Sporenabwurf ist ebenfalls in Bearbeitung. Der Stiel scheint hohl zu sein, wenn die Würmer das nicht alles weg gefressen haben.


    Hat irgendjemand Interesse, sich das mit dem Mikroskop näher anzuschauen? Wie muss ich das für´s Mikroskop vorbereiten? Bei Raumtemperatur trocknen? Im Kühlschrank trocknen? Im Stück oder zerlegen?



    Viele Grüße,


    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    einfach zügig bei ca. 40°C trocknen; nicht wärmer. Ob sich Interessenten finden, weiß ich nicht. Wie bereits gesagt, im Fall von tropischen Pilzen bin ich raus, u.a. auch deswegen, weil noch sehr viele Arten unbeschrieben sind, bzw. es keine gescheite Weltmonographien gibt.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Eine Idee zu den komisch aussehenden Lamellen hätte ich noch: Das sieht mir sehr nach einem aushyphenden Fruchtkörper aus. So wie es ja auch zB bei Austernseitlingen oft zu beobachten ist, oder auch bei Nebelkappen: Bei älteren fruchtkörpern bildet sich teils auf den Hüten, teils an den Lamellen ein wuchernder Hyphenfilz. So ein fruchtkörper ist ja zunächst mal lebendes Gewebe (bzw. Scheingewebe), und das kann auch mal auf solche komischen Ideen kommen.



    LG, Pablo.

  • Hallo an alle,

    sieht für mich nach einem (aufgrund der Dunkelheit des Standortes?) etwas schmächtigen Exemplar von Gymnopus luxurians aus.


    Die ursprünglich amerikanische Art ist in Ausbreitung. Ich hatte ein paar Jahre lang das Vergnügen, Hunderte auf Rindenmulch beobachten zu können.


    Gruß,


    Wolfgang

  • @ Wolfgang: Danke für den Hinweis. Bei 123Pilze habe ich mir den und die potenziellen Verwechslungspartner angeschaut. Der verdrehte Rübling (drehstielige Rübling) scheint mir ein passender Kandidat zu sein. Der passt auch wegen der Größe besser, hohler Stiel passt ebenfalls, auffällige (gesägte) Lamellen.


    @ Pablo: Könnten diese "Wucherungen" - es sieht für mich wie winzige Schneeflöckchen seitlich an der Lamellenschneide aus - durch die extreme Feuchtigkeit am Standort hervorgerufen werden? Da plätschert vom Morgen bis zum Abend der Wasserfall und es kommt praktisch kein Sonnenschein heran.


    Viele Grüße,


    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Durch konstant hohe Feuchtigkeit: Das ist durchaus eine Möglichkeit. :thumbup:


    Der Vorschlag von Wolfgang gefällt mir übrigens sehr gut, die Gymnopus luxurians auf dem Mannheimer Hauptfriedhof sehen mitunter sehr ähnlich aus, gerade auch mit der deutlich radialstreifigen Huthaut.



    LG, Pablo.