Hallo liebe Fachkundige,
Ich kann mich nicht mehr länger beherrschen und möchte einfach wissen was da vor meiner Terrasse los ist.
Habitat: Brachland, extrem trocken, Lehm, Lös, Südhang, jahrelang nicht gedüngt, nur geschlägelt, nicht geackert, nichts aufgebracht, gesät, gedüngt. In diesem
Extremsommer - selbst der Pfirsich- und Marillenbaum versagen - wachsen massenweise stinkende Egerlinge. Sie riechen nach
Aas, was bei der Sonneneinstrahlung und ohne Schatten ohnehin logisch ist. Ich sehe keinen Ring. Keine Gelbfärbung. Sie haben einen sehr dünnen Stiel,
max. 7 cm hoch, ein dünnes Hütchen, und wachsen in Massen. Also ca.50 auf ein paar Quadratmeter in einer unwirklichen Umgebung, die aus
weißem Gänsefuss (Ch. album und wenigen Lattich-Gewächsen) beseht. Ich hatte kein Lineal zur Hand, aber ich habe sie in allen Größen, von 3 bis 7 cm
Hutdurchmesser. Ich finde nur Exemplare mit offener Krempe, also junge Exemplar, die vielleicht noch eingerollten Rand hätten nicht. Die Lamellen sind
zart rosa. Einen Sporenabdruck habe ich noch nicht gemacht, wird auch vermutlich hellrosa ausfallen. Ich müsste ihn wohl im Keller machen.
Einen Ring kann ich maximal vermuten. Klar
ist der Habitus bei der Hitze nicht ganz normal. Aber ich frage mich, warum wachsen sie überhaupt in brütender Hitze. Es hat tagelang nicht geregnet.
Eingeschleppt könnten sie
durch das Schlögelwerkzeug sein. Das ist eine Art Walze mit Zacken, die auf verschiedenen Feldern verwendet und verliehen wird, so landen schon mal fremde
Pflanzen und dieses Mal eben diese fürchterlichen Pilze bei mir. Ich hab es natürlich mit dem Stinkegerling verglichen, wäre auch meine erste Wahl,
aber ich finde nie Jungexemplare, die noch geschlossen sind. Und der aasige Geruch könnte einfach durch die Hitze entstehen. Ich geh jetzt noch mal
Hände waschen. :))) Vielen Dank für Ideen - und tröstende Worte. Der Gestank macht mich fertig.
LG Josef