Hallo zusammen,
da ist sie doch noch die Pilzsaison und auch die Bilder von vollen Pilzkörben sind wieder im Netz. So weit so gut. Aber was treibt eigentlich so manchen Pilzbegeisterten um, dass er Waldboden, Nadeln und madige Pilze mit nach Hause schleppt? Im Wald geputzte Pilze bedeutet mindestens 10 mal weniger Arbeit zu Hause und nur halb so viel Gewicht im Korb. Je weniger sich die Pilze drücken, desto besser ist ihr Zustand am Ende. Also ist es immer besser, alles was man nicht essen möchte, im Wald zu lassen.
Wenn schmutzige Pilze auf anderen Pilzen liegen, krümelt die Erde in die Lamellen oder sie klebt auf feuchten Pilzhüten oder Röhren fest. Den klebrigen Dreck dann zu entfernen macht einen Haufen Arbeit, die man sich sparen kann. Die Maden in nicht kontrollierten Pilzen haben Zeit, sich durch die nichtmadigen Teile des Pilzes zu fressen. Zu Hause kann man das Ganze dann möglicherweise komplett wegschmeißen, obwohl vielleicht der Hut noch zu retten gewesen wären, wenn man den Stiel gleich ab- oder zumindest angeschnitten hätte.
Es ist nur dann sinnvoll, Pilze komplett mit anhaftender Erde mitzunehmen, wenn es für die Bestimmung wichtig ist. Aber darum geht es hier ja nicht. Die zu bestimmenden Exemplare sollten übrigens auch nicht zusammen mit den Speisepilzen in einen Korb gelegt werden, sondern einzeln verpackt - in kleinen Gefäßen o.a. transportiert werden. Nicht nur wegen des Drecks, auch weil sich giftige Teile unter die Pilze für die Pfanne schummeln könnten.
Vielleicht habe ich etwas übersehen, aber aus meiner Sicht hat es nur Vorteile, die Pilze im Wald genau zu kontrollieren. Das Schöne ist doch, im Wald zu sein und Pilze zu finden und nicht das zeitraubende Putzen von unansehnlichen, schmutzigen und madigen Pilzen zu Hause. Mir würde es das Pilzesammeln ziemlich verleiden.