31.08.2019, als der Wald erblühte

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.900 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Grüß euch!


    Bisher war dieses Jahr das schlechteste Pilzjahr seit langem. Gestern war endlich ordentlich was zu finden.

    Heute aber erblühte der Wald so richtig. Ich war in einem Waldstück unterwegs, in dem ich bisher noch nie war.

    Eine goldrichtige Entscheidung! Eigentlich wollte ich ja radfahren gehen, aber ihr kennt ja diese Stimmen im Kopf...


    Nach zwei Minuten begrüßten mich diese Pilze.

    Was mag das wohl sein? Sieht aus wie Schmetterlingstrameten, aber ganz in weiß?


    Zwergerlfeuer, Calocera viscosa, leuchtete mir den Weg.


    Meine Schritte trugen mich zu den Maronenröhrlingen, Imleria badia, man hätte die heute mit der Sense mähen können, ich hab nur die knackigsten genommen.


    Amanita gemmata wuchs ebenfalls wie angesät.


    Das Habitat, zunächst eine Fichtenmonokultur, aber mit viel Moos, und auch mit Totholz.


    Ein paar Eierschwammerl, Cantharellus cibarius.


    Auch die Samtfußkremplinge, Tapinella atrotomentosa, waren zugegen.


    Grünblättrige Schwefelköpfe, Hypholoma fasciculare.


    Goldröhrlinge, Suillus grevillei, waren heute zahlreich vertreten, in jung und alt.


    Außerdem fand ich zwei Mohrenkopfmilchlinge, Lactarius lignyotus. Hier einer davon.


    Der Fichtensteinpilz, Boletus edulis, ließ sich auch blicken.


    Auch ein paar Semmelstoppelpilze, Hydnum repandum s.l. wuchsen in diesem Wald.


    Schöne Korallen gab es zu bestaunen.


    Etwas später, ein Hattrick! Neoboletus luridiformis.


    Auch Täublinge gab es reichlich, auch wenn heute meine Aufmerksamkeit den Röhrlingen galt. Russula cyanoxantha.


    ...und auch Russula vesca.


    Caloboletus calopus, der Schönfußröhrling...der erste Fund dieses Jahr!


    Die Erde erhob sich durch das Wirken von Lactifluus vellereus.


    Zwischenzeitlich hat sich der Wald in etwas wirklich besonderes gewandelt. Anstelle von nur Fichten wuchsen Weißtannen, Lärchen und Fichten!

    Ein wirklich natürlicher bodensaurer Nadelmischwald!


    Junge Fomitopsis pinicola wuchsen an einem umgestützten Baum (Foto leider unscharf).


    Etwas später kehrte ich in der Nähe eines Gehöfts um und erspähte Macrolepiota procera!


    Auch der Gallenröhrling, Tylopilus felleus, war auffindbar.


    Wenig später, schöne unbekannte.


    ...und ein Birkenpilz. Leccinum scabrum, leider komplett vermadet.


    Kurz vor meinem Auto fand ich noch diese Stäublinge.


    Abschließend der Blick ins Körbchen. Natürlich hätte ich mehr sammeln können, aber das Ausbeuten der Natur ist ja keine Pflicht :evil:!


    Danke fürs virtuelle mitgehen! Kommentare und Bestimmungsvorschläge sind natürlich - wie immer - herzlich willkommen.


    LG Bernhard

  • Hallo Bernhard!

    Dann hast Du aber mächtig Glück! Schön, dass es noch Ecken gibt, wo es so richtig "rund geht". Schön anzusehen Deine Pilztour, ich danke fürs Mitnehmen!


    Ich war heute wieder unterwegs, die Pilze halten einfach inne bei uns. Der Boden war zu schnell wieder trocken. Meine Kollegin, nur 20 Kilometer weiter hat in dieser Woche körbeweise Steinpilze geerntet - ich hatte 1 (einen!).

  • Hallo Bernhard,


    schöne Bilder zeigst Du. Ich finde auch gemischte Nadelwälder besonders schön. Und wenn dann noch so vieles verschiedenes wächst macht es gleich doppelt so viel Spaß.

    Wie hoch liegen denn Deine Wälder?


    Grüßle

    RudiS

  • Hallo Bernhard,


    bei Deinem Porling könnte ich mir Climacocystis borealis vorstellen. Der Nördliche Schwammporling mag montanes Gelände. Meine erste Idee war Trametes pubescens, aber so richtig viel Samt auf den Hüten ist nicht zu sehen. Und für C.b. passt auch Nadelholz als Substrat besser. So richtig viele Details, sind am Photo aber nicht zu sehen.

    Dein Bovist sieht nach Flaschenbovist, Lycoperdon perlataum aus.


    Grüßle

    RudiS

    Grüßle

    RudiS

    Einmal editiert, zuletzt von Gaukler () aus folgendem Grund: Fella

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    RudiS's (:gzwinkern:) erste Idee gefällt mir deutlich besser. Mit so feinen Poren sollte das kein Climacocystis sein, der zudem auch noch haariger auf der Oberseite sein müsste.
    Mit den feinen Poren, den offenbar schon zerkrümelnden Fruchtkörpern und de Wuchsweise würde ich da schon an Trametes pubescens (Samtige Tramete) denken.

    Ist das Substrat denn wirklich Nadelholz? So von der Optik her kann das doch ebenso gut Laubholz sein.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Der Wald war zwar fast reiner Nadelwald, ich denke aber dass das ein Laubholzstamm war.

    Leider habe ich nicht genau genug drauf geachtet. Aber ich komme sicher wiedereinmal dort vorbei, dann könnte ich die Sache besser dokumentieren.

    Scheint ja was interessantes zu sein.

    Ist die Holzart ein Ausschlusskriterium für die eine oder andere Art?


    LG Bernhard

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernhard!


    Nicht prinzipiell, nein.
    Aber den Nördlichen Schwammporling findet man so zu mehr als 90% an Nadelholz und die Samtige Tramete zu mehr als 90% an Laubholz.
    Taugt also ganz gut als weiterer Hinweis zusätzlich zu den morphologischen merkmalen.



    LG, Pablo.