🌳 Haselmilchling? (in Grünis Garten)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cortinarius.

  • Guten Morgen, liebe Pilzfreund/e/innen!


    Habe heute morgen in unserem Garten unter dem Korkenzieherhaselstrauch meiner Mutter diesen Milchling gefunden, der (nach ein paar Vergleichen) für mich eigentlich nur der Haselmilchling (Lactarius pyrogalus) sein konnte. Außerdem hatten wir den vor ein paar Jahren schon mal im Garten, aber an einer ganz anderen Stelle. Naja, Hasel gibt's in unserem Garten überall...

    Aaaaber: Ein Stßck vom Hut schmeckte ßberhaupt nicht scharf!?!! Oder hab ich vielleicht zu kurz gekaut? Es waren nur ca. 5 sec. Länger traute ich mich nicht. (Das war erst meine zweite "eigenständige" Geschmacksprobe ßberhaupt.) Später probierte ich noch einmal direkt die Milch, und die war scharf!

    In Beschreibungen des H. las ich, daß die Lamellen relativ weitstehend seien; das kann ich von meinem Exemplar nicht behaupten, oder wie seht ihr das? Kann das so variabel sein, oder ist es doch eine andere Art? Es sind aber an Gehölzen außer dem Hasel nur Kirschlorbeer und Ligusterhecke dort in der Nähe.


    Beschreibung:


    WUCHSORT: Garten, Wiese.

    WUCHSFORM: Einzeln.

    WUCHSZEIT: September.

    SUBSTRAT: Lehmiger Gartenboden.

    GEHÖLZE IN DER NÄHE: Hasel.

    HUTFORM (Dm, BESCHAFFENHEIT): Dm 6,5cm, trichterförmig, außen leicht gerieft, Mitte fein beflockt/filzig, Rand etwas einwärts gebogen.

    HUTFARBE: Ocker-bräunlich mit leichter konzentrischer Zeichnung.

    STIEL (LÄNGE, BESCHAFFENHEIT): ca 5cm lang, gerade, außen faserig, innen wattig, hohl.

    STIELBASIS: Der Stiel wird Richtung Basis etwas dĂźnner und endet einfach abgerundet. Die Erdreste waren irgendwie mit dem Stiel verbunden, sie gingen nicht leicht ab.

    STIELFARBE: etwa wie Hutfarbe.

    ART DER FRUCHTSCHICHT: Lamellen.

    BESCHAFFENHEIT DER FRUCHTSCHICHT: Lamellen sind ocker mit Orangeton, mitteldichtstehend, gebogt, untermischt. Lamellenansatz ist angewachsen, läuft aber nicht am Stiel herab. Lamellen sind Richtung Schneide etwas dunkler gefärbt als Richtung Hutfleisch.

    ANSCHNITT: Das Hutfleisch und der Stiel sind innen weißlich, wattig.

    VERFÄRBUNG: Mit längerem Liegen nur ein leichtes Nachbräunen der gesamten Färbung.

    SPORENPULVER: Auf jeden Fall hell; rund um den FK lag auf den Blättern schon Sporenpulver. Sporenabdruck ist trotzdem noch in Arbeit; vllt. gibt er ja noch was her.

    Edit: Sporenabwurf ergab ein gelbliches Sporenpulver. (siehe hier: 🌳 Haselmilchling? (in Grünis Garten))

    GERUCH: Pilzig, angenehm.

    GESCHMACK: Hutfleisch nicht scharf, Milch scharf.

    MILCH: Nicht ganz weiß, eher so mit einem ockergelblichen Touch wie die Lamellen.


    Fotos:


    1.- 3. Am Wuchsort.

    1.


    2.


    3.


    4. Der FK ist weg, aber sein Sporenpulver liegt noch auf den Pflanzen!


    5. Hut von unten, Lamellen gut zu sehen, erste MilchtrĂśpfchen.


    6. Hut von oben im Detail.


    7. Quer Ăźber die Lamellen angekratzt: Es milcht!


    8. Seitenansicht.


    9. -10. Anschnitt: Man erkennt gut die Form des Hutes und der Lamellen, die Wattigkeit des Fleisches und den hohlen Stiel.


    10.


    Nun bin ich gespannt, ob ihr da auch einen Haselmilchling seht? ==Gnolm11==Gnolm19

    Gnnnnihihiiii !

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    7 Mal editiert, zuletzt von GrĂźni/Kagi ()

  • SchĂśnes Portrait, GrĂźni!:thumbup:

    Nun bin ich gespannt, ob ihr da auch einen Haselmilchling seht? ==Gnolm11==Gnolm19

    Zweifellos der Hasel-Milchling ( Lactarius pyrogalus)!

    Typisch sind neben dem Standort die recht entfernt stehenden gelben Lamellen.

    Und natĂźrlich die scharfe Milch, was Du ja selbst gespĂźrt hast. Pyrogalus kĂśnnte man mit Feuermilch Ăźbersetzen.


    Liebe Grüße, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,

    danke fßr deine Einschätzung/Bestätigung meiner Bestimmung!

    Aber wieso sagst auch du, wie in den Beschreibungen, die ich gelesen habe, die Lamellen seien "recht entfernt stehend"? Das, was ich an dem FK sah, empfand ich als eher engstehend. Habe ich da eine falsche Vorstellung/Sichtweise von "engstehenden" und "weitstehenden" Lamellen? Gibt es da Vorgaben in mm oder ist das eher subjektiv?

    Gnnnnihihiiii !

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  • Hallo GrĂźni,


    sehr schĂśner Milchlingsfund!

    Ich finde schon, dass die Beschreibung der Lamellen "recht entfernt stehend" zutreffend ist. Eng stehende Lamellen kenne ich z.B. so



    wie etwa beim Maipilz.

    Bei deinem Fund gibt es richtige LĂźcken zwischen den untermischten Lamellen.

    MĂśglicherweise hat das mal jemand genauer definiert. Aber wenn ich da noch messen sollte...

    Ich entscheide nach Augenmaß und Vergleichswerten.


    Liebe Grüße

    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Habe ich da eine falsche Vorstellung/Sichtweise von "engstehenden" und "weitstehenden" Lamellen? Gibt es da Vorgaben in mm oder ist das eher subjektiv?

    Nun, im Vergleich zum unter Hainbuchen wachsenden "Doppelgänger", dem Hainbuchen-Milchling (Lactarius circellatus) stehen die Lamellen schon recht weit entfernt.

    Ob es da Vorgaben gibt?

    Nun, man kĂśnnte z.B. die Anzahl der Lamellen pro 1 cm Hutrand ermitteln und letztlich vergleichen.

    Rotfüßchen bringt ein schönes Beispiel für engstehende Lamellen!


    Liebe Grüße, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo ihr Lieben,


    danke fßr die Erklärung und Vergleiche! Dann habe ich bisher tatsächlich eine falsche Vorstellung davon gehabt.

    Gnnnnihihiiii !

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  • Hier noch ein Foto vom Sporenabwurf:


    Sieht ocker-gelb aus. Auf beiden UntergrĂźnden ist es gut zu sehen.

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    2 Mal editiert, zuletzt von GrĂźni/Kagi ()

  • Wenn du nur die vollständig vom Stiel bis zum Hut durchgehenden Lamellen betrachtest, ist die Art sogar sehr entferntstehend

    Man mßsste das wohl mit einer Angaben des Verhältnisses vollständige Lamellen zu Lamelletten präzisieren

    Gruss

    Uwe