Schönen Abend!
In den Wäldern um Mittenwald habe ich vier für mich ziemlich schwer bestimmbare Cortinarien, meines Erachtens nach alles Phlegmacien gefunden.
Ich werde die von mir gefundenen Merkmale mal darlegen. Dabei muss ich aber darauf hinweisen, dass ich noch nicht recht weiß, wie man Hutdeckschichten interpretieren muss. Ich weiß zwar, dass es auf die Art, wie das Pigment eingelagert ist und wie der Aufbau aussieht ankommt, aber was man da genau sehen soll kapier ich irgendwie nicht.
Egal jetzt, hier die Funde:
Nummer 1
Fundort: Lichter Buchenwald ca. 1300); Einzelne, freistehende Buche
H: Jung halbkugelig, Hutrand reingerollt, später zunehmend ausgebreitet; bei trockener Witterung fast trocken, nur befeuchtet schwach klebrig, mehr oder weniger eingewachsen faserig; jung dunkler orangebräunlich, später aufhellend
Cortina rostrot
L: stark ausgebuchtet angewachsen, an „Burggraben“ der Ritterlinge erinnernd; gesägt; Jung hellocker, später abdunkelnd
S: Gerandet knollig, deutlich weißer Mycelfilz, stets mehrere Fruchtkörper zu-sammengewachen (2-4); Knolle 3-4 cm; gelblich, heller als der Hut
Fleisch im Schnitt gelblich; deutlich unangenehm
KOH auf Hutrand dunkelbraun; auf Stielknolle ähnlich, aber etwas rötlicher (kastanienbraun); am Fleisch im Hut hell-rosarot im Stiel dunkler, weinrot
Sporen: Madelförmig bis spindelig, mittelgrobwarzig; 11,24-15,08 μm x 6,78-9,42 μm; Q-Wert: 1,54-1,91 Ø=1,73
HDS: Pigment intrazellulär gelöst (?)
Nummer 2
Fundort: Auf ca. 1000 Meter, Fichtenwald mit einigen Birken (wohl über Kalk?)
H: Halbkugelig, Hutrand eingerollt und ins Weißliche übergehend, viel heller; Wie auch der Stiel extrem schleimig, glitschig; Durchmesser 6 cm
Cortina weiß
L: Breit angewachsen ocker-gelb, gedrängt
S: Gerandet knollig, Knolle knapp 5 cm breit; ockergelb, deutlich heller als der Hut
Fleisch im Schnitt hellocker, ohne auffälligen Geruch
KOH auf Fleisch ohne Reaktion, An Hut hell weinrot, am Knollenrand dunkel weinrot
Sporen: mandelförmig, warzig; 12,21-14,97 μm x 6,70-8,26 μm; Q:1,65-2,08;
Ø = 1,81
HDS: Pigment inkrustiert (?)
Nummer 3
Fundort: Auf ca. 1000 Meter, Fichtenwald mit einigen Birken (wohl über Kalk?)
H: Gewölbt bis ausgebreitet Rand etwas eingerollt; jung leuchtend chromgelb, älter abdunkelnd ins Ockergelb übergehend; Deutlich befasert, Fasern aufliegend (nicht eingewachsen); Feucht etwas schleimig mit weißen, spinnwebarti-gen Velumresten am Scheitel; Cortina von Sporenstaub rostrot verfärbend;
L: Breit angewachsen, etwas Stielabwärts „begleitend“ (nicht gerade); Milchkaf-fefarben, im Alter abdunkeld
S: Ungerandet knollig, Knolle 3,5 cm breit; weißlich, von Velum behangen;
Fleisch im Schnitt weißlich, ohne auffälligen Geruch; KOH auf Fleisch ohne Re-aktion, An Hut schwach blutrot; Knollenrand schmutzig blutrot am Myzelfilz gelb
Sporen: subglobos, rundlich; stark warzig; 7,30-10,00 μm x 6,26-7,75 μm; Q-Wert: 1,04-1,40; Ø = 1,24
HDS: Pigment intrazellulär gelöst (?)
Nummer 4
Fundort: Auf ca. 1000 Meter, Wiese mit angrenzenden Fichten; gesellig, reihig mit etwa 8 Fruchtkörpern
H: gewölbt, auch befeuchtet kaum klebrig, deutlich eingewachsen faserig, semmelgelb bis semmelbraun, stellenweise dunkler rostbraun mit weißen, spinnwebartigen Velumresten am Scheitel;
L: Breit angewachsen, Milchkaffefarben, teils gesägt
S: Weiß, ohne Knolle, fast rein weiß, länglich
Fleisch im Schnitt weiß, leichter süßlich-fruchtiger Geruch;
KOH auf Fleisch ohne Reaktion, An Hut schwach bräunlich; Stiel ebenfalls ohne Reaktion; Auf Basalfilz ockerlich
Sporen: glatt, spindelig, z.T. mit Öltröpfchen; 7,12-9,08 μm x 3,49 x 4,63 μm;
Q = 1,72-2,31; Ø = 1,95
HDS: Mit vereinzelten Häächen; Pigment intrazellulär gelöst (?)