Grüß euch!
Heute war ich wieder in "meinem" Wald.
Kurz gesagt es war grandios, einer dieser Tage die es nur für kurze Zeit einmal im Jahr gibt.
Die Steinpilze (Boletus edulis) waren massenhaft da. In meinem Wald gibt es das immer nur einmal jährlich für ein bis zwei Wochen.
Natürlich findet man auch vorher und nachher Steinpilze, aber diese Häufung ist schon auffällig.
Dazu ein paar Fragen und Gedanken...
Warum fruchten die Myzelien in einem Waldstück nahezu synchron? Ich nehme an das liegt in der Chance auf Vermehrung begründet.
Aber wie "wissen" die Pilze wann sie zu fruktifizieren haben? Tages- und Nachttemperaturen? Feuchtigkeit? Vielleicht auch Tageslänge obwohl sie kein Licht brauchen?
Oder gibt es einen Informationsaustausch der Pilze (z.B. über irgendwelche Botenstoffe)?
Der Zeitpunkt scheint jedenfalls von der Witterung im Jahresverlauf abzuhängen.
Bei mir treten diese Schwemmen normalerweise Anfang September auf. Heuer war es besonders warm, darum kommen sie wohl später.
Noch ein Punkt ist mir aufgefallen.
Es gibt in diesem Wald normalerweise eine große Artenvielfalt.
Wenn die Steinpilze massenhaft auftreten aber nicht. Natürlich findet man auch andere Arten, aber relativ wenige Exemplare.
Wenige Maronen, wenige Eierschwammerl, wenige Täublinge, keine Hexenröhrlinge, einfach weniger Mykorrhizapilze ausgenommen dem Steinpilz.
Natürlich ist an solchen Tagen der Sammlerblick auf die Steinpilze geeicht, aber ich meine doch diesen Effekt beobachtet zu haben.
Wäre es möglich dass diese Massenfruktifikation fast die gesamte "Kapazität" der Mykkorhizapartner beansprucht? Also dass für andere Arten weniger Nährstoffe übrig bleiben.
Ich hoffe auf eine lebhafte Diskussion, Erfahrungsberichte und auf Informationen bzgl. biologischer Hintergründe falls ihr da was wisst.
Zum Abschluss ein paar Bilder von heute.
LG Bernhard