Nach Anis riechender Lamellenpilz mit dicker Schleimschicht

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.297 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    diese Pilze fielen mir heute bei einem kurzen Spaziergang auf, warum nun auch immer. Sehr auffällig war diese dicke geleeartige Schleimschicht oben auf dem Hut, vor allem bei dem jüngeren Exemplar. Und die Pilze riechen durchaus intensiv (wenn sogar ich es rieche) nach Anis oder ähnlichem. Im Wald dachte ich spontan irgend etwas in Richtung Schleimfuß, nun aber ... ich habe keinen Plan. Deshalb habe ich zwei Bitten an Euch:
    Was ist dies für ein Pilz, bzw. mir reicht hier schon die Gattung.

    Und dann, vor allem: Wie kann ich hier vorgehen, um die Richtung zu erkennen, ihn einer Gattung zuordnen zu können?

    Funddaten: 02.09.2019, Altmühltal, Mischwald mit überwiegend Rotbuchen aber auch Eschen, Eichen und ? und Fichten. Hutdurchmesser des größeren Pilzes ca. 10 cm, Höhe des kleineren Pilzes insgesamt ca. 10 cm, nur der Hut ist "schleimig", auf den Lamellen waren diese "Tropfen", intensiver Geruch nach Anis.


    Vielen Dank für Eure erneute Unterstützung.


    Liebe Grüße


    Maria


    • Offizieller Beitrag

    Ersetzen wir Anis gegen Bittermandel und nennen wir ihn Russula grata. ;)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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  • Hi Maria.


    Schau mal wie der Stiel bricht. Ich wäre hier in der Stinktäublingsecke am Suchen.

    Vielleicht der Anistäubling? Was anderes mit dem Geruch fällt mir jedenfalls nicht ein, aber ich bin auch kein Täublings-Spezi.


    LG.

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
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  • O.K., erst schon einmal Danke.


    Der Geruch der vor mir liegenden Pilze ist eindeutig nicht Bittermandel oder Marzipan sondern Anis.

    Und diese dicke Geleeschicht? Ist dies typisch?
    (Ich muss gestehen mit Täublingen habe ich mich bisher nicht im geringsten beschäftigt und jetzt gerade auch nur auf die Schnelle fürs erste kurz gegoogelt und da finde ich auf den ersten Blick nichts über diese Schicht.)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,

    Ich war da auch beim ersten Blick auf dem selben Dampfer wie Stefan.

    Wenns eindeutig Anis ist dann halt Russula fragrantissima , aber die zwei sind ohnehin kaum zu unterscheiden.

    Die werden mit klebrigen Hüten beschrieben , aber so jung ist das klebrige halt noch eine Schleimschicht , welche sich beim weiterwachsen verteilt.

    Lieben Gruß

    Norbert

    ------------------------------------------------------
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    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • Hallo Schupfnudel,


    ich habe mich noch nie mit Täublingen auseinander gesetzt, man kann irgendwie nicht alles auf einmal mache. Was verrät denn er Bruch des Stieles?


    Liebe Grüße


    Maria

  • ich habe mich noch nie mit Täublingen auseinander gesetzt, man kann irgendwie nicht alles auf einmal mache. Was verrät denn er Bruch des Stieles?

    Vereinfacht gesagt - wenn man den Stiel bricht, bricht er wie ein Apfel (wenn der Stiel noch einigermaßen fest und nicht ausgehöhlt ist). Nicht faserig. Das knackt manchmal auch so ein bisschen. Sieht man auf deinem zweiten Bild gut wie da ein Stückchen am Stiel gebrochen ist.

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  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe zwar immer noch nicht verstanden woran man hier erkennt, dass es ein Täubling ist, aber irgendwann kommt dies bestimmt auch noch. So - jetzt aber ...


    Angenommen, es wäre der Russula fragrantissima, es standen übrigens nur drei Exemplare dort, dann wäre es ja vielleicht nicht schlecht den auch zu kartieren. Ich schaue einmal wie die zwei Pilze morgen riechen - heute jedenfalls meiner Meinung nach eindeutig nach Anis.


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S. Norbert, ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Täublinge eine solch dicke Gelee-Schicht haben können - aber jetzt habe ich dies eben dazu gelernt. Danke.

  • ich habe mich noch nie mit Täublingen auseinander gesetzt, man kann irgendwie nicht alles auf einmal mache. Was verrät denn er Bruch des Stieles?

    Vereinfacht gesagt - wenn man den Stiel bricht, bricht er wie ein Apfel (wenn der Stiel noch einigermaßen fest und nicht ausgehöhlt ist). Nicht faserig. Das knackt manchmal auch so ein bisschen. Sieht man auf deinem zweiten Bild gut wie da ein Stückchen am Stiel gebrochen ist.

    Super!


    Genau so wie von Dir beschrieben brach gerade der Stiel. Und dies ist typisch für alle Täublinge? Ich habe mir die wirklich noch nie näher angesehen.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ja deswegen heißen sie zusammen mit den Milchlingen auch Sprödblättler. Nicht nur die Lamellen sind spröde, auch die Stiele. Der einzige Täubling, der nicht so bricht, ist der Frauentäubling.


    Die Schleimschicht ist übrigens für alle Stinktäublinge typisch.


    l.g.

    Stefan

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    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Und dies ist typisch für alle Täublinge?

    Genau. Täublinge und Milchlinge.

    Täublinge als Gattung sind mit ein bisschen Übung sehr leicht zu erkennen. Einfach mal eine Gattungsbeschreibung hernehmen. Reicht auch Wikipedia.


    So einfach wie die Gattung zu bestimmen ist, so schwierig wird es dann bei der Art bis auf ein paar Ausnahmen. Einige gehen noch ganz gut, aber vieles braucht dann schon recht viele Merkmale (Bäume, Sporenpulverfarbe, Geruch, Geschmack, Chemische Reaktionen, Abziehbarkeit der Huthaut, Mikromerkmale etc.). Und selbst dann hat's manchmal noch mehrere zur Auswahl. Muss man Lust drauf haben und ordentliche Literatur.


    LG.

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  • Vielen Dank Stefan!

    Das mit den Lamellen wusste ich, dass mit den Stielen nicht. Aber irgendwann kommen bei mir auch noch die Täublinge dran, also dass ich mir die etwas genau ansehe. Immerhin habe ich nun Vertreter der Stinktäublinge gesehen und nach meiner Sucherei und Überlegerei vorhin werde ich dies wohl auch nie vergessen ;)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Danke Schupfnudel,


    meistens kann ich Täublinge an sich eigentlich schon im Groben erkennen, was mir zur Zeit auch genügt. Ich hatte nur nicht gewusste, dass es da solche Schleimer gibt und bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen da zu suchen. Ja, und das mit dem Stiel hatte ich bisher auch nicht gewusst.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,

    die Täublinge brechen so mit einem Knacken, weil ihre Zellen rund sind und keine elastischen oder zähen Zellverbände bilden können, wie die länglichen Zellen andere Pilze.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • P.S. Norbert, ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Täublinge eine solch dicke Gelee-Schicht haben können - aber jetzt habe ich dies eben dazu gelernt. Danke.

    Hallo Maria, geht mir genauso wie dir. Habe da auch wieder was dazu gelernt, was diese geleeartige Schicht bei Stinktäublingen betrifft.


    Danke für's Einstellen des Mandel-Täublings.


    Liebe Grüße

    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Hallo Ihr,


    der Pilz, insbesondere die Lamellen, roch heute morgen immer noch stark nach Anis. Als ich aber an den Lamellen "rubbelte" veränderte sich der Geruch hin zu einer eigenartigen Mischung aus Anis und Bittermandel. Für mich war dies jedenfalls interessant zu beobachten und wenn ich mir solche Pilze wieder einmal ansehe, werde ich gleich vor Ort an den Lamellen rubbeln.

    Unabhängig davon - was ich gestern noch zu der für die beiden Pilzen angegebenen Ökologie las passt der Mandeltäubling auch hier viel besser.


    Jedenfalls vielen Dank an Euch alle. Für mich war dies ein sehr interessanter Ausflug zu den Täublingen, ein erstes hineinschnuppern im wahrsten Sinne des Wortes ;) . Und bei der Masse an unterschiedlichsten Täublingen die hier wachsen werde ich mich sicher auch einmal näher damit befassen. Jetzt allerdings bleibe ich bei den Pilzen die ich mir zurzeit näher anschaue und fange nicht an mich zu "verzetteln".


    Liebe Grüße


    Maria