Schirmlings-Art

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 5.756 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    die folgende Schirmlingsart ist uns heute auf einem Waldweg in einem Birken-Kiefern-Mischwald mit eingestreuten Fichten über den Weg gelaufen (Landkreis Mühldorf in Oberbayern). Auf den ersten Blick fiel uns gleich das fast büschellige Wachstum auf, was uns für einen zuerst vermutenden Safranschirmling gleich komisch vorkam. Wir haben uns das dann genauer angeschaut und haben festgestellt, dass sich die Art nicht im Ansatz verfärbt bei Verletzung, weshalb einer der Safranschirmlinge nicht in Frage kommt. Hat vielleicht jemand anhand der Bilder eine Idee, um welchen Schirmling es sich handeln könnte?


    Falls jemand eine Idee hat in welche Richtung es gehen könnte würden wir uns freuen :)


    Viele Grüße


    Melanie, Leon und Michael

  • Hallo,

    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage :

    Wenn sich die Stiele noch etwas strecken reisst die Stielhaut auf und es wird sich die typische Natterung des Parasols zeigen.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo,

    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage :

    Wenn sich die Stiele noch etwas strecken reisst die Stielhaut auf und es wird sich die typische Natterung des Parasols zeigen.

    Gruß

    Norbert

    Hallo Norbert, vielen Dank für die schnelle Antwort. Bist du dir da sicher? Wir hatten den Riesenschirmling eigentlich schon im Blick bei unseren Bestimmungsversuchen, aber die Fruchtkörper waren dafür eigentlich viel zu klein - die hatten exakt die größe von jungen Safranschirmlingen und Riesenschirmlinge im ähnlichen Alter standen dort auch viele rum, sahen aber z. B. so aus und waren deutlich, deutlich (Faktor 3-4) größer:





    Außerdem haben wir noch nie gesehen, dass Riesenschirmlinge so wachsen würden - aus einem Ansatz zwei Fruchtkörper bzw. 10 Fruchtkörper fast büschelig auf wenigen Quadratzentimetern), oder fällt das in die Kategorie "Ausnahmen bestätigen die Regel?" :)


    Viele Grüße

  • Hallo,

    Die zuletzt gezeigten sind einfach schon etwas älter.

    Und zum dichten Wachstum :


    Grüße

    Norbert

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  • Servus,

    was das büschelige Wachstum angeht, da kann der Parasol alles Mögliche wie man ja auf dem Bild von Zuehli schön sieht.

    Dennoch sind die oben von TheWrestler´s abgebildeten Pilze meiner Meinung nach keine Parasole!

    Der Habitus ist doch m.M.n. komplett anderst ( der abgeplattete Hut, die hellen Schuppen, glatter Stiel)

    Ich denke da an rachodes.

    Das fehlende Röten irritiert natürlich extrem, aber schaut euch nochmal Bild Nr. 6 Stielbasis und Bild Nr. 8 (2 junge Frkp) an.

    Bei Nr. 6 denke ich an der Stielrinde ein Röten erkennen zu können und bei Nr 8 ist eine Verletzung am Hut vom linken Pilz die ebenfalls rötet.


    Grüße

    Felli

  • Hallo.


    Dass das Röten bei den Safranschirmlingen mal ausbleiben kann ist klar. Röten in der Stielrinde gibt es auch bei Macrolepiota und das hier sind ziemlich sicher welche. Man sieht doch sogar eine Natterung.


    Einer der Macrolepiotas wird's schon werden, da habe ich keine Zweifel.


    LG.

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
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  • Servus Schupfnudel,

    Da gehen unsere Meinungen wohl etwas auseinander.

    Eine Stielnatterung kannn ich beim besten Willen nicht erkennen.

    Hier mal ein Vergleichsbild von etwa gleichaltrigen Pilzen (M.procera cf) mit der typischen Stielnatterung und eben Habitus.


    Du hast natürlich recht, das bei Macrolepiota auch mal die Stielrinde rötet.

    Auf meinem Bild bräunt sie auch.


    Grüße

    Felli

  • Huhu felli.


    Das ist ok mit den Meinungsverschiedenheiten. :)

    Aber schau dir mal dieses Bild in der Vergrößerung an:

    274558-img-7038-jpg


    Diese kleinen flockigen Punkte kann kein Safranschirmling.


    Zum Vergleich C. rachodes:


    Außerhalb von M. procera s.str. gibt es ja auch schwächer genatterte Riesenschirmlinge wobei sich die Natterung eben manchmal auch erst später deutlicher entwickelt.


    LG.

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  • Ich nehme Wetten an. :)


    10 Chips auf Macrolepiota sp.

    Wer hält dagegen mit Chlorophyllum sp. oder einer anderen Gattung?


    Natürlich vorausgesetzt, dass er nochmal aufgesucht würde später.

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  • Sehr interessant- auf den ersten Blick: Vorsicht. Also mir, als bekennender Parasol-Esser - wenn auch selten - stimmt da was nicht. Das Bluten fällt aus - das heißt auch nicht wirklich was. Es sich auch sowieso nicht nach Macrolepticia aus. Spannend. Wie ist denn der Duft? LGJ

  • Servus,

    ich denke dass wir dieses Rätsel nicht lösen werden, nach dem sich auch TheWrestler´s nicht mehr gemeldet haben. - Schade.

    An einen M.procera glaube ich auf jeden Fall nicht!

    Da passt m.M.n.einfach gar nichts.

    Ob das irgend eine andere Macrolepiota werden soll / ist ???

    Interessiert hätte mich das schon.

    Grüße

    Felli

  • LUDWIG hat einen Macrolepiota konradii gemalt, der hier vielleicht passen könnte. Feine Natterung erst bei voll aufgeschirmten Exemplaren. Was mich nur stört ist die Art, wie die Huthaut aufreißt. Beim Wrestler geschieht das streifig, Ludwigs konradii trägt dagegen grobe Schollen auf der Huthaut...


    Liebe Grüße

    Ralph

  • Hallo Ralph,


    das was Du "streifig" nennst, kann doch gut noch in Schuppen zerreißen. Der erste Wachstumschub war halt horizontal, also reißt die Huthaut erstmal horizontal auf, und es bleiben die gezeigten Bänder über. Wenn ein Dickenwachstum, und oder das Aufschirmen dazukommt, werden die Bänder dann in die klassischen Schollen zerrrissen.


    Na ja, ich versuche mir halt einfach bildlich vorzustellen, wie das Ganze abläuft.


    Hallo Schupfnudel, ich wäre aber in jedem Fall auch bei Macrolepiota sp. (aber eben gerade nicht M. procera) und würde 10 Pünktchen setzen. Dann müsste Wrestler aber wohl nochmal zum Fundort.


    Grüßle

    RudiS

  • Hallo Ihr Lieben,


    erstmal vielen Dank für die angeregte Diskussion und die vielen Vorschläge.


    Wir sind erst heute dazu gekommen nochmal eine Runde im gleichen Wald zu drehen. Leider waren in der Zwischenzeit wohl ein paar Trampeltiere im Wald unterwegs. Unglaublich, was wir heute an herausgerissenen, zertretenen, zerbröselten und sonst irgendwie untypisch zugerichteten Fruchtkörpern gesehen haben. Leider hat es auch unsere Schirmlinge erwischt, weshalb wir leider nicht wie erhofft brauchbaren Fotos von aufgeschirmten Exemplaren nachliefern können - das ist, was von den zuletzt wunderschön wachsenden Schirmlingen übrig geblieben ist:








    So wie es aussieht: Stiele kaum bis gar nicht genattert. Ring relativ stabil und verschiebbar. In direkter Nachbarschaft stand außerdem ein ziemlich frischer Safranschirmling - anbei ein direkter Hutvergleich (links der unbekannte Schirmling, rechts der Safranschirmling):



    Der Unterschied ist denke ich klar zu erkennen. Insgesamt tendieren wir persönlich doch mittlerweile viel mehr zu Macrolepiota spec. aber wirklich zu bestimmen war bei diesem Massaker für uns nichts mehr möglich, aber vielleicht sieht ja jemand noch irgendein spezielles Merkmal, dass auf eine bestimmte Art hindeutet oder zumindest einige Arten ausschließt :)


    Viele Grüße und danke nochmal an alle die sich Gedanken zum Fund gemacht haben.


    Viele Grüße

  • Bei solchen Bildern bekomm ich richtig Wut im Bauch.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tomas!


    Das sind aber nicht unbedingt Menschen, die die PIlze umschubsen.

    Heute war ich zum beispiel in einem Waldstück, wo vermutlich seit knapp 25 Jahren (als ich das letzte Mal da war) nirmand mehr durchgegangen ist - naja, oder höchstens zwei oder drei Leute. Aber nicht in den letzten zwei Wochen. Umgeschubste Pilze gab es trotzdem eine Menge - meistens im Bereich der Wildwechsel zwischen den moorigen bachläufen. Es sind also durchaus oft Schweine, Rotwild und Damwild, die halt auch mal über Fruchtkörper stolpern.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    völlig richtig. Das gibt es. Aber wenn eine Art reihenweise abgeschnippelt und umgeschmissen ist, dann war das keine Wutz. Und das ist einfach nur ärgerlich.

    Lieben Gruß


    Claudia


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