Hallo zusammen,
ich glaube es immer noch nicht richtig. Seit der letzten Augustwoche gab es keine nennenswerte Niederschläge und demzufolge gibt es so gut wie keine Pilze. Und heute dann beim Abendspaziergang richtige Pilze in frisch! mit Hut und Stiel! Und darunter sogar drei Arten Cortinarien. Dann noch als Sahnehäubchen ein Samthäubchen -Arbeitstitel) ein Steinpilz und ein Kuhmaul. Vielleicht hat jemand einen Namen für den blaubraunweißen Schleierling.
Es sollte nur ein Spaziergang in die Abendsonne werden
Der Überlauf des kleinen Teichs steht schon lange trocken, aber immerhin ist noch Wasser drin.
Dann bog ich auf einen Weg ab, der bei diesem Sonnenstand schon völlig verschattet ist, aber die letzten Nachtfröste mit entsprechenden Raureifmengen abbekommen hat. Das Moos war immerhin so feucht, dass ich trotz des warmen Tages am Abend noch nasse Schuhe bekam. Und da standen sie:
Es begann mit diesem kleinen Kuhmaul
Es folgten prachtvolle Hautköpfe mit einem ziemlich unangenehmen Medizinschrank-Rettichgeruch. Wahrscheinlich ist das der Blutblättrige Hautkopf. Möglicherweise auch der Purpurbraune. Bei den jüngeren Exemplaren ist die Huthaut rotbraun. Woran unterscheiden sich die beiden Arten eigentlich mikroskopisch?
Hier ältere Exemplare.
Dann folgten diese Schleierlinge mit dickem Fuß, aus denen meine Autokorrektur regelmäßig Schreiberlinge machen will. Sie rochen nach nix, die Kauprobe empfand ich als ganz angenehm. Könnte das der Braunviolette Dickfuß - Cortinarius anomalus sein?
Wobei ich bei diesem Exemplar wegen der gezackten Lamellen nicht völlig sicher bin, ob es nicht eine andere Art ist. Aber wahrscheinlich ist er nur schon etwas verschlissen.
Dann tauchte auf einmal der hier auf - völlig madenfrei!
Den Winzling habe ich erst zu Hause fotografiert. Auch ein Hautkopf, vermutlich der Zimtblättrige Hautkopf.
Den hier wird man wohl nicht näher bestimmen können. Morgen ist er wahrscheinlich schon Suppe. Vielleicht ist das zu besseren Zeiten einmal ein Samthäubchen gewesen.
Beim Abstieg vom Berg bot sich wieder das gewohnte Bild dieses Sommers:
Ein mumifizierter Grauer Wulstling, dem die Feuchtigkeit zum Vergammeln fehlt;
Ein Methusalem-Samtfuß mit Trockenrissen;
Fichtenzapfen zersplittern krachend, wenn man auf sie tritt und der Waldboden staubt.
Die Pilze stehen quasi in den Startlöchern. Sie brauchen nur Feuchtigkeit, damit sie wachsen können. Morgen ist Herbst. vielleicht bringt der das ersehnte Nass.