Hallo PhlegmacienFans!
Bei einer kleinen >Schwarzwaldrunde< schon gezeigt, hier noch ein paar mehr Infos zum dortigen "Cortinarius spec.".
Vermutlich ist es (wohl ausnahmsweise in dieser Gruppe) gar nicht mal so kompliziert. Also zumindest dann, wenn Cortinarius multiformis im strengen Sinne die eher schlanke Nadelwaldart ist, die auch auf stark sauren Böden vorkommt.
Mit Funga Nordica (letzte Ausgabe) komme ich sogar sehr glatt zu dieser Art.
Nun ist das aber eine recht schwierige Gruppe, und im Journal de J.E.C. 16 (2014) erschien ein Artikel zu eben dem Komplex, nach dem ich hier ebenfalls bei "Cortinarius multiformis s.str." landen müsste.
Andere Arten im Nadelwald wären entweder mehr an kalkige Böden gebunden, oder hätten einen andern Habitus zB (deutlicher gerandete Knolle).
Die Eckdaten: Fichenwald auf saurem Boden (Hochmoortorf) auf ca. 1000m üNN (Schluchseeregion im Hochschwarzwald).
KOH 20% auf Hutrand (dort etwas dunkler, aber ohne Farbveränderung), Hutfleisch und Stielbasis negativ; Lamellenschneide gesägt; Stielbasis vor allem bei älteren Fruchtkörpern nur undeutlich und unvollständig gerandet; Huthaut nicht oder nicht erkennbar hygrophan; Stielbasis im Schnitt und gerubbelt mit Honiggeruch; Sporen eher klein (bis ca. 9µm, einige Ausreißer nach oben vorhanden, aber auch vereinzelte 2-sporige Basidien).
Bilder kann man Anklicken für bessere Ansicht.
Verwirrend ist für mich eigentlich nur die Darstellung in den Großpilzen BaWü, wonach ich vor allem im Schlüssel nicht zu "Cortinarius multiformis s.str." komme, sondern eher zu Arten wie Cortinarius allutus - ist das in dem Werk eventuell ein falsch angewendetes Synonym?
"multiformis var. multiformis" wäre da dann eine Laubwaldart (die es in der Form nach dem erwähnten Artikel unter dem Namen gar nicht mehr geben würde, also nicht als eigene Art).
"multiformis var. coniferarum" wäre dann "multiformis s.str."?
Das jedenfalls ließe die >PD - Datenbank< vermuten, wo offenbar alle Laubwaldarten aus der Gruppe unter "multiformis agg." zusammengefasst sind?
Tendenziell würde ich am ehesten FungaNordica und der recht aktuellen oben erwähnten Arbeit namhafter Cortinariologen folgen, und mir diese Kollektion als den echten und eigentlichen multiformis merken (bodensaurer Nadelwald, schlanker Habitus, gesägte Lamellenschneiden, kleine Sporen und Honiggeruch).
Dazu im Hinterkopf, daß das dann wohl die am leichtesten erkennbare Art aus dem Komplex sein könnte, und in der deutschen Kartierungsdatenbank halt "multiformis var. coniferarum" genannt wird.
Ob ich mir das nun richtig zusammengereimt habe?
Zuspruch oder Wiederspruch sind willkommen.
LG, Pablo.