Heute mal mit dem Thema "Pilzbestimmung" im Wald

**DiveVader** · 29. September 2019

Hallo Forum,

mein Sohn und ich wollten heute mal unter dem Motto Pilzbestimmung in Wald und alles was wir finden mitnehmen um es zu Hause in Ruhe zu bestimmen.
Allerdings gestaltet sich das leider nicht so einfach wie ich dachte. Wir beschäfftigen uns erst seit 2 jahren intensiver mit dem Schwammerlsuchen. Aktuell nur Röhrlinge (Fl. Hexenröhrling, Steinpilz, Marone)
Folgende Pilze fanden wir heute und ich würde gerne um eure Hilfe bitten. Falls gewünscht kann ich natürlich gerne von einzelnen Pilzen nochmal Bilder machen.

Meine Vermutung (bezogen auf unteres Bild, oberes entsprechend Seitenverkehrt um die Draufsicht darzustellen):
rechts oben --> Rotfußröhrling?
rechts Mitte --> Marone (sicher erkannt, den wollte mein Sohn mitnehmen)

Mitte oben --> Anisegerling?
links oben / 2. links unten --> gleicher Pilz, ?

2. links oben --> ?

Den Rest kann ich nicht sicher bestimmen.

Essen werden wir jedenfalls keinen dieser Pilze!

Uns geht es nur um die Bestimmung.

Ein Hexenei haben wir auch gefunden:

Hier glaube ich noch einen Rotfußröhrling zuerkennen:

Und auch hier wissen wir nicht was das war:

Schonmal vielen Dank für eure Mithilfe!

Grüße

Andi

**Schupfnudel** · 29. September 2019

Vom zweiten Bild ausgehend von oben links:

Ockertäubling, Chlorophyllum olivieri, Agaricus sp., einer der beiden Knoblauchschwindlinge vermutlich, Marone, Rotfußröhrling

Darunter:

Vmtl. Milchling, ein Graustieltäubling, keine Ahnung, keine Ahnung, ein Scheidenstreifling.

Unten sind dann Flämmlinge. Vermutlich der geflecktblättrige.

LG.

**JanMen** · 29. September 2019

Hallo Andi,

ich gehe bei Schupfnudels Namen fast voll mit, wobei ich auch beim zweiten Täubling eher einen Ocker-Täubling vermute.

Bei den beiden Unbekannten sieht man auf beiden Bildern nicht die Unterseite.

Ins Blaue geraten würde ich auf einen Flämmling (Gymnopilus) und einen Milchling (Lactarius) tippen.

LG, Jan-Arne

**DiveVader** · 29. September 2019

Hallo ihr beiden,

vielen Dank erstmal für eure Unterstützung.

Ich habe die Pilze jetzt mal einzeln aufgenommen und zerschnitten. Vielleicht kann man dann die Art besser bestimmen?

Gefunden wurden die Pilze in einem Mischwald mit angrenzendem Fichtenwald. (heute mal neues Gebiet ausprobiert)

Ich benenne die Pilze nach euren Vermutungen und versuche ebenfalls wieder die Reihenfolge einzuhalten:

Ocker-Täubling
Beim Brechen nur ein schwaches knacken (ist aber auch Stunden nach sammeln her)

Safranschirmling?
Hatte ich auch vermutet, aber irgendwie sah der nicht aus wie auf den Bildern die ich im Internet gefunden habe
Ich meine auch der Ring ließ sich nicht verschieben....verschwand im Stiel.....

Anis Egerling (Champignon)
Roch beim Sammeln als auch jetzt wieder beim Anschneiden leicht nach Anis.

Den Knoblauchschwindling hatte ich leider zu früh aussortiert.....

Rotfußröhrling

Lief beim anschneiden rötlich an....

Milchling
Nässte beim aufschneiden

Graustiltäubling
Stiel deutlich hohler und weicher als der Ocker-Täubling

Unbekannt 1

Unbekannt 2
Milcht sehr stark, vor allem wenn man über die Lamellen streicht

Scheidenstreifling
Über den bin ich bei weiteren Recherchen auch gestolpert.
Hier würde beim grünen Knollenblätterpilz der Ring unter dem Hut sein, oder? Dieser hatte keinen.

**Beorn** · 29. September 2019

Hallo.

Der Safranschirmling (ist sicherlich einer, welcher auch immer) sieht mit der Farbe des Hutuntergrundes wirklich makaber aus. Habe ich in der Form noch nie gesehen, dürfte aber tatsächlich so nur bei Chlorophyllum olivieri vorkommen.

Der Filzröhrling ist Xerocomellus chrysenteron (Gemeiner Rotfuß) wegen dem rotfaserigen Stielfleisch. Da bräuchte man allerdings noch ein vollständiges Schnittbild, weil eine weiter, sehr ähnliche Art auch in der untesten Stielbasis weinrotes Fleisch hätte (chrysenteron nicht!).

Der Champignon ist unbestimmbar und wird auch unbestimmbar bleiben (weil überständige Einzelfruchtkörper in der Gattung generell unbestimmbar sind).
Das Fleckblatt (Gymnopilus penetrans) ist ja schon aufgelöst.
Der Scheidenstreifling allerdings wird unbestimmbar bleiben, weil es ein Scheidenstreifling ist. Das ist halt die UNtergattung der Wulstlinge, wo man bei den braunen, grauen und weißen Arten ohne mikroskopiosche Merkmale so gut wie nie zu vernünftigen Bestimmungen kommt.
Beim Täubling glaube ich auch eher an einen Ockertäubling (Russula ochracea) und die Milchlinge wollen halt auch eingehender beobachtet werden (Verfärbung der Milch auf weißem Tuch nach 5 min., Verfärbung der Milch auf dem Fleisch nach 5 min., Geschmack der Milch, Geruch, ökologische Begleitumstände...).

LG; Pablo.

**Oehrling** · 29. September 2019

Hallo,

insgesamt macht ihr das aber ziemlich gut mit den Bestimmungen. Da ist ganz viel richtig. Also weiter so!

FG

Oehrling

**Gaukler** · 30. September 2019

Hallo DiveVader,

Da schließe ich mich Oehrling an, so unversehrte Pilzeaus dem Wald zu schaffen ist nicht leicht. Passt für jede Pilzausstellung! Meine Bestimmlinge sehen meist mitgenommener aus.

Leichter wirds für Euch wenn Ihr weniger Arten mitnehmt und die dann sehr genau beschreibt.

Grüßle

RudiS

**DiveVader** · 30. September 2019

Hallo zusammen,

auch für die letzten Beiträge vielen Dank!

Eigentlich wollten wir, als wir anfingen, "NUR" ein paar Steinpilze in die Pfanne hauen

Dann kam der Flockenstielige Hexenröhrling als ebenfalls guter Speisepilz dazu. Bei den Maronen bin ich lieber etwas zurückhaltender, auch wenn hier die Aussagen zu Radioaktivität stark auseinanderdriften. Letzendlich überkam uns der "Jagdtrieb im Manne" und wir lasen immer mehr Spuren des Waldes und dessen Bewohner bzw. Besucher.

Dieses Jahr dann wollten wir dann doch noch wissen, was wir da eigentlich alles noch im Wald sehen. Das alles gepaart mit ein paar schönen Fotos der "noch" im Wald stehenden Schwammerl machte irgendwie Lust auf mehr! So kam es, wie es kommen musste

Mal sehen wie sich das noch weiterentwickelt.....

Wichtig ist mir vor allem, meinen Sohn weg von den elektrischen Spielzeugen zu bekommen und ein Gespür/Gefühl für die Natur zu vermitteln.

Schöne Grüße

Andi

**Gaukler** · 30. September 2019

Hallo Andi,

Ein hehres Ziel! Vor dem Bildschirm enden wir alle. Also nix wie los in den Wald.

Grüßle

RudiS

**Wutzi** · 30. September 2019

Hallo Andi,

schön, dass Ihr vom Pilzfieber befallen seid. Das hört so schnell nicht wieder auf. Eure Beschreibung ist fürs Erste wirklich schon gut. Aber da geht noch mehr: Hier findet Ihr, was genau wichtig ist für eine möglichst präzise Anfrage. Ich habe letztlich einen Milchling nur deshalb erkannt, weil ich an ihm geschnuppert habe. Der roch so intensiv nach Kolosflocken, dass er sich auf diese Weise verraten hat. so einfach ist es für Anfänger nicht immer, aber die Profis können mit Euren Angaben schon eine ganze Menge anfangen. Je mehr, desto besser.

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