06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz-
Pilznerd-Megatour -
Nachtrag
Untertitel: Dungis, Tintis, Becher,
Flechten und Aquaten
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist ein Nachtrag zum Bericht vom 06.04.2019.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 2 findet Ihr hier
Teil 3 findet Ihr hier
Teil 4 findet Ihr hier
Teil 5 findet Ihr hier
Teil 6 findet Ihr hier
Teil 7 findet Ihr hier
Teil 8 findet Ihr hier
Teil 9 findet Ihr hier
Teil 10 findet Ihr hier
Teil 11 findet Ihr hier
Am
Fladen (Fundnummer:
2019-04-06-0930) fanden sich nämlich etwas später nach Abschluss des Berichtes
noch einige sehenswerte Pilze...
Diese zeigen wir Euch gerne noch.
zu
Fundnummer:
2019-04-06-0930-H
von diesem Pferdemist-Tintling (Coprinopsis
radiata) kam noch ein absolut brillantes Exemplar zum Vorschein:
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Fundnummer:
2019-04-06-0930-M
Ein weiterer Nachzügler ist dieser wohl seltene Pilz:
32-sporiger Hyalinspordungbecherling (Thecotheus
pelletieri):
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Mikroskopische Daten:
Sporen:
hyalin, ellipsoid, an den Enden manchmal sehr schwach depressiv, mit Hülle
(28,9) 29,9 - 34,0 (36,5) x (15,3) 16,4 - 17,5 (18,9) µm
Q = 1,8 - 1,98 (2,0) ; N = 16
Me = 31,9 x 16,9 µm ; Qe = 1,9
Asci:
32-sporig, Maße ca. 465 - 479 x 58 - 60 µm; N = 2
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Fundnummer:
2019-04-06-0930-N
Ein wunderschöner Jochpilz (Zygomycet) in schwarz fand sich ebenso. Allerdings
weigerte er sich in Originalzustand fotografiert zu werden. Ich versuchte es
trotzdem...
Morphologische Daten:
Fruchtkörper:
Kopfbreite mit Sporen: ca. 200 µm
Kugeldurchmesser Kopf ohne Sporen: ca. 63 µm
Stieldurchmesser: ca. 21,3 µm
Stiellänge: 1,6-1,8 mm
Es gelang mir nicht den Pilz zu fotografieren, da der Stiel sofort kollabierte,
als ich die Haube der Feuchtekammer abnahm und sich die Fruchtkörper zu stark
bewegten weil sich der Stiel wie ein Korkenzieher verdrehte. Ebenso sah ich den
wunderschön geformten "Brombeer-Kopf" zwar mehrfach durch ein kleines
Luft-Objektiv, jedoch konnte ich ihn nicht fotografieren.
Deshalb zeichnete ich was ich sah.
Es handelt sich um das Elegante
Brombeer-Köpfchen (Rhopalomyces elegans). (Der deutsche Name ist
wieder von mir ausgedacht).
Rhopalomyces elegans wächst als Parasit auf den Eiern von Fadenwürmern (nicht
nur auf Mist) und ist die Typusart der Gattung Rhopalomyces.
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Hier meine Foto-Versuche - man sieht deutlich den verdrehten Stiel, der nicht so
ist im Originalzustand:
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Sporen:
ovoid, Apikulus deutlich, braun, punktiert
gescheckt
Maße:
(37,0) 37,2 - 38,3 (39,6) x (20,9) 21,1 - 22,6 (22,8) µm
Q = (1,6) 1,64 - 1,8 ; N = 8
Me = 37,9 x 22,0 µm ; Qe = 1,7
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Fundnummer:
2019-04-06-0930-O
Dieser Pilz ist wahrscheinlich gleich oder nahe an Gattung Spirodactylon.
Es ist in dieser Gattung jedoch bislang nur eine einzge Art beschrieben, nämlich
Spirodactylon aureum.
Der Fund ist dies jedoch sicher nicht.
Somit bleibt das eine unbestimmbare aff.
Spirodactylon spec.:
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Das war's für
heute....
Wir hoffen Ihr hattet Spaß bei bei diesem kleinen Nachtrag.
Wir freuen uns wie immer über Eure Kommentare.
Beste Grüße
Dieter & Matthias
Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Nachtrag
- Schwammer-Dieter
- Erledigt
Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.840 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.
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Krasses Zeug!
... ein absolut brillantes Exemplar ...
Wie wahr, wie wahr!
Großartiges Bild!
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Hallo Ihr zwo!
Boah, das Brombeerköpfchen ist ja auch wieder der Hammer!
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Danke Tuppie,
aber zeichnen hättest Du es bestimmt besser können
Beste Grüße
Dieter
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Hallo Dieter und Matthias,
wieder einmal eine schöne Doku .
Dieser Pilz ist wahrscheinlich gleich oder nahe an Gattung Spirodactylon.
Es ist in dieser Gattung jedoch bislang nur eine einzge Art beschrieben, nämlich Spirodactylon aureum.
Der Fund ist dies jedoch sicher nicht.
Somit bleibt das eine unbestimmbare aff. Spirodactylon spec.:Vergleiche mal mit Tracheen, dass würde dann auch zu dem Substrat passen.
VG : Thorben
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Ein sehr gelungener Nachtrag, Dieter!
Überragende Bilder von Coprinopsis radiata.
Auch die Vorstellung von Thecotheus pelletieri ist einsame Spitze.
Allerdings ist der Pilz alles andere als selten. Ich konnte ihn bisher 61x finden, ausschließlich an Haustierdung (38 Rind, 20 Pferd, 2 Schaf, 1 Ziege).
In Sachsen fand ich 279 verschiedene Species an Dung (Stand 2013), hier liegt T. pelletieri von der Häufigkeit her an 21. Stelle.
Bei Pilze-Deutschland.de sind 50 Funde erfasst, allerdings fehlen da noch fast alle meiner Funde.
Seltenheit bei coprophilen Pilzen ist ein Problem, da diese nur von wenigen gesucht werden. Oft handelt es sich nur um eine scheinbare Seltenheit.
Deutlich wird das, wenn man sich regionale Fundlisten anschaut, wo auch Dungpilzfreunde in die Kartierung eingebunden sind.
So galt z.B. der erwähnte Thecotheus pelletieri laut Kommentierter Artenliste Sachsen 1998 mit einem historischen und einem aktuellen Fund noch als große Rarität.
Sporormiella australis und dubia fehlen in dieser Liste völlig, inzwischen gehören sie mit 94 und 81 Aufsammlungen zu den Top Ten sächsischer Dungpilze!
Als wirklich selten betrachte ich die Pilze, die ich während meiner über 20-jährigen Suche nach ihnen lediglich einmal oder gar nicht finden konnte.
Ebenfalls vorzüglich portraitiert hast Du Rhopalomyces elegans. Ein feines kleines Pilzchen, das ich lange nicht sah.
Zur Ergänzung.
Sebastian hatte ihn einmal im Forum angefragt, während Matthias hier die großsporige Nachbarart Rhopalomyces magnus vorstellte.
Danke nochmals für den sehr schönen Beitrag und liebe Grüße vom Nobi
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Danke Thorben,
ich habe gestöbert... leider konte ich über "Schraiben-Tracheen" nichts näheres finden.
Allerdings scheinen die immer(?) von einer weiteren Hülle umgeben zu sein...
Danke Nobi für die Infos, die ich mir nun mal in Ruhe angeschaut habe.
OK, Thecotheus pelletieri nicht selten... macht nichts - für mich war er trotzdem toll zu sehen.
Bald gibt's neuen Stoff... und morgen geh ich mit Matthias auf Tour. Yeah!
Beste Grüße
Dieter -
Hallo Dieter, wie immer klasse Bilder. Mein Favorit ist ebenfalls der befellte Tintling. Brilliant getroffen!
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Hallo Dieter,
ich habe gestöbert... leider konte ich über "Schraiben-Tracheen" nichts näheres finden.
Allerdings scheinen die immer(?) von einer weiteren Hülle umgeben zu sein...Keine Ahnung, ob die Schrauben-Tracheen immer von einer Hülle umgeben sind.
Was du da hast ist ja nur das Endprodukt des verrottetem Pflanzenmaterials.
Zum Beispiel kannst du hier die Schrauben-Tracheen bei einem Pflanzenquerschnitt eines Hibiskus von Hans-Jürgen Koch gut erkennen.
Es gibt auch hier eine ähnliche Anfrage zu der Schraubentrachee.
VG : Thorben
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Vielen Dank Thorben,
das war sehr spannend zu lesen und ist nun einleuchtend.
OK, hake ich so ab --> Schraubentrachee. Keine Pilz.
Beste Grüße
Dieter