war ich am 14.08.2019 bei meinem Pilzfreund Jörg alias Hannes2.
Gemeinsam sind wir ca. 5 Stunden durch malerische städtische Parklandschaften gestreift und konnten trotz Trockenheit einige hübsche Pilze entdecken.
Verabredet hatten wir uns recht kurzfristig für diese seit Jahren angedachte Tour in diesem Thread.
Gern nehmen wir euch natürlich mit auf unsere kleine Entdeckungsreise.
Die ersten Pilze gab es überraschenderweise bereits unmittelbar neben meinem Parkplatz am Straßenrand.
Wiesenchampignon (Agaricus campestris).
Bald waren wir inmitten majestätischer z.T. uralter Bäume.
Unter riesigen Buchen, Hainbuchen, Eichen, Linden, Kastanien und vielen anderen mehr schien die Zeit stillzustehen. Wie klein ist doch der Mensch!
Auch interessante kleinere Parkbäume, wie diese Kornelkirschen, gab es hier.
Jörg ist in "seinem" Revier natürlich mit vollem Einsatz bei der Sache.
Genau, es waren Wurzelnde Bitterröhrlinge (Caloboletus radicans), neben denen er abkniete, was ihr natürlich alle bemerkt habt!
Sie drückten zu Hunderten an verschiedenen Stellen aus der Erde, waren allerdings größtenteils noch im Baby- bis Kleinkindalter.
Nur wenige waren etwas größer.
Ebenfalls zu Dutzenden begannen die Netzhexen, Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus) sich diverse Flächen in den Parks zu erobern.
Nicht weit davon entfernt ihre Verwandten, die Flockenhexen, Flockenstieliger Hexenröhrling (Neoboletus erythropus).
Erfreulicherweise war der Fahle Röhrling (Hemileccinum impolitum) vom Wochenende noch da, allerdings mit gewissen Alterserscheinungen.
Auch einige Porlinge konnten wir entdecken.
Wie diesen stolzen Zunderschwamm (Fomes fomentarius).
Oder den Angebrannten Rauchporling (Bjerkandera adusta) im Jugendstadium.
Sehr schön auch ein jugendlicher Rötender Saftwirrling (Abortiporus biennis), der von einigen Grasdolchen durchbohrt wurde, was ihn offenbar nicht störte.
Farbenfroh präsentierte sich dieser Blutrote Röhrling (Hortiboletus rubellus).
Plötzlich hieß es "Erdsternalarm"!
Vierzipflige Sterne unter Buche mit haarig-dorniger Exoperidie.
Nach unseren Recherchen handelt es sich um den Falschen Buchen-Erdstern (Geastrum fagus-falsum).
Dann gab es nach den falschen schließlich wieder richtige Pilze, welche mit Lamellen sogar!
Tränender Saumpilz (Lacrymaria lacrymabunda).
Einen winzigen Panther, Pantherpilz (Amanita pantherina), konnten wir auch noch fangen.
Dann noch ein Zeigerpilz: Der Mehlräsling (Clitopilus prunulus).
Der sollte u.a. auf einen Steinpilz verweisen, was er in diesem Fall auch tat.
Sommersteinpilz (Boletus aestivalis). Leider dürfen die hier nicht alt werden, alles ab Teenageralter wird gnadenlos abgeschnippelt.
Das ist doch bereits eine ganz ordentliche Ausbeute, oder? Zumal uns noch einige hier nicht gezeigte Pilze über den Weg liefen, wie z.B.
Dünnschaliger Kartoffelbovist, Frauentäubling, Kahler Krempling, Nelkenschwindling, Perlpilz, Riesenbovist, Riesenporling und Stinkschirmling.
Aber das ist selbstverständlich noch nicht alles.
Das Beste gibt es schließlich immer zum Schluss!
In dem Fall ist es die weißliche Kugel im unteren linken Quadranten. Nein, nein, kein verschlagener Golfball, sondern...
Genau! Ein Satan, Satansröhrling (Rubroboletus satanas), ein wegen Kalkmangels in Sachsen extrem seltener Röhrling!
Habt ihr gut erkannt! Insgesamt sind es sogar drei! Hier mit zwei daumennagelkleinen Babys.
Und schließlich der Satan des Tages.
Vielen Dank nochmals, Jörg, dass Du mich zu diesen Hotspots geführt hast!
Spätestens im Spätherbst sehen wir uns dort wieder, wenn auf den Wiesen (hoffentlich) die Saftlinge, Keulen und Erdzungen "blühen".
Liebe Grüße und vielen Dank euch allen fürs mitgehen.
Nobi