Guten Morgen, liebe Pilzfreund/e/innen!
Habe heute morgen in unserem Garten unter dem Korkenzieherhaselstrauch meiner Mutter diesen Milchling gefunden, der (nach ein paar Vergleichen) fĂĽr mich eigentlich nur der Haselmilchling (Lactarius pyrogalus) sein konnte. AuĂźerdem hatten wir den vor ein paar Jahren schon mal im Garten, aber an einer ganz anderen Stelle. Naja, Hasel gibt's in unserem Garten ĂĽberall...
Aaaaber: Ein Stück vom Hut schmeckte überhaupt nicht scharf!?!! Oder hab ich vielleicht zu kurz gekaut? Es waren nur ca. 5 sec. Länger traute ich mich nicht. (Das war erst meine zweite "eigenständige" Geschmacksprobe überhaupt.) Später probierte ich noch einmal direkt die Milch, und die war scharf!
In Beschreibungen des H. las ich, daß die Lamellen relativ weitstehend seien; das kann ich von meinem Exemplar nicht behaupten, oder wie seht ihr das? Kann das so variabel sein, oder ist es doch eine andere Art? Es sind aber an Gehölzen außer dem Hasel nur Kirschlorbeer und Ligusterhecke dort in der Nähe.
Beschreibung:
WUCHSORT: Garten, Wiese.
WUCHSFORM: Einzeln.
WUCHSZEIT: September.
SUBSTRAT: Lehmiger Gartenboden.
GEHĂ–LZE IN DER NĂ„HE: Hasel.
HUTFORM (Dm, BESCHAFFENHEIT): Dm 6,5cm, trichterförmig, außen leicht gerieft, Mitte fein beflockt/filzig, Rand etwas einwärts gebogen.
HUTFARBE: Ocker-bräunlich mit leichter konzentrischer Zeichnung.
STIEL (LĂ„NGE, BESCHAFFENHEIT): ca 5cm lang, gerade, auĂźen faserig, innen wattig, hohl.
STIELBASIS: Der Stiel wird Richtung Basis etwas dĂĽnner und endet einfach abgerundet. Die Erdreste waren irgendwie mit dem Stiel verbunden, sie gingen nicht leicht ab.
STIELFARBE: etwa wie Hutfarbe.
ART DER FRUCHTSCHICHT: Lamellen.
BESCHAFFENHEIT DER FRUCHTSCHICHT: Lamellen sind ocker mit Orangeton, mitteldichtstehend, gebogt, untermischt. Lamellenansatz ist angewachsen, läuft aber nicht am Stiel herab. Lamellen sind Richtung Schneide etwas dunkler gefärbt als Richtung Hutfleisch.
ANSCHNITT: Das Hutfleisch und der Stiel sind innen weiĂźlich, wattig.
VERFÄRBUNG: Mit längerem Liegen nur ein leichtes Nachbräunen der gesamten Färbung.
SPORENPULVER: Auf jeden Fall hell; rund um den FK lag auf den Blättern schon Sporenpulver. Sporenabdruck ist trotzdem noch in Arbeit; vllt. gibt er ja noch was her.
Edit: Sporenabwurf ergab ein gelbliches Sporenpulver. (siehe hier: 🌳 Haselmilchling? (in Grünis Garten))
GERUCH: Pilzig, angenehm.
GESCHMACK: Hutfleisch nicht scharf, Milch scharf.
MILCH: Nicht ganz weiĂź, eher so mit einem ockergelblichen Touch wie die Lamellen.
Fotos:
1.- 3. Am Wuchsort.
1.
2.
3.
4. Der FK ist weg, aber sein Sporenpulver liegt noch auf den Pflanzen!
5. Hut von unten, Lamellen gut zu sehen, erste Milchtröpfchen.
6. Hut von oben im Detail.
7. Quer ĂĽber die Lamellen angekratzt: Es milcht!
8. Seitenansicht.
9. -10. Anschnitt: Man erkennt gut die Form des Hutes und der Lamellen, die Wattigkeit des Fleisches und den hohlen Stiel.
10.
Nun bin ich gespannt, ob ihr da auch einen Haselmilchling seht?