Fichtensteinpilz

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 9.910 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen, ich habe eine Frage zu Fichtensteinpilzen, in meinen Büchern habe ich dazu nichts gefunden.

    Heute hatte ich zwei Exemplare, die ganz unten in der Stielbasis eine ca. 1cm große stark gelbe verfärbte Stelle hatten. Also im Inneren des Stiels. So gelb, wie das Fleisch vom Hexenroehrling. Ist das einfach nur irgend ein Einschluss gewesen, oder neigen die da ab und zu zu?

    Danke für die Antworten!

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    hast du Bilder dazu? Ansonsten ist mir das auch schon bei alten Exemplaren aufgefallen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo.


    Ich kenne das auch. Hier mal ein Beispiel:



    Ich bin mittlerweile überzeugt, dass das eine beginnende Hypomyces-Infektion ist. Kann man in dem Stadium noch wegschneiden. Bei größerem Befall würde ich ihn aussortieren, weil der Pilz bitter wird und eben auch unangenehme Stoffe produzieren kann.


    Ich wollte dieses Jahr mal schauen ob ich wieder so ein Exemplar finde und es dann im Kühlschrank lagern um die Ausbreitung beobachten zu können. Falls du die mitgenommen hast, kannst du das natürlich selbst auch mal probieren.


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    vermutlich ist es irgendwie beides: Die Würmchen an sich verfärben ja nicht das Fleisch. Aber da, wo sie in den Pilz eindringen, haben auch andere Parasiten wie Bakterien und weitere Pilze (Hypomyces) die Chance, in den Steinpilzfruchtkörper einzudringen.



    LG; Pablo.

  • Hallo Schupfnudel,


    bis zum Beweis dass es Hypomyces ist, behaupte ich das Gegenteil. Es gibt unzählige Steinpilze mit diesen gelben Flecken im basalen Stielbereich. Aber keine komplett gelb gefärbten Steinpilze. Und diese Verfärbung gibt es bei Zwergen genauso wie bei Methusalemen. Und zwar auf den Stiel begrenzt. Und vor allem nicht sich ausbreitend.


    Grüßle

    RudiS

  • Hallo Schupfnudel,


    bis zum Beweis dass es Hypomyces ist, behaupte ich das Gegenteil. Es gibt unzählige Steinpilze mit diesen gelben Flecken im basalen Stielbereich. Aber keine komplett gelb gefärbten Steinpilze. Und diese Verfärbung gibt es bei Zwergen genauso wie bei Methusalemen. Und zwar auf den Stiel begrenzt. Und vor allem nicht sich ausbreitend.


    Grüßle

    RudiS

    Huhu Rudi,


    beweisen würde ich es gerne dieses Jahr sofern mir so einer nochmal für die Füße fällt. Dafür bräuchte es aber aber bei uns mal Regen und eben das Glück so ein Exemplar wieder zu finden.

    Dann mache ich gerne eine Doku.


    Fraßstellen waren bei meinem Exemplar oben übrigens auch mit einer Lupe nicht zu erkennen.


    LG.

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  • Ich habe jetzt so einen Kandidaten (Foto folgt) und könnte einspringen, nachdem ich mich etwas schweren Herzens gegen den Verzehr entschieden habe. Schupfnudel, wie stellst du dir den Versuchsaufbau vor?

    Sehr fein! Ich war heute auch schauen, aber es ist bei uns weiterhin zu trocken.


    Also ich würde den einfach fotografieren, insbesondere die gelben Stellen, dann in den Kühlschrank packen so dass Luft dran kommt. Dann einfach alle 24h Stunden kontrollieren und dokumentieren, ob sich was entwickelt oder der Schleimpilz weiter vorankriecht und eben möglicherweise irgendwann auch das typische Stadium entwickelt. Normalerweise sollte sich ein Steinpilz im Kühlschrank ja locker 3-4 Tage halten bevor dann irgendwann auch andere Schimmelarten in Frage kämen. Zur Absicherung könnte man das auch noch mikroskopieren lassen, falls sich was entwickelt. :)


    Auch mal mit der Lupe schauen, ob du Fraßlöcher erkennen kannst um die zweite Theorie zu prüfen.


    Bin gespannt und Danke für dein heroisches Opfer!


    LG.

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  • Hallo Zusammen,


    immer.her mit den Bildern! Spannende Fragestellung. Interessanter noch, wäre das Beobachten im Feld!


    Ich hab zwar kein Feldbett, könnte aber Wollsocken spendieren. Kühlschrank ist aber besser als nix. Der Goldstandard ist die Beobachtung im Wald.


    🌲🌳🌲🌳🌲🌳🌲🌲🌲


    Grüßle

    RudiS

  • Schnell Fotos gemacht, bevor das Licht weg ist.


    Der Fruchtkörper ist noch sehr schön fest, allerdings schien mir die Röhrenschicht beim Auffinden einen leichten weißlichen Belag gehabt zu haben. Der ist jetzt nach einigen Stunden Transport nicht mehr so erkennbar, aber das hat es mir leichter gemacht, den Appetit zu unterdrücken. Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt.

  • Am Sonntagabend musste der Fototermin ausfallen, aber gestern habe ich nochmal eines gemacht. Der Fleck selbst hat sich nicht vergößert, aber die Zone drumherum scheint sich nun hellgelb zu verfärben. Solange der Fruchtkörper nicht zu stinken anfängt, kann ich es weiter beobachten.

  • Hallo Schupfnudel, Madenfraß halte ich aber auch nicht für wirklich wahrscheinlich, da ist absolut nichts von zu erkennen.


    Ich habe auch schon mal drüber gegrübelt, wie sich überhaupt überprüfen ließe, was das ist. Mit dem Mikroskop ist da vermutlich nicht viel zu reißen(?), und mit Genetik auch ohne weitere Präparation wohl nicht, es sei denn, der Goldschimmel ließe sich aus der Probe heraus zum Weiterwachsen (auf Agar o.ä.) anregen und so vom Steinpilz isolieren. Damit habe ich aber überhaupt keine Erfahrung.


    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle,


    meine, zugegebenermaßen heuristische und vollkommen unwissenschaftliche Behauptung war ja, das Schimmel und all das Zeugs (von mir aus auch Hypomyces) raumgreifend sind, und demzufolge auch den restlichen Pilz befallen würden. Das ist aber m.E. bei den gelben Flecken auf B. edulis grad nicht der Fall.


    Jedenfalls sehr spannend. Danke für die Mühe!


    Grüßle

    RudiS

  • Das kann ich so bestätigen.Das ist nichts außergewöhnliches. Derart verfärbte Stiele habe ich in der Regel bei Exemplaren wo der Pilz aus dem Moos oder Gras hervorsprießt, Nicht ausschließlich , aber zumeist.Geschmackliche Veränderungen habe ich noch nie beobachtet.Und Maden sind es wohl auch nicht.

  • So, nun die Entwicklung aus dem Garten:

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    Das war ein erster Test der Zeitreihen-Aufnahme, noch deutlich verbesserungswürdig in vielen Punkten, insbesondere die Abschattung und die Schärfe, die hier durch eine viel zu geringe Auflösung sowie ein ungeputztes Doppelfenster zwischen Kamera und Motiv suboptimal ist. Trotzdem fand ich's lustig, und es war an diesem Übungsobjekt wesentlich einfacher umzusetzen als Langzeitbeobachtungen im Wald.


    Am Ende von Tag 4 war der Fruchtkörper in allen Teilen weich und sichtlich zusammengefallen. Die gelben Zonen haben sich ins bräunliche verfärbt, aber nicht weiter ausgebreitet. Im Schnittbild sind doch einzelne Madengänge erkennbar, außerdem haben sich Hohlräume mit wattiger, schimmelähnlicher Substanz gebildet.