Hallo zusammen,
auch wenn die weitgehend anhaltende Trockenheit nur ein geringes Pilzaufkommen zuläßt kommt doch einiges zusammen, wenn man an fünf Tagen in Folge unterwegs ist. Seit Wochen habe ich vergeblich meine bekannten Fundstellen im Krefelder Stadtwald abgesucht. Selbst am Rand des Weihers der sonst eine Bank ist, bisher Fehlanzeige. Am letzten Donnerstag dann ein einzelner Röhrling, der aber dafür alles bisher gesehene in den Schatten stellte.
Wurzelnder Bitterröhrling (Caloboletus radicans)
Völlig überraschend dann mitten in der Wiese noch als Zugabe eine wunderschöne Kollektion des Blutroten Röhrlings (Hortiboletus rubellus)
Am nächsten Tag in einem Feuchtgebiet, das seinen Namen kaum noch verdiente, standen sicher fast 100 Exemplare auf fünf Metern in einem ausgetrockneten Graben.
Blutroter Röhrling (Hortiboletus rubellus)
Am Samstag ging es dann auf eine lange Eifeltour. Erfreulicherweise wurden wir gleich am ersten aufgesuchten Standort fündig und freuten uns über zahlreiche wenn auch noch kleine Exemplare.
Satansröhrling (Rubroboletus satanas)
Im gleichen Bereich fanden sich kleine und nach kurzer Suche auch größere Exemplare von
Wurzelnder Bitterröhrling (Caloboletus radicans)
Wir hatten uns gut informiert wo es stärkere Niederschläge gab, aber in kaum einem Gebiet gab es mehr als drei Arten und meist keine Röhrlinge. Dazwischen aber immer wieder Lichtblicke und man freute sich über wenige Exemplare vom.
Körnchenröhrling (Suillus granulatus)
Plötzlich dann die Stimme von Rainer " Warum fotografierst Du nicht die Vielen" Im tiefen Gras erst aus unmittelbarer Nähe zu entdecken gabe es etliche Exemplare und einen Hexenring
Körnchenröhrling (Suillus granulatus)
Nach weiteren Nichtfunden in zwei Gebieten gab es wieder Erfreuliches
Ochsenröhrling (Imperator torosus)
Normalerweise zerschneiden wir solche Raritäten nur, wenn es für eine Bestimmung unverzichtbar ist oder zahlreiche Exemplare erscheinen. Diesmal machten wir eine Ausnahme, da es von den Eifelfunden noch kein Belegmaterial für ein Herbar gibt. Der Pilz blaut sehr stark bei Berührung und Verletzungen, hat aber im Gegensatz zu den Purpur- und Hexenröhrlingen gelbe Röhrenmündungen.
Ochsenröhrling (Imperator torosus)
Den für mich überraschendsten Fund gab es dann kurz vor dem Parkplatz. Seit Jahren kommen dort Netzstielige Hexenröhrlinge vor, die jedoch nie näher untersucht wurden. Beim Anschnitt fiel sofort das rote Fleisch im Hut auf, bevor die bekannte Blauverfärbung einsetzte. Im Foto nur schwierig darzustellen aber noch eindeutig erkennbar. Es sollte sich um eine Varietät des "normalen" Hexenröhrlings handeln.
Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus var. erythrotheron)
Auch am Sonntag auf einer Gemeinschaftsexkursion mit dem Arbeitskreis Pilzkunde Ruhr gab es einige Röhrlinge. Augenscheinlich kommen die Rotfußröhrlinge auch mit geringer Bodenfeuchte zurecht und erstaunliherweise gab es immer wieder mal sehr frische Exemplare ohne Schimmel. In fast optimalem Zustand zeigte sich mehrfach
Blutroter Röhrling (Hortiboletus rubellus)
Dazu noch ein weiterer Vertreter der Gattung. Eichen-Filzröhrling (Hortiboletus engelii)
Man kann auch blöd sein . Stielbasis angeschnitten um die orangen Pünktchen zu zeigen und dann ein Blatt übersehen, das der Wind darauf geweht hat.
Eichen-Filzröhrling (Hortiboletus engelii)
In einem noch nicht ausgetrockneten Torfmoosbestand fanden sich winzige Rauhfußröhrlinge
Wollstieliger Rauhfuß (Leccinum cyaneobasileucum) wird in der Flora Agaricina Neerlandica VII wieder von der weißen Form als var. brunneogriseolum unterschieden
Gestern dann noch ein Abstecher zu einem Standort, an welchem bei guten Bedingungen zahlreiche Röhrlinge und Täublinge zu finden sind. Aus dem trockenen und harten Boden quälten sich tatsächlich einige kleine Exemplare hervor und auch ein älterer Herr trotzte der Trockenheit.
Wurzelnder Bitterröhrling (Caloboletus radicans)
Den Abschluss bildet zwar kein Röhrling, aber immerhin ein Vertreter der Röhrlingartigen (Boletales) von der Eifeltour. Ich nehme mir ja nur selten Zeit mal eine banale Art zu fotografieren und dazu noch einen Einzelfruchtkörper. Bei geringem Pilzaufkommen und geeignetem Standort hier mal eine Ausnahme
Falscher Pfifferling (Hygrophorpsis aurantiaca)
LG Karl
Röhrlinge der letzten Tage
- Karl W
- Erledigt
Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.470 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.
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Servus Karl,
schöner Beitrag, aber ich sehe nicht alle Bilder - da ist wohl mal wieder was schief gegangen.
Der Bitterröhrling gehört in die Gattung Caloboletus, nicht zu den Butyriboleten ;-).
Liebe Grüße,
Christoph
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Servus Karl,
schöner Beitrag, aber ich sehe nicht alle Bilder - da ist wohl mal wieder was schief gegangen.
Der Bitterröhrling gehört in die Gattung Caloboletus, nicht zu den Butyriboleten ;-).
Liebe Grüße,
Christoph
Danke für den Hinweis mit den Bildern, die ich wohl nur sehe weil sie noch im Cache sind und Caloboletus ist natürlich klar.
LG Karl -
Alle Bilder des Anfangs bis zu ...
"Auch am Sonntag auf einer Gemeinschaftsexkursion ..." sind nicht zu sehen.
Allerdings scheinen die dann am Ende noch als Dateianhänge aufzutauchen.
Das vorletzte Bild (Wurzelnder Bitterröhrling) ist auch nicht eingebunden.
Geile Show mal wieder!
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Alle Bilder des Anfangs bis zu ...
"Auch am Sonntag auf einer Gemeinschaftsexkursion ..." sind nicht zu sehen.
Allerdings scheinen die dann am Ende noch als Dateianhänge aufzutauchen.
Geile Show mal wieder!
Hallo Mausmann,
inzwischen müsste Alles ok sein.
LG Karl -
Yep!
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Klasse, Karl!
Ich sollte Dich mal zur Röhrlingszeit besuchen, wo ich jetzt endlich Zeit habe.Scheinbar Zeit habe muss es korrekt heißen!
Komm' gut über den Sommer und freue Dich schon mal auf einen hoffentlich
heißenfeuchten Herbst in Depot!Liebe Grüße vom Nobi
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Hallo Karl, beeindruckende Strecke! Tolle Pilze!
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Hallo, Karl!
Atemberaubend schön.Bezüglich der Rotfärbung im Schnitt bei Netzhexen: Ich habe das schon sowohl bei Suillellus luridus als auch (öfter noch) bei Suillellus mendax beobachtet.
Oft allerdings nicht bei allen fruchtkörpern einer Kollektion gleich ausgeprägt (auch wenn ziemlich sicher vom selben Mycel).
Meist trat bei mir die Rotfärbung im Hutfleisch schnell auf, direkt nach dem Schnitt, und wurde dann rasch vom Blau überlagert.Später aber, wenn das Blau wieder verblasst, bleibt das rot gerne mal bestehen. So ein richtiges Muster, also in verbindung mit irgendeinem anderen Merkmal konnte ich noch nie beobachten. Wäre jedenfalls interessant, welcher taxonomische Wert sich aus diesem verhalten ablesen lassen könnte.
LG; Pablo.
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Wow Karl, das Mitgehen hat wieder einmal richtig Spaß gemacht, Danke fürs Zeigen.