Bad Honnef 20.08.2019

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.252 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    hier ein weiterer kurzer Bericht aus Bad Honnef:


    1. Boletus edulis oder reticulatus?


    2. Suillellus luridus würde ich hier mal sagen


    3. Laetiporus sulphureus


    4. Russula virescens


    5. Hemileccinum impolitum mit klarem Iod-Geruch. Interessant die gelbe Verfärbung des Fleisches.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Der erste sieht für mich sehr nach Sommersteinpilz (Boletus aestivalis ist der ältere Name als Boletus reticulatus und hat daher Priorität) aus.

    Auch Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus) könen an der Stielbasis jodartig riechen, aber deine BIlder zeigen ganz sciher keine Ziegenlippen. g:-)



    LG, Pablo.

  • Hallo Björn,


    schöne Funde:daumen:. Ich frage mich nur warum deine Fahlen Röhrlinge eine so andere Hutfarbe haben als meine? Bei mir haben sie immer etwas rötliches mit dabei:gkopfkratz:.




    VG Jörg

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Irgendwie scheinen Großpilze hier doch auch deutlich mehr Interesse zu stoßen als Phytoparasiten. Ihr seid doch alles Banausen ;) :D


    Was die Hutfarbe angeht, da kann ich leider nicht viel zu sagen. Ich hatte H. impolitum bis jetzt erst einmal vor gut 3 Jahren in Würzburg, aber der hatte einen ordentlichen Trockenschaden.


    Björn

  • Hallo Schupfnudel und Björn,

    H. depilatum paßt farblich viel besser. Ich wollte mich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen aber der Fahle Röhrling ist bei mir ja nicht wirklich selten und da stimmte etwas nicht. Es ist trotzdem ein toller Fund.


    VG Jörg

  • Hallo zusammen,


    sehe ich das richtig, daß ich die beiden Hemileccinums am sichersten mikroskopisch über die Huthaut unterscheiden kann? Dann würde ich mir da einfach mal einen Fruchtkörper aus dem Vorgarten klauen ausleihen.


    Björn

  • Hallo Bjoern,


    Hemileccinum depilatum erkenn man am besten an dessen gehämmerte Hutoberfläche. Das ist schlecht zu erklären. Am besten du guckst mal hier. H. impolitum hat das nie.


    VG Jörg

  • sehe ich das richtig, daß ich die beiden Hemileccinums am sichersten mikroskopisch über die Huthaut unterscheiden kann? Dann würde ich mir da einfach mal einen Fruchtkörper aus dem Vorgarten klauen ausleihen.

    Hallo Björn,

    das siehst Du richtig und würde ich auch empfehlen. Ich kenne H. impolitum überwiegend mit der von Dir gezeigten hellen Hutfarbe und nur sehr junge Exempare dunkel, was H. depilatum für Deine Fund natürlich nicht unbedingt ausschließt.

    Hallo Bjoern,


    Hemileccinum depilatum erkenn man am besten an dessen gehämmerte Hutoberfläche. Das ist schlecht zu erklären. Am besten du guckst mal hier. H. impolitum hat das nie.

    Hallo Jörg,

    auf der Seite sind sicherlich auch H. depilatum dabei, aber auch Aureoboletus gentilis und wer weiß was noch.

    LG Karl

  • Hallo zusammen,


    auf dem Rückweg habe ich mir heute noch einen der besagten Fruchtkörper geschnappt und unters Mikroskop gelegt.


    Huthaut: Sprechen die hyphenartigen Elemente dann eher für H. impolitum?

    Sporen:

    (12.9 +- 0.9) [11.0-14.9] µm x (5.2 +- 0.4) [4.7-6.0] µm

    Q=2.5 +- 0.1 [2.2-2.7


    Björn

  • Der erste sieht für mich sehr nach Sommersteinpilz (Boletus aestivalis ist der ältere Name als Boletus reticulatus und hat daher Priorität) aus.

    Servus Pablo,


    da muss ich leider widersprechen. Boletus reticulatus hat Schaeffer 1774 beschrieben und ist damit älter als Tubiporus aestivalis Paulet 1793. Allerdings bildet Schaeffer einen Pilz als Boletus reticulatus ab, der im Fleisch deutlich verfärbt (blaut).


    Daher ist Boletus reticulatus Schaeff. sicher nicht der Sommersteinpilz, weshalb man als Namen Boletus aestivalis (Paulet) Fr. verwendet, denn das ist die älteste Beschreibung des Sommersteinpilzes in unserem heutigen Sinn (was auch Björns Foto darstellt).


    Servus Björn,


    deine HDS-Fotos überraschen mich. Die HDS ist aber recht dick geschnitten und dann offenbar aus der Form gequetscht. Daher sieht man den Aufbau nicht mehr gut. Die Endzellen erscheinen mir aber auch als zu lang für H. depilatum, was mich makroskopisch überrascht.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Karl,

    Ich kenne H. impolitum überwiegend mit der von Dir gezeigten hellen Hutfarbe

    und ich überhaupt nicht. Etwas anders als die beiden sollte aber bei dem Geruch nicht möglich sein. Bei meinen Funden von H. impolitum war die Hutoberfläche immer glatt.


    VG Jörg

  • Hallo zusammen,


    die Huthaut hat in der Präparation in der Tat Probleme gemacht. Ich hab es mit Karls Russula-Huthaut-Trick versucht, also ein Stück Huthaut abziehen (da war dann aber schon jede Menge Trama mit dran) und anschließend mit der Rasierklinge glatt schaben (da ging dann meistens alles kaputt) und dann quetschen bis der Arzt kommt. Gibt es da für Boleten eine bessere Technik?


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Ach, da hatte ich ein taxonomisches Problem durcheinandergebracht.
    Danke an Christoph für die Korrektur zum korrekten Namen des Sommersteinpilzes!


    Was die Huthautpräparation betrifft:
    Bei Röhrlingen versuche ich schon möglichst senkrechte Schnitt hin zu bekommen, um den Aufbau richtig sehen zu können. Die müssen dann natürlich hauchdünn sein, so daß man möglichst wenig Quetschen muss.

    Kann man mit der "Zwei-Rasierklingen-Technik" machen, was aber auch nicht so einfach ist, wegen der oft wattig - elastischen Konsistenz des Materials.

    Was man machen kann: Stückchen Hut mit Huthaut rausschneiden und eine Zeit ins Eisfach (möglichst arg kalt) legen. Nach ein paar Minuten lässt sich das wunderbar fein schneiden. Meistens geht es aber auch so mit einer ganz frischen Rasierklinge, daß man entlang eines Vertikalschnittes einfach senkrecht ein ganz feines Blättchen von der Huthaut abtrennt.
    Gelingt mir aber auch nicht immer, und dann funktioniert es auch mit Quetschen, nur muss man dann genau wissen, was die Terminalzellen sind und was die darunter liegenden Schichten. Weil die befinden sich nach Quetschen meistens nicht mehr da, wo sie ursprünglich waren.



    LG, Pablo.